Zitate zu "Schön - Schönheit"
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Niemand kann den Schleier wegziehen, den die Vorsehung gewiß mit tiefer Weisheit über das Jenseits gezogen; aber gewiß kann die Seele nur gewinnen an innerer Freiheit, an Klarheit aller Einsicht in das Tiefste und Höchste, an Wärme und Reinheit des Gefühls, an Reichtum und Schönheit der umgebenden Welt.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Zwang hindert vielleicht manche Vergehung, raubt aber selbst den gesetzmäßigen Handlungen von ihrer Schönheit. Freiheit veranlaßt vielleicht manche Vergehung, gibt aber selbst dem Laster eine minder unedle Gestalt.
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Ewald Christian von Kleist
Je mehr Verstand jemand hat, desto besser wird sein Herz sein. Was ist ein guter Gemütscharakter anders, als gute Begriffe von Schönheit, Tugend, Glückseligkeit, von dem, was edel und groß ist, und die Harmonie der Welt befördert? Übelgesinnt sein heißt übel denken.
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Heinrich von Kleist
Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in allererster Instanz ein: und so wie die erhabensten Sätze am leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen), so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierierte genießt sich mit Mühe.
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Heinrich von Kleist
Ich nenne nämlich Glück nur die vollen und überschwänglichen Genüsse, die in dem erfreulichen Anschauen der moralischen Schönheit unseres eigenen Wesens liegen.
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August von Kotzebue
Schönheit ist wie eine Leibrente; wenn die Schönheit stirbt, so hört die Zahlung auf, und sie stirbt immer jung.
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August von Kotzebue
Um der Schönheit willen heiraten ist ebensoviel, als um der Rose willen ein Landgut kaufen. Ja, das letztere wäre noch vernünftiger; denn die Rosenzeit kommt doch jährlich wieder.
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Fürst Charles Joseph von Ligne
Ich kann mir denken, daß einem mit vier Frauen die körperliche und geistige Vollkommenheit des weiblichen Geschlechts beschieden wäre: Mit der Seele der ersten, dem Geist der zweiten, der Treue der dritten und der Schönheit der vierten.
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Freiherr Friedrich von Logau
Die Schönheit ist der schönen Weiber Feind, wenn frommer Sinn sich nicht mit ihr vereint.
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Graf August von Platen
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheimgegeben, wird für keinen Dienst auf Erden taugen, und doch wird er vor dem Tode beben.
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Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
Die Philosophie behandelt weder allein die Wahrheit noch bloß die Sittlichkeit, noch bloß die Schönheit, sondern das Gemeinsame aller leitet sie aus einem Urquell her.
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Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
Die unmittelbare Ursache aller Kunst ist Gott. - Denn Gott ist durch seine absolute Identität der Quell aller Ineinsbildung des Realen und Idealen, worauf alle Kunst beruht. Oder: Gott ist der Quell der Ideen. Nur in Gott sind ursprünglich die Ideen. Nun ist aber die Kunst Darstellung der Urbilder, also Gott selbst die unmittelbare Ursache, die letzte Möglichkeit aller Kunst, er selbst die Quelle aller Schönheit.
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Friedrich von Schlegel
Die Freude und die Schönheit ist kein Privilegium der Gelehrten, der Adeligen und der Reichen; sie ist ein heiliges Eigentum der Menschheit.
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Friedrich von Schlegel
Nichts verdient Tadel in einem Kunstwerk als Vergehungen wider die Schönheit und wider die Darstellung: das Häßliche und das Fehlerhafte.
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Friedrich von Schlegel
Schöne Freude muß frei sein, unbedingt frei. Auch die kleinste Beschränkung raubt der Freude ihre hohe Bedeutung und damit ihre Schönheit.
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Friedrich von Schlegel
Verliebten genügt zu der geheimen Weihe das Licht der eigenen Schönheit.
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Friedrich von Schlegel
Weil reine menschliche Kraft sich in Freude äußert, so ist sie ein Symbol des Guten, eine Schönheit der Natur.
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Friedrich von Schlegel
Wie beim Manne der äußere Adel zum Genie, so verhält sich die Schönheit der Frauen zur Liebesfähigkeit, zum Gemüt.
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Friedrich von Schlegel
Wie die Wahrheit und die Tugend ist die Schönheit ein echtes erstgeborenes Kind der menschlichen Natur und hat mit jenen ein gleiches vollgültiges Recht, niemand zu gehorchen als sich selbst.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Enthusiasmus kann in nichts dem Fanatismus verglichen werden, kann auch nicht in seine Irrungen verfallen. Enthusiasmus ist duldsam, nicht aus Gleichgültigkeit, sondern weil er uns den Wert und die Schönheit der Dinge spüren macht. Vernunft ersetzt nicht das Glück, das sie uns nimmt; Enthusiasmus dagegen findet in der Träumerei seines Herzens und in der Weite seiner Gedanken alles das, was Fanatismus und Leidenschaft an nur eine Idee oder nur einen Gegenstand hängen.