Zitate zu "Sprache"
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Der Mensch denkt, fühlt und lebt allein in der Sprache, und muss erst durch sie gebildet werden, um auch die gar nicht durch Sprache wirkende Kunst zu verstehen. Aber er empfindet und weiß, dass sie ihm nur Mittel ist, dass es ein unsichtbares Gebiet außer ihr gibt, in dem er nur durch sie einheimisch zu werden trachtet.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Die Sprache ist gleichsam die äußere Erscheinung des Geistes der Völker. Man kann sich beide nicht identisch genug denken.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Die Sprache muss, meiner vollsten Überzeugung nach, als unmittelbar in den Menschen gelegt angesehen werden. Denn als Werk seines Verstandes in der Klarheit des Bewusstseins ist sie durchaus unerklärbar.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Die Verschiedenheit der Sprachen ist nicht eine Verschiedenheit an Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten und leichtesten, wenn auch am leisesten vor sich.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Durch die Mannigfaltigkeit der Sprachen wächst unmittelbar für uns der Reichtum der Welt und die Mannigfaltigkeit dessen, was wir in ihr erkennen.
-
Freiherr Wilhelm von Humboldt
Es ist die wunderbare Eigenschaft der Sprachen, dass alle zu dem gewöhnlichen Gebrauche des Lebens hinreichen, dann aber durch den Geist der Nation, die sie verarbeitet, bis ins Unendliche hin zu einem höheren und immer mannigfaltigeren gesteigert werden können.
-
Graf Hermann von Keyserling
Wie in China Manieren herrschen, die in keinem Verhältnis stehen zur ethischen Qualität, so kann ein dummer Franzose geistreich erscheinen, bloß weil die Sprache gar so geistreich ist.
-
Heinrich von Kleist
Ihr Weiber versteht in der Regel ein Wort in der deutschen Sprache nicht, es heißt Ehrgeiz.
-
Freiin Gertrud von Le Fort
Die höchste Vernunft spricht nicht nur die Sprache des bloßen Verstandes, sondern sie spricht auch die Sprache ihrer Mutter, der Liebe, welche der Anfang aller Dinge ist und darum auch der Anfang aller Erkenntnis.
-
Freiin Gertrud von Le Fort
Je lauter unsere heutige Welt wird, je tiefer scheint Gott zu schweigen. Schweigen ist die Sprache der Ewigkeit, Lärm geht vorüber.
-
Freiherr Gottfried Wilhelm von Leibniz
Alles, was sich nicht mit Mitteln der Volkssprache auseinandersetzen lässt, damit ist es nichts.
-
Freiherr Gottfried Wilhelm von Leibniz
Der rechte Probierstein des Überflusses oder Mangels einer Sprache findet sich beim Übersetzen guter Bücher aus anderen Sprachen. Denn da zeigt sich, was fehlet, oder was vorhanden.
-
Freiherr Gottfried Wilhelm von Leibniz
Reichtum ist das Erste und Nötigste bei einer Sprache und besteht darin, dass kein Mangel, sondern vielmehr ein Überfluss erscheine an bequemen und nachdrücklichen Worten, so zu allen Vorfälligkeiten dienlich, damit man alles kräftig und eigentlich vorstellen und gleichsam mit lebenden Farben abmalen könne.
-
Otto von Leixner
An deiner Sprache, Deutscher, halte fest! Weh' dem, der diesen Schatz sich stehlen lässt. Wer erst beginnt, das reine Wort zu fälschen, dem kann gar bald auch Kopf und Herz verwelschen.
-
Franz von Liszt
Das Lied ist poetisch wie musikalisch ein der germanischen Muse ausschließlich angehöriges Erzeugnis, sowie die Worte Sehnsucht und Gemüt, welche seinen Bereich bezeichnen und sein Lebensmark bilden, nur der deutschen Sprache angehören und unübersetzbar bleiben. Nicht als ob andere Nationen nicht auch lyrische Gesänge besäßen. Der Charakter derselben hat aber nichts vom Lied.
-
Franz von Liszt
Die Musik ist als die universelle Sprache der Menschheit zu bezeichnen, durch welche das menschliche Gefühl sich einst allen Herzen in gleich verständlicher Weise mitteilen kann, während sie außerdem den verschiedenen Nationen die mannigfaltigsten Dialekte darbietet, je nachdem deren Ausdrucksweise dem Geist der einen oder anderen besser entspricht.
-
Franz von Liszt
Wenn man dem echten Genius der Musik treu bleibt, so hat auch die neueste Tonkunst mit allen ihren raffinierten instrumentalen Vorzügen keinen anderen Sinn als die Flöte Tubalkins, des ersten Bläsers, als der Dudelsack des ersten Sinesen, als der Jodel des Älplers, als der Psalm des Mönchs, das Deckelschlagen und Bambusschwingen der Neger, als Cäcilias Orgelchen, Paganinis Geige, Mozarts Oper und Hugo Wolfs Lied: Nämlich die Aufgabe, in einer andere Sprache als der wörtlichen oder der malenden oder der architektonischen, in der Sprache der Töne von Seele zu Seele zu reden.
-
Freiherr Friedrich von Logau
Kannst du mit der Sprache schnauben, / schnarren, poltern, donnern, krachen, / mögest lieber spielen, scherzen, / lieben, kosen, tändeln, lachen.
-
Prof. Jean-Remy von Matt
Ich habe ein gutes Gefühl dafür, welche Sätze ins Blut gehen.