Zitate zu "Abschied"
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Sebastian Kurz
In dieser durchaus kritischen Phase wäre es unverantwortlich, in Monate des Chaos' oder auch des Stillstands zu schlittern. Und genauso wär's auch unverantwortlich, die Regierungsverantwortung in eine Vier-Parteien-Koalition, ein Experiment, zu übergeben, das dann am Ende des Tages auch noch von Herbert Kickls Gnaden abhängig ist. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
In dieser schwierigen Zeit sollte es jedoch aber niemals um persönliche Interessen, um Partei-Interessen oder politische Taktiken gehen - denn mein Land ist mir wichtiger als meine Person. Und was es jetzt braucht, sind stabile Verhältnisse. Ich möchte daher, um die Pattsituation aufzulösen, Platz machen, um Chaos zu verhindern und Stabilität zu gewährleisten. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
Manche SMS-Nachrichten sind Nachrichten, die ich so definitiv nicht noch einmal formulieren würde. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch mit Emotionen und auch mit Fehlern. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
Mein Land ist mir wichtiger als meine Person. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
Mein Team und ich haben in den letzten zehn Jahren fast rund um die Uhr gearbeitet. Wir haben alle die Aufgabe, die Funktion, die Tätigkeit für die Republik über fast alles andere gestellt. Und haben natürlich somit in den letzten zehn Jahren extrem viel Zeit investiert. (Ex-Kanzler-Abschiedsrede am 2. 12. 2021).
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Sebastian Kurz
Oft heißt es, die Politik ist ein undankbares Geschäft. Und mir ist wichtig, am heutigen Tag festzuhalten, dass ich das nicht so sehe, und ich möchte dem auch entschieden widersprechen. (Ex-Kanzler-Abschiedsrede am 2. 12. 2021).
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Sebastian Kurz
Sehr geehrte Damen und Herren, wenn man auf einen prägenden Lebensabschnitt zurückblickt und im Blick zurück, trotz aller Herausforderungen, die das Leben so mit sich bringt, vor allem eines empfindet, nämlich Dankbarkeit, dann, glaube ich, darf man sich sehr glücklich schätzen. Ich stehe heute hier vor Ihnen und darf auf zehn Jahre politische Tätigkeit in der österreichischen Bundesregierung zurückblicken. Zunächst als Staatssekretär, dann als Außenminister und zuletzt als Bundeskanzler und um ehrlich zu sein, bin ich für diese Zeit extrem dankbar. Für all diese Erfahrungen, die ich machen durfte, für alles, das uns gelungen ist. Und ich hoffe natürlich sehr, dass ich meinen Beitrag auch leisten konnte, unser wunderschönes Österreich ein kleines Stück in die richtige Richtung zu bewegen. Zumindest habe ich stets mein Bestes gegeben und alles versucht. Ich habe von Anfang an, und sie haben das als Medienvertreter sehr genau beobachtet, aus meinen politischen Überzeugungen keine Geheimnisse gemacht. Dass sich arbeiten gehen in Österreich auszahlen muss und dass jeder, der Arbeiten geht, auch von seinem Einkommen leben können muss. Dass Migration nicht ungesteuert stattfinden darf, sondern es auch Grenzen braucht. Und dass wir einen starken Wirtschaftsstandort brauchen, damit wir auch den Wohlstand in unserem Land aufrechterhalten können. All diese Überzeugungen und klaren Positionen, die haben Zustimmung ausgelöst und gleichermaßen natürlich auch Ablehnung. Und ich sage dazu, ich glaube, dass das wichtig ist, in einer liberalen Demokratie, auch diese Debatten zu haben, und ich habe den Diskurs zu all diesen Themen persönlich eigentlich immer sehr geschätzt. Ich durfte in dieser unglaublich intensiven Zeit sehr viel lernen, denn die Politik ist extrem vielseitig und gerade die Aufgabe als Bundeskanzler bietet eine extreme inhaltliche Breite. Vor allem aber bedeutet Spitzenpolitik, und sie können sich das wahrscheinlich denken, vor allem auch stetig ein Wechselbad an Gefühlen. Zum einen, dass man etwas bewegen kann und wenn man das Gefühl hat, etwas zu tun, das man für richtig erachtet. Gleichzeitig ist es aber so, dass man jeden Tag so viele Entscheidungen zu treffen hat, dass man schon in der Früh weiß, dass jeden Tag auch falsche Entscheidungen dabei sein werden. Und darüber hinaus steht man unter ständiger Beobachtung, wird täglich kritisiert und hat fast ein bisschen das Gefühl, gejagt zu werden. Und es wird sie vielleicht überraschen, aber sogar dieser Eindruck gejagt zu werden, hat eigentlich auch etwas Positives ausgelöst, denn es hat mein Team und mich stets auch zu Höchstleistungen motiviert. Mein Team und ich haben in den letzten zehn Jahren fast rund um die Uhr gearbeitet. Wir haben alle die Aufgabe, die Funktion, die Tätigkeit für die Republik über fast alles andere gestellt. Und haben natürlich somit in den letzten zehn Jahren extrem viel Zeit investiert. Ich gebe zu, es war für fast alles andere eigentlich kaum oder gar keine Zeit und vieles ist in dieser Phase wahrscheinlich auch nicht entsprechend möglich gewesen und manches ist vernachlässigt worden, insbesondere die eigene Familie. In den vergangenen Wochen, die nicht einfach waren und dann in den vergangenen Tagen, die sehr schön waren, insbesondere auch bei der Geburt des eigenen Kindes, ist mir dann aber mehr und mehr wieder bewusst geworden, wieviel Schönes und Wichtiges es auch außerhalb der Politik gibt. Und was mir ganz besonders wichtig ist, festzuhalten, dass ich überzeugt davon bin, dass es das eine ist, für eine politische Tätigkeit hundert Prozent Zeit zu investieren, das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit in so einer Funktion. Ich glaube, was es vor allem aber auch braucht, ist mit hundert Prozent Begeisterung dabei zu sein. Mit Begeisterung dabei zu sein und auch Freude an der Tätigkeit zu haben. Und ich kann ihnen nur sagen, ich für meinen Teil, ich war die letzten zehn Jahre mit hundertprozentiger Begeisterung dabei und ich hatte immer enorme Freude an der politischen Arbeit. Die letzten Monate, die letzten Wochen, die letzten Tage ist diese Begeisterung bei mir ein bisschen weniger geworden, das hat sich verändert. Und ich glaube, nach einer so langen Zeit ist es durchaus auch ein natürlicher Prozess, dass Begeisterung weniger wird. In meinem Fall haben sicherlich auch die Entwicklungen der letzten Monate stark dazu beigetragen. Ich habe Politik immer verstanden als einen Wettbewerb der besten Ideen. Und in den letzten Monaten war aber mein politischer Alltag, kein Wettbewerb der besten Ideen mehr, sondern viel eher die Abwehr von Vorwürfen, von Anschuldigungen, von Unterstellungen und von Verfahren. Und meine Leidenschaft für Politik, die ich zehn Jahre enorm hatte, die ist sicherlich in dieser Phase auch ein Stück weit weniger geworden. Und auch wenn es vielleicht dazu gehört, in solchen Spitzenpositionen immer wieder mit Vorwürfen zu kämpfen zu haben. Und ich weiß aus dem Inland von vielen Kollegen und vor allem auch aus dem Ausland von vielen anderen Regierungschefs, dass das tätig für viele Normalität ist, Vorwürfen ausgesetzt zu sein. Aber wenn man es selbst erlebt, dann ist es doch etwas Kraftraubendes, etwas Zehrendes. Und das hat zumindest in mir meine eigene Flamme ein bisschen kleiner werden lassen. Mir ist wichtig, sehr geehrte Damen und Herren, festzuhalten, dass, und ich hoffe, Sie verstehen mich nicht falsch, ich möchte, ich möchte heute nicht behaupten, dass ich nie etwas falsch gemacht habe. Ich habe immer mein Bestes gegeben, aber ich habe selbstverständlich Fehlentscheidungen getroffen. Ich habe es immer wieder in gewissen Momenten auch nicht geschafft, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Aber gleichzeitig möchte ich in aller Deutlichkeit sagen, ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher. Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen, mit Fehlern und Erfolgen und allem, was sonst noch dazugehört. Und gerade, weil es Vorwürfe gegen mich gibt, die seit einigen Monaten im Raum stehen, ist mir wichtig, auch noch einmal festzuhalten: Ich freue mich persönlich auf den Tag, auch wenn es Jahre dauern kann, wo ich bei Gericht auch beweisen kann, dass die Vorwürfe gegen meine Person schlicht und ergreifend falsch sind. Die heutige Entscheidung und das können sie sich wahrscheinlich vorstellen, die ist mir nicht leichtgefallen. Aber ich sage dazu: Es ist trotzdem so, dass ich keine Schwermut empfinde. Denn ich bin extrem dankbar für alles, was ich in den letzten zehn Jahren erleben durfte, und ich bin auch froh, über all das, was meinem Team und mir für Österreich gelungen ist. Mit 35 Jahren darf ich jetzt zurückblicken auf mittlerweile zehn Jahre Dienst an der Republik, auf unglaublich viele Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen. Auf Begegnungen mit unglaublichen Persönlichkeiten, vom Dalai Lama bis zum Papst, Gespräche mit den Präsidenten der Weltmächte USA, China und Russland. Die Vertiefung unserer Beziehungen mit unseren Freunden am Westbalkan, was mir immer ein besonderes Anliegen war. Das Schmieden von Allianzen auf europäischer Ebene, um die Schuldenunion zu verhindern oder um für mehr Subsidiarität einzutreten. Und, meiner Meinung nach auch die notwendige Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und der Versuch ein noch besseres Verhältnis mit dem Staat Israel aufzubauen. Und auch innenpolitisch haben wir es, denke ich, geschafft, einige Vorhaben zu verwirklichen, die mir immer ein großes Anliegen waren. Die Einführung des Familienbonus und eine steuerliche Entlastung für Familien, die CO2-Bepreisung, um eine schrittweise Transformation auch unseres Steuersystems sicherzustellen oder auch Modernisierungsschritte, die wir gesetzt haben, die kritisiert worden sind, wie die Flexibilisierung der Arbeitszeit und andere, wo ich glaube, dass sie wichtig für unseren Wirtschaftsstandort waren. Zuletzt ist natürlich alles im Fokus der Pandemiebekämpfung gestanden, wo wir stets versucht haben neben der gesundheitlichen Aspekte auch mit wirtschaftlichen Hilfen und Kurzarbeit alles zu tun, um das wirtschaftliche und das soziale Leid, das durch die Pandemie ausgelöst wird, so gut wie möglich in Grenzen zu halten. Was mir immer am meisten Freude bereitet hat, das war quer durch Österreich unterwegs zu sein und mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Ecken und Denkrichtungen zusammen zu treffen. Und das schönste Gefühl war eigentlich, wenn einem Menschen ihre ganz persönlichen Sorgen und Nöte geschildert haben und man wusste, man kann nicht nur zuhören, sondern man hat die Dinge zumindest ein Stück weit für diese Menschen in die richtige Richtung zu verbessern. Dass es uns gelungen ist, kleine Pensionen endlich ein Stück weit zu erhöhen, dass es uns gelungen ist, kleinere Einkommen und Familien zu entlasten. Das ist etwas, was mir extrem wichtig war und wo ich einfach auch überzeugt davon bin, dass das die Ehre meines Lebens war und ist und an das werde ich mich auch immer erinnern. Oft heißt es, die Politik ist ein undankbares Geschäft. Und mir ist wichtig, am heutigen Tag festzuhalten, dass ich das nicht so sehe, und ich möchte dem auch entschieden widersprechen. Ich halte es für unglaublich schön, sich für etwas einsetzen zu dürfen, woran man glaubt. Es ist unglaublich schön, für die eigene Republik, für das eigene Land arbeiten zu dürfen und diesem dienen zu dürfen. Und auch wenn die Politik ein robustes Geschäft ist, keine Frage, so ist es doch so, dass im Gespräch mit den Menschen quer durchs Land man als Politiker immer auch sehr viel zurückbekommt. Und daher, sehr geehrte Damen und Herren, stehe ich heute nicht nur sehr dankbar da für diese zehn schönen Jahre, sondern ich möchte natürlich auch die Möglichkeit nutzen und ich hoffe, Sie gestatten mir das, und all den Menschen danke sagen, ohne die dieser ganze Weg und all das niemals möglich gewesen wäre. Ich möchte mich vor allem bei meinem Team bedanken, weil ich die Möglichkeit hatte, tagtäglich mit herausragenden Menschen zusammenzuarbeiten. Ich möchte mich bei den Ministerinnen und Ministern in meinen Regierungsmannschaften bedanken, die allesamt tagtäglich Großartiges leisten. Ich möchte mich bei unseren Koalitionspartnern FPÖ und Grüne bedanken, denn trotz aller Unterschiede, und ja, die gibt es, ist es immer eigentlich gelungen, relativ professionell zusammenzuarbeiten. Und mit vielen gab es auch auf menschlicher Ebene stets eine gute Basis. Ich möchte mich bei Bundespräsident Van der Bellen und Nationalratspräsident Sobotka bedanken, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass der Auftritt im Ausland für die Republik stets gut abgestimmt war und gerade in Krisenzeiten war auch immer eine gute Zusammenarbeit im Inland gewährleistet. Und ich möchte mich bei Alexander Schallenberg bedanken, weil ich selbst weiß, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und er war bereit, vor einigen Wochen in einer schwierigen Zeit Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte mich natürlich ganz besonders bei der Volkspartei bedanken, die mich stets getragen und unterstützt hat. Meiner politischen Heimat, der Jungen ÖVP, den Ländern und Bünden für die Geschlossenheit in den Jahren, den Generalsekretären Stefan Steiner, Elli Köstinger, Axel Melchior und Karl Nehammer, die tolle Arbeit geleistet haben. Ich möchte mich bei denjenigen bedanken, die mich schon sehr früh unterstützt haben, als ich noch nicht in der Öffentlichkeit gestanden bin. In der Jungen ÖVP von Markus Figl bis Josef Pröll. Michael Spindelegger war es dann, der mir eine Chance als Staatssekretär gegeben hat. Hanni Mikl-Leitner hat mich damals in dieser für mich sehr schwierigen Phase als 24-jähriger zu Beginn in der Regierung sehr unterstützt. Und natürlich möchte ich auch all jenen Danke sagen, die mich immer mit ihrer Lebenserfahrung unterstützt haben und ganz uneigennützig mir stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Das sind sehr viele, stellvertretend für einige möchte ich hier Wolfgang Schüssel und Andreas Khol nennen. Vor allem aber, sehr geehrte Damen und Herren, gilt mein Dank den Wählerinnen und Wählern und den Unterstützerinnen und Unterstützern. Wir haben zwei Wahlkämpfe nicht nur führen, sondern auch gewinnen dürfen und das wäre niemals möglich gewesen ohne die Zehntausenden Unterstützerinnen und Unterstützer quer durch Österreich. Und ich war mir eigentlich immer sicher, dass diese beiden Wahlkämpfe durch nichts zu toppen sind. Vor ein paar Tagen habe ich dann erlebt, dass die Geburt des eigenen Kindes noch einmal alles andere toppt, was man je zuvor gesehen oder erlebt hat. So ein kleines Baby kann man stundenlang anschauen und ist froh und glücklich darüber. Und insofern ist natürlich dieses Wunder etwas Einzigartiges. Aber abseits dieser persönlichen Freuden im Privatleben sind diese zwei Wahlerfolge sicherlich etwas, was ich niemals in meinem Leben vergessen werde, wo ich danke sagen möchte und noch ein Leben lang eine große Freude darüber empfinden werde. Wenn ich heute den Abschied aus der Politik nehme, dann möchte ich noch einmal betonen, und das ist mir als Obmann der Volkspartei wichtig, dass ich überzeugt davon bin, dass es wichtig ist, dass es eine starke Volkspartei gibt. Die Grundwerte der Volkspartei, Fleiß, Eigenverantwortung, aber auch Solidarität, die haben einen Beitrag dazu geleistet, dass unser Land heute so lebenswert ist wie es ist. Und ich möchte an dieser Stelle auch klar sagen, dass gerade weil von manchen immer wieder der Eindruck erweckt wird, als wäre der Erfolg der Volkspartei auf eine Person oder auf meine Person in den letzten Jahren zurückzuführen, kann ich Ihnen nur sagen: dieser Eindruck ist falsch. Es gibt in der Volkspartei unglaublich viele erfahrene Kräfte, es gibt viele junge Talente und es gibt ganz viele Menschen, die quer durch die Gemeinden auf Landesebene, vor Ort oder auch auf Bundesebene das Feuer auch in sich tragen, das ich zehn Jahre lang hatte, und die tagtäglich sich bemühen, Bestmögliches für unser Land zu leisten. Ich bin überzeugt davon, dass es auch in Zukunft eine starke Volkspartei geben wird, die gute Arbeit für unser wunderschönes Österreich leisten wird. Und ich werde, um das auch zu unterstützen, morgen eine Sitzung des Bundesparteivorstandes einberufen und werde meine Funktion als Obmann übergeben. Ich werde die Leitung des Clubs wieder an August Wöginger übertragen, der das schon jahrelang hervorragend gemacht hat. Und ich werde in den nächsten Wochen eine geordnete Übergabe all meiner politischen Funktionen sicherstellen. Für mich, sehr geehrte Damen und Herren, beginnt somit ein neues Kapitel in meinem Leben. Vor allem freue ich mich darauf, einmal Zeit mit meinem Kind und meiner Familie zu verbringen und ich werde das sehr genießen, bevor ich dann auch persönlich im neuen Jahr beruflich mich neuen Aufgaben widmen werde. Ich gebe zu, ich stehe heute da und bin nicht nur gespannt auf diesen neuen Lebensabschnitt, sondern ich freue mich auch darauf. Aber mir ist wichtig zu betonen es war mir eine große Ehre der Republik zehn Jahre dienen zu dürfen. Vielen Dank. Ich werde jetzt aufbrechen und meinen Sohn und meine Freundin aus dem Spital abholen, vielen Dank. (Abschiedsrede im Original-Wortlaut am 2. 12. 2021).
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Sebastian Kurz
Seit dem Tag, an dem ich begonnen habe, mich politisch zu engagieren, habe ich immer versucht, meinen Beitrag für unser Österreich zu leisten. In den letzten 10 Jahren durfte ich als Staatssekretär, als Außenminister und zuletzt als Bundeskanzler unserem wundeschönen Land dienen. Insbesondere die letzten eineinhalb Jahre, das haben Sie alle mitverfolgt, waren extrem fordernd für die gesamte Bundesregierung und insbesondere für mich. Denn wir haben gemeinsam unser Bestes gegeben, die Pandemie zu bekämpfen, die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu retten. Sie haben alle mitverfolgt, dass in den letzten Tagen strafrechtliche Vorwürfe gegen mich erhoben worden sind. Diese Vorwürfe stammen aus dem Jahr 2016, sie sind falsch und ich werde das auch aufklären können. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Es ist etwas, das viele Spitzenpolitiker schon erleben mussten, im Inland aber auch im Ausland. Was diesmal anders ist, ist dass der Koalitionspartner sich entschlossen hat, sich klar gegen mich zu positionieren. Viele sagen zu mir, das ist ungerecht, und, sehr geehrten Damen und Herren, Sie können sich vorstellen, ich persönlich wäre auch dankbar, wenn die Unschuldsvermutung in unserem Land wirklich für alle Menschen gelten würde. Vermischt werden diese strafrechtlichen Vorwürfe mit SMS-Nachrichten, die ich teilweise in der Hitze des Gefechts geschrieben hab'. Manche davon sind Nachrichten, die ich so definitiv nicht noch einmal formulieren würde. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch mit Emotionen und auch mit Fehlern. Sehr geehrte Damen und Herren, ich gebe zu, in so einer schwierigen Zeit wie diesen Tagen bin ich extrem dankbar dafür für all den Rückhalt, den ich hier erleben darf, innerhalb der Volkspartei, in allen Bundesländern, in allen Teilorganisationen und ich bin auch zutiefst dankbar, für den Zuspruch den ich von vielen in der Bevölkerung erhalten habe. Ganz besonders möchte ich mich bei allen bedanken, die in den letzten Tagen, in diesen schwierigen Tagen, meiner Familie und mir sehr viel Kraft gegeben haben. Nichtsdestotrotz, und darum geht es eigentlich, befinden wir uns nun in einer Zuspitzung zwischen beiden Koalitionsparteien und damit in einer Pattsituation. Und das, wo wir in Österreich noch immer in einer sehr sensiblen Phase sind. Die Pandemie ist noch nicht vorüber, der wirtschaftliche Aufschwung hat gerade erst begonnen, das Budget und die ökosoziale Steuerreform sind zwar ausverhandelt, aber noch lange nicht beschlossen. In dieser durchaus kritischen Phase wäre es meiner Meinung nach unverantwortlich, in Monate des Chaos' oder auch des Stillstands zu schlittern. Und genauso wär's, das ist nur meine Sicht der Dinge, auch unverantwortlich, die Regierungsverantwortung in eine Vier-Parteien-Koalition, ein Experiment, zu übergeben, das dann am Ende des Tages auch noch von Herbert Kickls Gnaden abhängig ist. Was es braucht, ist meiner Meinung nach Stabilität und Verantwortung, damit wir diese Phase der Pandemie noch bestmöglich bewältigen und damit wir auch sicherstellen, dass der wirtschaftliche Aufschwung, der gerade gestartet hat, bei allen Menschen ankommt und alle davon profitieren, insbesondere kleine und mittlere Einkommen und natürlich Familien. Das Regierungsteam der Volkspartei, das hat mir zugesichert, im Fall meiner Abwahl sofort selbst das Amt zu verlassen. Und ich gebe zu, ich bin für diese Loyalität und auch für diese Solidarität extrem dankbar. Das ist keine Selbstverständlichkeit in so einem großen Team. In dieser schwierigen Zeit sollte es jedoch aber niemals um persönliche Interessen, um Partei-Interessen oder politische Taktiken gehen - denn mein Land ist mir wichtiger als meine Person. Und was es jetzt braucht, sind stabile Verhältnisse. Ich möchte daher, um die Pattsituation aufzulösen, Platz machen, um Chaos zu verhindern und Stabilität zu gewährleisten. Ich habe das Regierungsteam der Volkspartei ersucht, die Arbeit unbedingt fortzusetzen. Und ich habe als Obmann der Volkspartei, wir sind die stimmenstärkste Partei, dem Bundespräsidenten Alexander Schallenberg als neuen Regierungschef vorgeschlagen. Alexander Schallenberg hat nicht nur gute Arbeit als Außenminister geleistet, er hat auch schon in der Übergangsregierung eine wichtige Rolle eingenommen und ich glaube, er verfügt auch über das notwendige diplomatische Geschick, das es vielleicht braucht, damit wir alle innerhalb der Koalition zwischen den Koalitionsparteien Vertrauen wieder aufbauen Das Land braucht eine Regierung, die mit stabiler Hand agiert und ich selbst werde als Parteiobmann und als Klubobmann ins Parlament zurückkehren und dort versuchen, meinen Beitrag zu leisten. Vor allem aber werde ich selbstverständlich auch die Chance nützen, die Vorwürfe, die gegen mich erhoben worden sind, zu entkräften und zu widerlegen. Sehr geehrte Damen und Herren, ich gebe zu, der Schritt ist kein leichter für mich. Und viele sagen mir den ganzen Tag über heute schon, ich soll mir das nicht gefallen lassen, nicht von der Opposition und auch nicht von unserem Koalitionspartner. Es geht nicht um mich, es geht um Österreich. Es geht um Sie alle, sehr geehrte Damen und Herren, denn Sie alle haben sich verdient, dass sich die Politik nicht nur mit sich selbst beschäftigt, sondern dass die Politik für die Menschen in unserem Land arbeitet. Das war immer mein Zugang. Das ist heute mein Zugang. Und das wird auch in Zukunft immer mein Zugang bleiben. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
Sie haben alle mitverfolgt, dass in den letzten Tagen strafrechtliche Vorwürfe gegen mich erhoben worden sind. Diese Vorwürfe stammen aus dem Jahr 2016, sie sind falsch und ich werde das auch aufklären können. Davon bin ich zutiefst überzeugt. (Kanzler-Rücktritt am 9. 10. 2021).
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Sebastian Kurz
Und gerade, weil es Vorwürfe gegen mich gibt, die seit einigen Monaten im Raum stehen, ist mir wichtig, auch noch einmal festzuhalten: Ich freue mich persönlich auf den Tag, auch wenn es Jahre dauern kann, wo ich bei Gericht auch beweisen kann, dass die Vorwürfe gegen meine Person schlicht und ergreifend falsch sind. (Ex-Kanzler-Abschiedsrede am 2. 12. 2021).
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Robert Lembke
Manche nehmen immer noch Abschied von der eigenen Jugend, wenn sie die fremde schon lange nicht mehr kennen.
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Anne Lindbergh-Morrow
Das Schlimmste am Abschied von Menschen ist zu wissen, daß man ohne sie auskommen kann und wird.
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Sophia Loren
Weine nie um etwas, das nicht um dich weinen kann.
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Henning Mankell
Im Alltag macht sich mein Krebsleiden kaum bemerkbar. Ich habe keine Schmerzen, manchmal muss ich mich sogar daran erinnern, wie krank ich bin. Ich werde wohl an dieser Krankheit sterben. Wann? Keiner weiß es. (Anm. der Red.: 31 Tage später verstarb Henning Mankell).
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Heinz Marecek
Kaum hat man die Geburt überlebt, ist man schon dem Tod nahe.
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Dr. Angela Merkel
Ich möchte dazu ermutigen, auch zukünftig die Welt immer auch mit den Augen des anderen zu sehen, also auch die manchmal unbequemen und gegensätzlichen Perspektiven des Gegenübers wahrzunehmen, sich für den Ausgleich der Interessen einzusetzen.
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Dr. Angela Merkel
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Frau Bundestagspräsidentin, Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, wenn ich heute hier vor Ihnen stehe, dann empfinde ich vor allem dieses: Dankbarkeit und Demut - Demut vor dem Amt, das ich so lange ausüben durfte; Dankbarkeit für das Vertrauen, das ich erfahren durfte. Vertrauen, dessen war ich mir immer bewusst, ist das wichtigste Kapital in der Politik. Es ist alles andere als selbstverständlich, und dafür danke ich von ganzem Herzen. Mein Dank gilt auch Ihnen, Frau Bundesministerin, liebe Annegret, und der Bundeswehr für die Ausrichtung des Großen Zapfenstreichs - noch dazu an diesem in unserer Geschichte so bedeutsamen Ort des Bendlerblocks. Mein Dank gilt auch dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr für die musikalische Begleitung - alles unter den so erschwerten Bedingungen der Pandemie. Besonders möchte ich deshalb zu Beginn auch an die denken, die sich zeitgleich mit all ihrer Kraft der vierten Welle der Pandemie entgegenstemmen, die alles geben, um Leben zu retten und zu schützen: die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger in den Krankenhäusern, die Impfteams, die helfenden Hände in der Bundeswehr und in den Hilfsorganisationen. Ihnen allen gebühren mein und unser aller besonderer Dank und höchste Anerkennung. Heute am Tage habe ich mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder noch in einer weiteren Pandemieberatung zusammengesessen. Jetzt, wenige Stunden später, darf ich mich in diesem feierlichen Rahmen nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin von Ihnen verabschieden. Wenig zeigt so sehr wie diese Abfolge, in welch unglaublicher Zeit wir derzeit leben. Die 16 Jahre als Bundeskanzlerin waren ereignisreiche und oft sehr herausfordernde Jahre. Sie haben mich politisch und menschlich gefordert, und zugleich haben sie mich immer auch erfüllt. Ganz besonders die vergangenen zwei Jahre der Pandemie haben wie in einem Brennglas gezeigt, von welch großer Bedeutung das Vertrauen in Politik, Wissenschaft und den gesellschaftlichen Diskurs ist, aber auch, wie fragil das sein kann. Unsere Demokratie lebt von der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung und zur Selbstkorrektur. Sie lebt vom steten Ausgleich der Interessen und von dem Respekt voreinander. Sie lebt von Solidarität und Vertrauen, im Übrigen auch von dem Vertrauen in Fakten und davon, dass überall da, wo wissenschaftliche Erkenntnis geleugnet und Verschwörungstheorien und Hetze verbreitet werden, Widerspruch laut werden muss. Unsere Demokratie lebt auch davon, dass überall da, wo Hass und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen erachtet werden, unsere Toleranz als Demokratinnen und Demokraten ihre Grenze finden muss. Die vielfältigen Herausforderungen im Innern spiegeln sich auch im außenpolitischen Handeln wider, und zwar nicht erst seit der Pandemie. Denn schon die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und die vielen Zuflucht suchenden Menschen 2015 haben deutlich gemacht, wie sehr wir auf die Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg angewiesen sind und wie unverzichtbar internationale Institutionen und multilaterale Instrumente sind, um die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu können: den Klimawandel, die Digitalisierung, Flucht und Migration. Ich möchte dazu ermutigen, auch zukünftig die Welt immer auch mit den Augen des anderen zu sehen, also auch die manchmal unbequemen und gegensätzlichen Perspektiven des Gegenübers wahrzunehmen, sich für den Ausgleich der Interessen einzusetzen. Meine Damen und Herren, meine politische Arbeit wäre ohne die vielfältige Unterstützung politischer Weggefährten, national wie international, nicht möglich gewesen. Ihnen allen gilt mein großer Dank. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen in der Bundesregierung, im Deutschen Bundestag und im Deutschen Bundesrat für unsere Zusammenarbeit. Ich danke auch für eine politische Streitkultur, um die uns viele andere Nationen beneiden. Einen ganz besonderen, herausgehobenen Dank schulde ich meinen engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Danke für alle Hilfe und alle Unterstützung, und das gilt auch für meine Familie. Nun wird es an der nachfolgenden Regierung liegen, Antworten auf die vor uns liegenden Herausforderungen zu finden und unsere Zukunft zu gestalten. Hierfür wünsche ich Ihnen, lieber Olaf Scholz, und der von Ihnen geführten Bundesregierung alles, alles Gute, eine glückliche Hand und viel Erfolg. Ich bin überzeugt, dass wir die Zukunft auch weiterhin dann gut gestalten können, wenn wir uns nicht mit Missmut, mit Missgunst, mit Pessimismus, sondern, wie ich vor drei Jahren in einem anderen Rahmen gesagt habe, mit Fröhlichkeit im Herzen an die Arbeit machen. So jedenfalls habe ich es immer für mich gehalten, in meinem Leben in der DDR und erst recht und umso mehr unter den Bedingungen der Freiheit. Es ist diese Fröhlichkeit im Herzen, die ich uns allen und im übertragenen Sinne unserem Land auch für die Zukunft wünsche. Ich danke Ihnen von Herzen. (Abschiedsrede im Original-Wortlaut am 2. 12. 2021).
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Dr. Angela Merkel
Unsere Demokratie lebt auch davon, dass überall da, wo Hass und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen erachtet werden, unsere Toleranz als Demokratinnen und Demokraten ihre Grenze finden muss.
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Dr. Angela Merkel
Unsere Demokratie lebt von der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung und zur Selbstkorrektur. Sie lebt vom steten Ausgleich der Interessen und von dem Respekt voreinander. Sie lebt von Solidarität und Vertrauen, im Übrigen auch von dem Vertrauen in Fakten und davon, dass überall da, wo wissenschaftliche Erkenntnis geleugnet und Verschwörungstheorien und Hetze verbreitet werden, Widerspruch laut werden muss.
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Dr. Reinhold Mitterlehner
Ich bin kein Platzhalter, der auf Abruf, bis jemand Zeitpunkt, Struktur oder Konditionen festlegt, und dem die passen, hier irgendwo agiert.