Zitate zu "Hörfunk"
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Frank Elstner
Mikrofone sind das Einzige, was sich Politiker gerne vorhalten lassen.
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Nora Frey
Die Rathaus-Mafia soll sich nicht so aufplustern. Ich bin Journalistin und will gute Geschichten haben.
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Nora Frey
Er ist ein Urmacho. (Über ihren Ehemann und ORF-Formel-1-Experten Heinz Prüller).
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Nora Frey
Heute Nachmittag plaudere ich mit Barbara Stöckl. Sie ist die Mutter Teresa der Nation.
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Nora Frey
Mit ihm kann man nicht streiten, weil er geht dann immer gleich und ruft den Berger an oder so. (Über ihren Ehemann und ORF-Formel-1-Experten Heinz Prüller).
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Andreas Gabalier
Ich hab' aufgehört zu fragen nach dem Warum, ich hab' die Trauer beiseite gelegt. Hab' mir gedacht: Ich bin zu jung, mein Leben auch wegzuwerfen. Hab' begonnen, so viel Egoist zu sein, dass ich sagen kann: Es muss weitergehen. Ich sag' immer: Schicksalsschläge sind keine Ausrede für's eigene Leben.
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Heinrich "Heiner" Geißler
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.
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Mag. Richard Grasl
Great things never come from comfort zones - Große Dinge entstehen nicht in Komfortzonen.
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Mag. Richard Grasl
Ich will mit einer digitalen Nachrichtensendung starten, die online 24 Stunden abrufbar ist und im 15-Minuten-Takt ständig die aktuellsten Nachrichtenbeiträge bietet. Daraus könnte sich ein Info-Kanal entwickeln.
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Mag. Richard Grasl
In meinem Konzept gibt es 45 Programmideen. Wichtig dabei ist mir eine Informationsoffensive. Ich will die "Zeit im Bild" um 5 Minuten verlängern, den Sport wieder in ORF eins ansiedeln, aktuelle Bundesländer-Infos direkt an der ZiB 2 und neue Talk-Formate. ORF eins muss wieder österreichischer werden und mit guter Unterhaltung punkten, z. B. mit einer zweiten Comedy-Schiene. Im Radio müssen wir die Flottenstrategie in Richtung Hörer schärfen.
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Ernst Grissemann
Die Entwicklung des Fernsehens? Mir wurde bereits vor 20 Jahren schlecht, als ich in Amerika das Fernsehen gesehen habe. Dieses Fernsehsystem ist jetzt auch in Europa zu erwarten.
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Ernst Grissemann
Ö3 wird immer mein Kind bleiben. Die Entwicklung von Ö3 kann ich wenig einschätzen. Ich bin seit langem ein Ö1-Hörer. Ö3 kommt bei mir über die automatische Durchschaltung des Verkehrsdienstes herein, das ist alles.
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Martin Groß
DAS WUNDER VON BARCELONA - Die ersten 88 Minuten . . . 02:27 . . . Da ist Suárez . . . und der ist nicht drin . . . und der auch nicht . . . doch . . . Deniz Aytekin gibt ihn . . . 1 : 0 Suárez . . . 39:25 . . . Iniesta, das hat er clever gemacht . . . Und der Ball ist drin . . . Eigentor . . . Barcelona kommt zum 2 : 0 . . . 5:00 . . . Im Schnitt hat Barcelona hier in der Gruppenphase ein 5 : 0 hingelegt. Heute ein solches Ergebnis und wir hätten in der Tat die größte Auferstehung seit 2000 Jahren . . . 2000 . . . nicht ganz 2000 Jahren. 9:10 . . . Und nun probiert es Messi aus elf Metern . . . Trapp ist dran, aber der Ball ist drin und Barca führt mit 3 : 0 . . . Wer bis jetzt gezweifelt hat, ist in dieser fünfzigsten Minute dabei, seine Zweifel wegzuschieben . . . 3 : 0 und noch vierzig Minuten Zeit . . . 61:05 . . . Rakitic hat da jetzt etwas verloren . . . Ein wichtiges Duell . . . Cavani macht das 3 : 1 . . . Und was für eine Erleichterung bei PSG . . . Das Auswärtstor ist da, das Barcelona zwingt, jetzt noch drei weitere zu erzielen, wenn's ins Viertelfinale gehen soll . . . Eine Verlängerung ist also ausgeschlossen, entweder es gibt DAS WUNDER VON BARCELONA jetzt mit einem halben Dutzend Barca-Toren oder aber Barcelona verabschiedet sich aus diesem Wettbewerb . . . Eine halbe Stunde ist ja noch Zeit . . . Im Vorfeld dieses Spieles da hat Luis Enrique gesagt: "Wenn PSG gegen uns vier Tore erzielen kann, warum sollten wir dann gegen PSG im Rückspiel nicht sechs machen?". DAS WUNDER VON BARCELONA - Die letzten 7 Minuten 1:30 . . . Barcelonas Hoffnungen sind eigentlich dahin . . . Nennen wir's beim Namen: Einer der großen Titelfavoriten wird aus der Champions League rausgehen, und das im Achtelfinale - das kommt einer Majestätsbeleidigung gleich. 87:05 . . . Für Paris ist das ein Riesenerfolg, also das muss man auch mal sagen . . . Basierend übrigens auf einem ersten Spiel, das man zu Hause ausgetragen hat . . . Es ist ja auch immer die Diskussion, ob das nun ein Vorteil ist oder nicht . . . Paris St. Germain hat es zu einem Vorteil gemacht mit diesem 4 : 0-Zaubersieg gegen den FC Barcelona, der zu groß war für Barca . . . Auch wenn Neymar hier noch mal ein herrliches Tor schießt . . . Und jetzt haben die drei tatsächlich getroffen: Neymar, Messi, Suárez - der Dreizack . . . Aber es ist eben ein Gegentor gefallen . . . Und deswegen ist die Freude eher verhalten bei Luis Enrique . . . Ein Klasse-Freistoß von Neymar . . . Messi hat's probiert und in seinem ersten Versuch schafft Neymar das, was Messi eben aus der Distanz nicht gelungen ist in der ersten Hälfte - aber es kommt zu spät . . . Könnte man auch mal ne neue Aufgabenstellung umreißen: Zwei weitere Tore in zwei Minuten plus Nachspielzeit. Also Barcelona hat sich noch einmal zu einer großen Leistung aufgerafft an diesem Abend . . . Vor allen Dingen, was die Leidenschaft, Laufbereitschaft, Kampfbereitschaft angeht, auch das Engagement - all das, das war groß . . . Spielerisch gab es andere große Zeiten, die irgendwie in dieser Saison etwas verschütt' gegangen sind, die dann wieder geholt werden müssen, wenn's Zeit ist . . . Heute Abend galt es ein 0 : 4 wettzumachen . . . 89:00: Da kommt noch mal Suárez . . . Und jetzt gibt's Elfmeter! Meine Güte, ich mach das hier zu, und Barcelona hat die Chance, das Ganze hier auf 5 : 1 zu stellen. Und die Nachspielzeit vielleicht noch zu nutzen . . . Marquinhos stößt Suárez, der so lange an diesem Elfmeter herumgearbeitet hat und jetzt diesen kleinen, kleinen Griff oben, diese Miniberührung nutzt, um spektakulär zu stürzen . . . Ist ganz schön viel, was er da rausholt, aber Marquinhos muss da einfach wegbleiben . . . Tut's nicht, kriegt Gelb, wird im Viertelfinale - so Paris es denn überhaupt erreicht, mein Gott - im ersten Spiel zusehen müssen . . . Messi geht nicht hin, Neymar. Eben per Freistoß gegen Trapp erfolgreich . . . Was haben wir denn? 90. Minute . . . Neymar gegen Trapp . . . Und der ist drin: Barcelona 5, PSG 1. Und jetzt alle Augen auf die Nachspielzeit . . . Die Aufholjagd ist noch nicht durch . . . 5 : 5 nach Hin- und Rückspiel. Und wo bleibt die Nachspielzeit? Eine Minute sind wir schon drüber . . . Es fehlt ein Tor, es fehlt ein Tor . . . Aber wie lange hat Barcelona dafür noch Zeit? Aha, noch vier Minuten . . . Die Aufgabe heißt: Ein Tor in vier Minuten . . . Turan . . . Piqué . . . Und Trapp würde am liebsten so liegen bleiben, aber das geben die Regeln nicht her . . . Noch drei Minuten . . . Das ist ja nicht zu fassen . . . Es gibt noch einen Wechsel . . . Und was eben noch so freudig war, weicht jetzt, na ja, ansatzweise Entsetzen . . . Meunier raus, Krychowiak rein, heißt 1,86 für die Luftverteidigung . . . Das ist eher Foul und Freistoß Barcelona, als das vorher an Suárez im Strafraum Elfmeter gegeben hat . . . Aber 2:34 sind schon wieder rum, heißt: Paris St. Germain muss noch zwei Minuten überstehen . . . Gibt's noch eine Gelegenheit für Barca? . . . Freistoß . . . Messi . . . Verratti . . . Gelb für Verratti, fällt für's Viertelfinale aus fürs Hinspiel . . . Wird ihm erst Mal egal sein, wenn PSG es denn überhaupt erreicht . . . Ein Fehler da hinten vor Trapp - und PSG ist vielleicht raus . . . Und das wär's noch, wenn ter Stegen jetzt gegen Trapp hier das Sechste machen würde, ter Stegen ist da vorne mit dabei . . . Barca muss auf Abseits achten, sonst ist da ganz schnell die Luft komplett raus . . . Turan . . . ter Stegen . . . wow, wird der übel umgeholzt von Verratti, der jetzt Glück hat, dass Deniz Aytekin da nichts draus macht . . . Und noch mal in den Strafraum, ab in den Strafraum, Marc-Andre ter Stegen . . . 4:40 . . . Letzte Chance Barcelona . . . Cavani gewinnt das Kopfballduell gegen den Torwart, der bleibt aber gleich vorne . . . Noch mal Neymar . . . Und da ist Roberto, und er ist drin, er ist drin, das gibt's doch nicht . . . 6 : 1 . . . Barca ist im Viertelfinale . . . unfassbar! Wer jemals behauptet hat, dass dieser Sport nur Fußball heißt, der hat dieses Spiel nicht gesehen . . . Wir müssen gucken, ob es regelkonform ist . . . ja, also: reguläres Tor . . . und der eingewechselte Sergi Roberto macht das 6 : 1 . . . In den letzten Sekunden der Nachspielzeit . . . Was für eine Tragik und was für ein Glück . . . Das ist Fußball - und das ist nicht nur Sport, das ist alles - das ist Freude, das ist Leid, das ist grenzenloser Schmerz und grenzenloser Jubel . . . Ja, sie haben's gekonnt . . . 6 : 1 . . . und jetzt ist's vorbei . . . DAS WUNDER VON BARCELONA ist da! Etwas, was es noch nie, noch nie in der Europapokalgeschichte gegeben hat, ist heute Wirklichkeit geworden . . . Luis Enrique und der FC Barcelona schreiben Geschichte . . . wow . . . Sie sind Zeuge eines der größten Fußballwunder der jüngeren Vergangenheit geworden, vielleicht auch der älteren . . . Es ist unbeschreiblich, unfassbar, was sich an diesem Abend getan hat . . . Der FC Barcelona hat sich zu etwas aufgerafft, was er selber erst in den kommenden Tagen begreifen wird . . . Und das, obwohl diese Mannschaft ja schon sehr, sehr viel erlebt hat, dieser Trainer diesen Pokal schon in den Himmel gestemmt hat . . . All das, das wirkt jetzt fast klein, gegenüber dem, was wir heute Abend erlebt haben. Es ist kein Spieler aus Paris mehr auf dem Platz . . . Verständlich, aber im Moment dieses Ergebnisses auch ein Gedanke hin zu Paris St. Germain . . . 4 : 0 im Hinspiel - phantastisch gespielt - und dann am Ende erdrückt von der Wucht eines FC Barcelona, der sich nicht auf die spielerische Klasse hat verlassen können, sondern der alles reingeschmissen hat, was es sonst noch im Fußball so gibt . . . Barcelona ist noch mit dabei und hat sich mit dieser Leistung zurückgemeldet und alle, die da vorher schon abgesungen haben - ich inklusive - müssen Abbitte leisten . . . Der Abend endet in einem 6 : 1 und dem Erreichen des Viertelfinales - die nackten Fakten eines unfassbaren, aber wunderschönen Fußballabends. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
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Fritz Grünbaum
Man kann, wenn sie Bericht erstatten, genau wer sie besticht, erraten.
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Karl Gutzkow
Die Journalisten sind die Geburtshelfer und die Totengräber der Zeit.
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William Randolph Hearst
Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht.
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André Heller
LAUDATIO AUF GERD BACHER - Sein "Lebenswerk": Groucho Marx hatte bei Zusammentreffen mit Journalisten sicherheitshalber stets eine gedruckte Karte eingesteckt, die er, wenn der Interviewer rüpelhaft wurde oder sich sonst wie als inkompetent erwies, zückte und seinem Gegenüber vor die Augen hielt. Ich habe solch eine Karte mitgebracht. Darauf steht: "Ich vergesse nie ein Gesicht, aber in Ihrem Fall will ich eine Ausnahme machen." // Journalisten sind eine hochinteressante Rasse. Viele von ihnen tun sich - auch oder gerade wenn sie brillant sind - in ihrer Arbeit schwer, zuzugeben, dass sie etwas lieben. Das Negative, das Abkanzeln, das Heruntermachen, das bösartige Bewerten und Verhöhnen gelten - allerspätestens seit dem, wie ich glaube, in seiner Nachwirkung unseligen Karl Kraus - soviel mehr, als die viel dringender benötigte engagierte Ermutigung. Ich finde Kraus auch faszinierend und einzigartig, aber in seinen hochmütigen Hasserektionen, seinem hochproblematischen Frauenbild und seiner Abhängigkeit vom Misslungenen und der Dummheit anderer, um sich daran sprachlich hochranken zu können, stößt er mich zumeist ab. // Kein Beistrichfehler und kein Versprecher waren ihm zu gering, um dagegen nicht die ganze Macht seiner Begabung in die Schlacht zu werfen. Er besaß meiner Meinung nach außerdem zwar genialen Witz, aber überhaupt keinen Humor. Kein geeignetes Vorbild also. Ich plädiere - nach einer weiß Gott auch intensiven Karriere als Stänkerer - mittlerweile heftigst für die Haltung, nicht immer gegen etwas, sondern vielmehr für etwas zu sein. // Die Energie, die man aussendet, erhält man nämlich zurück. Also etwa: nicht gegen Krankheit, sondern für Gesundheit, oder: nicht - und dies kommt aus meinem Mund - gegen die Kloake von FPÖ und BZÖ, sondern für seelische und geistige Hygiene und politische Vernunft; nicht gegen den Musikantenstadel, sondern für Mozart, Strawinsky, Miles Davis, Bob Dylan und Youssoun D'our; nicht gegen menschenverachtenden und menschenverdummenden Journalismus, sondern für Gerd Bacher! Gerd Bacher ist nämlich ein fulminantes Prinzip, das da lautet: "Es interessiert mich nicht im Geringsten, es sei denn es hat Qualität". // Seine Zeit war ihm immer zu schade und seine Selbstachtung zu groß, um sich ein Flanieren in den Niederungen der Missgunst, Oberflächlichkeit, Großmannssucht oder gar G'schaftelhuberei zuzumuten. Aber für den innigen Anblick eines Mantegna-Gemäldes oder einer Konversation mit Ernst Bloch, für das Glück eines Filmes von Ingmar Bergman oder einer Inszenierung von Andrea Breth war er und ist er, auch in seinem jetzigen Alter, wenn es nicht anders geht, bereit den Jakobsweg von Anfang bis zum Ende zu marschieren. Er war schon lange vor Ingeborg Bachmann der Meinung, dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist und er hat diesbezüglich seine Freunde nicht geschont, von den Feinden gar nicht zu reden. // Bruno Kreisky hat mich einmal angefaucht: "Du mit Deinem Gerd Bacher." Und ich habe ihm, und dafür gibt es Kreiskys damaligen Kabinettchef Wolfgang Petritsch als Zeugen, geantwortet: "Du wärst per saldo weniger schlecht aufgelegt, wenn du einen Freund wie Gerd Bacher hättest." // Allein zu wissen, dass in Salzburg oder Wien, und an besonders gesegneten Tagen, in Gardone Riviera ein Mensch sitzt, auf den man sich so verlassen kann wie man es sich vom eigenen Vater immer vergeblich gewünscht hat, ist ein Glück von funkelnden Graden. Jemand, mit dem ein Gespräch immer eine schöne Fallhöhe haben wird, jemand, mit dem man virtuos streiten kann, in der Gewissheit, dass dies die gegenseitige Zuneigung nur noch beflügeln wird. Ich sage übrigens Zuneigung, weil dies eine öffentliche Veranstaltung ist und bei solchen Anlässen eine gewisse Zurückhaltung zur Etikette gehört. Ich sage Zuneigung, aber meinen tu ich Liebe - ganz richtige bedingungslose Liebe. // Ohne Liebe würden wir einige unserer Unterschiedlichkeiten nicht seit genau 40 Jahren beständig weglachen. Gerd ist ein heimatloser Rechter, ich ein heimatloser Linker. Er war für Wolfgang Schüssel, ich war und bin für Alfred Gusenbauer. Er möchte in Italien gerne häufig Ausflüge in Haubenlokale unternehmen, ich bin der Ansicht, dass die Küche von Barbara in meinem eigenen Haus italienisches Haubenlokal genug ist. Aber in den wirklich wichtigen Dingen des Lebens, im Beurteilen von Biografien zum Beispiel, der Bewunderung und der Dankbarkeit für Winston Churchill, dem Ekel vor den Nazis und vor jenen, die immer gleich Nazis wittern, wo eigentlich nur Deppen zu sehen sind, der Sehnsucht nach den heilenden Energien des Südens, der Süchtigkeit nach Schönheit und Tiefe in der Natur ebenso wie in den Künsten und der Bewunderung für die kostbaren Frauen unseres Herzens oder der Freude über unsere Kinder, in diesen wichtigsten der wichtigen Themen sind wir uns einig. // Niemand auf Erden beschäftigt der ORF mehr als Gerd Bacher: Mich interessiert das Schicksal des öffentlich rechtlichen Fernsehens und Rundfunks in unserem Land auch sehr, aber es macht mich nicht schlaflos. Wer Gerd trifft, trifft immer auch seine Sorge um den ORF. Wie auch nicht, er hat ihn ja in seiner schönsten, imponierendsten Form erfunden bzw. die begabtesten Feuerköpfe um sich geschart, um ihn erfinden zu lassen. Bacher war der fähigste, innovativste, gebildetste, risikobereiteste, querdenkerischste Generalintendant, den das Unternehmen je hatte und man riskiert wenig, wenn man hinzufügt: auch jemals haben wird. // Ich durfte ja als Zwanzigjähriger ein Mitglied dieses Medien-Goldrausch-Teams anno 67 sein und weiß, wie ernst es uns damit war, dieses Land zu durchlüften, die Loden-Nebel zu vertreiben und Österarm, wie ich es damals nannte, mit sich selbst und der Außenwelt besser bekannt zu machen - ja, wenn irgend möglich, auf einen anderen, wacheren und engagierteren Ton zu stimmen. Dass dann gerade jener, dem die Früchte unseres Witzes und unseres Zorns und unserer Programmlust am allermeisten politisch nützte, nämlich Bruno Kreisky, in seiner Es-darf-keine-Götter-neben-mir-geben-Hybris, zum nimmermüden Bacher-Bekämpfer und auch -Demontierer wurde, ist eine grausliche Pointe. Kreisky hat aber im Jahr 1978 zwei fulminante Niederlagen einstecken müssen. // Den Ausgang der Zwentendorf-Anti-AKW-Abstimmung und Bachers Rückkehr an die Spitze des ORF. Es war für den alten Rotfuchs sicherlich keine nutzlose Erfahrung, dass auch andere schlau und wirksam sein konnten. Die Arbeiterzeitung titelte 28. September 1978: "Morgen Wahl des Generalintendanten. Bacher ohne jede Chance." Am darauffolgenden Abend beglückte uns die SPÖ-eigene Kärntner Volkszeitung mit einer der witzigsten Leistungen der österreichischen Schlagzeilenkunst: "Kreisky in Paris, Benya in Sofia, Bacher im ORF." Gerd Bacher ist durchaus gelegentlich von sich selbst beeindruckt, aber warum sollte es ihm mit ihm selbst anders ergehen als uns mit ihm. Er ist sehr beeindruckend. // Ich kenne von ihm und über ihn Geschichten, für die Sie, illustre Zuhörer, mit Sicherheit einiges geben würden, wenn Sie sie auch kennten. Geschichten aus jener kleinen Welt, in der die große ihre Probe hält, aber auch ganz und gar Weltläufiges, denn er war ja auch Molden-Verlagsleiter und Boulevard- und Qualitätszeitungschefredakteur und Helmut Kohls Medienberater und Wahlkampf-Koryphäe und Herausgeber der Presse und kritischer Intimus des mythenumwehten Faszinosums Leo Kirch und um Haaresbreite - wenn Kreisky nicht Willi Brandt angefleht hätte, das zu verhindern - Chef des ZDF und Josef Krainer Junior wollte ihn zum ÖVP-Generalsekretär ausrufen. Was da Gerd und der ÖVP erspart blieb, kann man sich auch bei größter Phantasie nur in sehr schwachen Umrissen ausmalen. // Heute ist Gerd Bacher nach wie vor ein neugieriger, in Ausbildung stehender, geistreicher Herr mit beneidenswerter Analysefähigkeit. Wenn man den armseligen Niedergang einer bestimmten abendländischen Kultur an etwas festmachen wollte, dann eignete sich hierfür besonders unser Umgang mit älteren Meisterinnen und Meistern. Die weitverbreitete Gewissheit, dass ein relativ unerfahrenes, in Anmaßungen schwelgendes, ungeschnäuztes Bürschlein oder Mädlein a priori auf Grund seiner Jugend für wesentliche Positionen besser geeignet ist, als ein erfahrener, souveräner, genügend gesunder älterer Mensch, teile ich nicht. Dass man gerade jene, die am meisten wissen und sich nichts mehr panisch beweisen müssen, die Herrschaften mit der ziemlich befriedigten Eitelkeit und der ruhigen, in substantiellen Schlachten erprobten, Hand, nicht tagtäglich als Regulativ um kluge Auskunft bittet, merkt man unserer Gesellschaft und deren Gestaltungsmustern tragisch an. // Was Gerd Bacher mit Alfred Gusenbauer gemeinsam hat, ist, dass er in mancher Hinsicht radikal beratungsresistent ist. Ich bitte Gerd seit Jahrzehnten seine Erinnerungen aufzuschreiben. Er weigert sich beharrlich das zu tun und erzählt mir dann, wie zum Hohn, immer weitere atemberaubend spannende oder groteske, in jedem Fall überlieferungswerte Begebenheiten aus seiner merkwürdigen Biografie. Jüngst zum Beispiel seine bizarren Verstrickungen in den Südtiroler Freiheitskampf. Im Jahre 1940 hat der heute zu Ehrende in Salzburg als Hitlerjunge von seinem Bannführer wegen uninteressiertem und ungehörigem Betragen als Kuhhirte eine brachiale Ohrfeige erhalten, die ihn zu einem besseren Mitglied der Herrenrasse machen sollte. Gerd, wenn Du keine Memoiren schreibst, prophezeie ich Dir so etwas Entfernt-Ähnliches beim Jüngsten Gericht. // Gott wird verlangen, dass Du vortrittst und dann sagen: "Ich hab Dich so viel erleben lassen und Du bist zu faul oder zu arrogant gewesen, es für andere als Lehrstück aufzuschreiben." Und dann wird er Dir vor allen anderen Auferstandenen aller Zeiten eine himmlische Watschen auflegen, dass Du über 41 Wolken segelst und ich werde vielleicht als einziger zustimmend applaudieren. // Heute jedenfalls hast Du nichts zu befürchten. Du wirst wieder einmal für Deine Lebensleistung geehrt. Alle hier Versammelten und meine Wenigkeit gratulieren aus freudigem Herzen.
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Marcel Hirscher
Ich bin wirklich peinlich berührt und enttäuscht von manchen Menschen, die in einer Online-Redaktion hocken und deren größte Sorge ist, dass der Kaffeeautomat in der Früh funktioniert, die aber selbst noch nie auf Ski gestanden sind und sich jetzt ein Urteil anmaßen. Manche Berichte waren wie ein Tritt in den Hintern. Das zeigt, wie viel Schein in dem Geschäft ist.
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Matthias Horx
Mediale Manipulationen? Mir geht es um das alarmistische Paniksystem, den Hang der Medien, das Publikum aufzupeitschen. Das ist gefährlich. Es kann sein, dass wir uns angesichts der Finanzblase in eine weltweite Krise hineinhysterisieren. Ich bin optimistisch: Wenn man sich viel mit Trends beschäftigt, realisiert man, dass die Welt heute viel besser ist als sie je war.
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Hans-Jörgen Jost-Manstein
An den jüngst aufgedeckten Skandalen, die "die Grundfesten der Zweiten Republik erschüttern", sind die Medien des Landes mitschuld: Statt zu kontrollieren haben sie adoriert, haben Geld und Sachleistungen angenommen und tun es heute noch.