Zitate zu "Stolz"
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Charles Darwin
Es ist verständlich, wenn der Mensch stolz darauf ist, daß er, obgleich nicht durch eigene Anstrengung, die höchste Sprosse der organischen Stufenleiter erklommen hat. Die Tatsache, daß er bis dahin gelangte, anstatt von Anfang an dahingestellt worden zu sein, gibt ihm die Hoffnung, daß er in ferner Zukunft noch höher gelangen werde.
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Nicolas de Chamfort
Auch der bescheidenste Mensch, der in der Gesellschaft verkehren will, muß sicher in seinem Auftreten und ungezwungen in seinem Benehmen sein, wenn er sich nicht übervorteilen lassen will. Er muß seine Bescheidenheit mit seinem Stolz schmücken.
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Jean de La Bruyère
Bedenkt man die Schönheit, die Jugend, den Stolz und die Verachtung jener Frau, so kann man nicht zweifeln, daß nur ein Held sie einmal zu entzücken vermag. Nun hat sie ihre Wahl getroffen: ein kleines Ungeheuer ohne Geist.
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Jean de La Bruyère
Eitelkeit und übertriebenes Selbstgefühl lassen uns bei anderen einen Stolz uns gegenüber vermuten, der bisweilen vorhanden sein mag, ihnen oft aber fremd ist; ein bescheidener Mensch leidet nicht an dieser Empfindlichkeit.
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Jean de La Bruyère
Liebhaberei ist nicht Geschmack für das Gute oder Schöne, sie ist eine Sucht nach dem Seltenen, nach dem, was einzig in seiner Art ist, ein Stolz auf das, was man selber hat und andere nicht besitzen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Der Stolz ist bei allen Menschen gleich. Verschieden sind nur die Mittel und die Art, ihn an den Tag zu legen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Der Stolz will nichts schulden, die Eigenliebe nichts zahlen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Nichts schmeichelt mehr unserm Stolz als das Vertrauen der Großen, weil wir es für eine Wirkung unseres Verdienstes halten. Wir vergessen, daß es sehr oft aus Eitelkeit oder aus dem Unvermögen entspringt, ein Geheimnis zu bewahren.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Stolz will nicht schulden, Eigennutz nicht zahlen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Was die Enttäuschung in der Dankbarkeit, die man für erwiesene Wohltaten erwartet, bewirkt, ist, daß der Stolz des Gebers und der Stolz des Empfängers sich über den Preis der Wohltat nicht einigen können.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Wer auf den Adel seiner Familie zu stolz ist, der ist zu wenig stolz auf den Grund, warum sie ihn erhielt.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Das Meisterstück eines Menschen, auf das er besonders stolz sein kann, ist, sinnvoll zu leben; alles Übrige, wie regieren, Schätze sammeln, Bauten errichten, sind Nebensachen.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Den wirklich gelehrten Menschen geht es wie den Kornhalmen auf dem Felde: Sie wachsen frisch auf und richten den Kopf gerade und stolz in die Luft, solange die Ähren noch leer sind. Sobald sie angeschwollen, voll Korn sind und reif werden, senken sie demütig die Häupter.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Wer nichts zu geben hat, der soll zu stolz sein, um etwas zu borgen.
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Baron Charles-Louis de Montesquieu
Edler Stolz kleidet den gut, der große Talente besitzt.
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Baron Charles-Louis de Montesquieu
Wir sind höflich aus Stolz.
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Antoine de Rivarol
Der Bescheidene hat alles zu gewinnen, der Stolze alles zu verlieren: Denn die Bescheidenheit hat es immer mit dem Edelmut und der Stolz mit dem Neid zu tun.
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Antoine de Saint-Exupéry
Mensch sein heißt Verantwortung fühlen: sich schämen beim Anblick einer Not, auch wenn man offenbar keine Mitschuld an ihr hat; stolz sein über den Erfolg der Kameraden; seinen Stein beitragen im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der Welt.
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Charles Dickens
Hier ist Ihr Bedienter, Sir, stolz auf diesen Titel, wie das lebende Skelett sagte, als man es für Geld sehen ließ.
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Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Wir werden ihnen beweisen, daß sie schwach sind, daß sie nur jämmerliche Kinder sind, daß jedoch das Glück des Kindes das süßeste ist. Sie werden schüchtern zu uns emporschauen und sich ängstlich an uns schmiegen wie Küken an die Henne. Sie werden uns anstaunen und stolz sein, daß wir so mächtig und so weise sind, daß wir eine so wilde tausendmillionenköpfige Herde bändigen konnten. Sie werden vor unserem Zorne zittern; ihr Geist wird verzagen, ihre Augen werden tränen, wie bei Kindern und Weibern; doch ebenso leicht werden sie auf ein Zeichen von uns sich dem Vergnügen und dem Lachen, lichter Freude und seligen Kinderliedern zuwenden. Ja, wir werden sie arbeiten lassen, doch in den arbeitsfreien Stunden werden wir ihr Leben gestalten wie ein Kinderspiel, mit Kinderliedern, Chorgesängen, unschuldigen Tänzen.