Zitate zu "Sprache"
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Johann Wolfgang von Goethe
Wenn nun unser Schulunterricht immer auf das Altertum hinweist, das Studium der griechischen und lateinischen Sprache fördert, so können wir uns Glück wünschen, daß diese zu einer höheren Kultur so nötigen Studien niemals rückgängig werden.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wenn wir das, was wir wissen, nach anderer Methode oder wohl gar in fremder Sprache dargelegt finden, so erhält es einen sonderbaren Reiz der Neuheit und frischen Ansehens.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wir brauchen in unserer Sprache ein Wort, das, wie Kindheit sich zu Kind verhält, so das Verhältnis Volkheit zum Volke ausdrückt. Der Erzieher muß die Kindheit hören, nicht das Kind, der Gesetzgeber und Regent die Volkheit, nicht das Volk. Jene spricht immer dasselbe aus, ist vernünftig, beständig, rein und wahr; dieses weiß niemals vor lauter Wollen, was es will. Und in diesem Sinne soll und kann das Gesetz der allgemein ausgesprochene Wille der Volkheit sein, ein Wille, den die Menge niemals ausspricht, den aber der Verständige vernimmt, den der Vernünftige zu befriedigen weiß und der Gute gern befriedigt.
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Johann Gottfried von Herder
Die Geschichte zeigt, dass alle herrschenden Völker der Weltperioden nicht durch Waffen allein, sondern vielmehr durch Verstand, Kunst und durch eine ausgebildete Sprache über andere Völker oft Jahrtausdende hin geherrscht haben.
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Johann Gottfried von Herder
Die Sprache ist mehr als ein Werkzeug - sie ist gleichsam Behältnis und Inhalt der Literatur. Wie viel freies Feld geben uns diese Worte zu übersehen, zu bearbeiten, zu nützen?
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Johann Gottfried von Herder
Ein Meister entscheidet durch sein königlich Beispiel mehr als zehn Wortgrübler.
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Johann Gottfried von Herder
Jeder Mensch muß sich eigentlich seine Sprache erfinden und jeden Begriff in jedem Wort so verstehen, als wenn er ihn erfunden hätte.
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Johann Gottfried von Herder
Jedes Buch ist ein Beet von Blumen und Gewächsen, jede Sprache ein unermesslicher Garten voll Pflanzen und Bäumen: giftig und heilsam, nahrhaft und dürre, für Auge, Geruch und Geschmack, hoch und niedrig, aus allen Weltteilen und mit allen Farben, aus mancherlei Geschlechtern und Arten - ein sehenswerter Anblick!
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Johann Gottfried von Herder
Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt.
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Johann Gottfried von Herder
Luther ist's, der die deutsche Sprache, einen schlafenden Riesen, aufgeweckt und losgebunden - er ist's, der die scholastische Wortkrämerei, wie jene Wechselertische, verschüttet: er hat durch seine Reformation eine ganze Nation zum Denken und Gefühl erhoben.
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Johann Gottfried von Herder
Musik, auch in wortlosen Tönen, hat ein Erhabenes, das keine andere Kunst hat, als ob sie, eine Sprache der Genien, nur unmittelbar an unser Innerstes, als einen Mitgeist der Schöpfung, spräche.
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Johann Gottfried von Herder
Nicht um meine Sprache zu verlernen, lerne ich andere Sprachen. Nicht um die Sitten meiner Erziehung umzutauschen, reise ich unter fremde Völker. Nicht um das Bürgerrecht meines Vaterlandes zu verlieren, werde ich ein naturalisierter Fremder - denn sonst verliere ich mehr als ich gewinne! Sondern ich gehe bloß durch fremde Gärten, um für meine Sprache, als eine Verlobte meiner Denkart, Blumen zu holen - ich sehe fremde Sitten, um die meinigen, wie Früchte, die eine fremde Sonne gereift hat, dem Genius meines Vaterlandes zu opfern.
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Johann Gottfried von Herder
Nur die Sprache hat die Menschen menschlich gemacht, indem sie die ungeheure Flut seiner Affekten in Dämme einschloss und ihr durch Worte vernünftige Denkmale setzte. Nicht die Leier Amphions hat Städte errichtet, keine Zauberrute hat Wüsten in Gärten verwandelt - die Sprache hat es getan, sie, die große Gesellerin der Menschen.
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Johann Gottfried von Herder
Sprache ist das Band der Seelen, das Werkzeug der Erziehung, das Medium unserer besten Vergnügungen, ja aller gesellschaftlichen Unterhaltung. Sie verknüpft Eltern mit Kindern, Stände mit Ständen, den Lehrer mit seinen Schülern, Freunde, Bürger, Genossen, Menschen.
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Johann Gottfried von Herder
Sprache ist das Band der Seelen.
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Johann Gottfried von Herder
Wahrlich! Die schönsten und edelsten Klangworte unserer Sprache sind erschaffen, wie ein Silberton, der in einer reinen Himmelsluft auf einmal ganz hervortritt - sie wurden bei ihrer Geburt in das süße Meer des Wohllautes getaucht und sind wie im lebendigen Gefühl der Sache gebildet. Wohl den Schriftstellern unter uns, die da schreiben, als ob sie hören, die da dichten, als ob sie sängen.
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Theodor Gottlieb von Hippel
Wer einen Brief schreibt, muss glauben, er schreibe ihn an die Welt, und wer ein Buch schreibt, er schreibe es an einen guten Freund, wenn man nicht in beiden Fällen alltäglich sein will.
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Dr. Eckart von Hirschhausen
Sprache und Humor wirken wie ein Medikament. Zuhören, die wichtigen Fragen stellen, Klarheit und Hoffnung vermitteln - das ist die Kunst.
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Dr. Hugo von Hofmannsthal
Die Gesichter derer, in deren Armen einer gestorben, sprechen eine Sprache, die über alle Worte ist. Und in ihrer Nähe sprechen die unbelebten Dinge diese Sprache mit. Das Dastehen eines Stuhles, der immer woanders stand, das Offenstehen eines Schrankes, der niemals für lange offenstand, und tausend Dinge, die in einem solchen Augenblick auf einmal da sind, wie Spuren von Geisterhänden . . .