Zitate zu "Zuschauer"
-
Axel Hacke
Die Amerikaner sehen in Olympia zuerst eine Show, dann den Sport, drittens die News. Entsprechend radikal ist das Programm geändert worden. Es geht keineswegs mehr in erster Linie um den Wettkampf, es geht um Drama, Schicksal, Gefühl. Der oberste Grundsatz jeder NBC-Berichterstattung ist, daß sie für weibliche Zuschauer interessant sein muß.
-
Ernst "Aschyl" Happel
Wir haben zu viele Angsttrainer und Angstvereine - immer zehn Mann mit dem Rücken an der Mauer. Da laufen ja die Zuschauer weg!
-
Nicole Heesters
Kostbare Stoffe sind erschreckend rar gesät und das Vertrauen in die Einfältigkeit der Zuschauer offenbar unbegrenzt.
-
Alfred Hitchcock
Man kann dem Zuschauer ein Gefühl nur vermitteln, wenn man es selbst fühlt.
-
Robert Hochner
Die Methode Oberhauser, immer nur zu sagen "Das war nicht die Anwort auf meine Frage", ist simpel, ist erfolgreich, aber es gibt dramaturgische Grenzen. Sie müssen als Interviewer, unabhängig vom Interview selber, dem Zuschauer auch signalisieren: Sie haben zugehört und sind draufgekommen, daß er nicht geantwortet hat. Es gibt für mich nichts Schlimmeres als 600.000 oder 700.000 Zuschauer, die wissen, der hat die Frage nicht beantwortet, und der Einzige, der es offenbar nicht weiß, ist der Moderator, weil er auf den Zettel schaut und mit der nächsten Frage weitergeht. Ich habe Interview ja auch lernen müssen, ich bin ja kein geborener Interviewer. Ich kann mich erinnern, als junger Reporter mußte ich einmal dem Finanzminster Androsch eine kontroversielle Frage stellen, weil dessen Steuererhöhung die Kleinen getroffen hat. Ich habe meinem Chef gesagt: "Ich würde das gern machen, unter einer Bedingung: Ich hab den Vormittag frei zum Fürchten." Er hat gesagt: "Mittags gehst ins Finanzministerium. Vorher gehst dich füchten."
-
Robert Hochner
Die Politiker haben jetzt bemerkt, ein Interview in einer Nachrichtensendung dieses Typs dauert fünf Minuten. Wenn ich diese fünf, sechs Minuten über den Moderator drüberrede, schlicht und einfach keine Frage beantworte, dann stellt sich mir als Moderator die Frage: Kann ich ihn einmal unterbrechen, kann ich ihn zweimal unterbrechen, was ist beim dritten Mal? Meiner Meinung nach begehen die Politiker den Fehler zu glauben, die Zuschauer merken es nicht. Die Zuschauer merken's haargenau. Wir sehen es aus den Anrufprotokollen, wir sehen es aus Gesprächen, die Zuschauer merken: Hier antwortet einer nicht. Wenn dem Redakteur eine Frage einfällt, die keinem Zuschauer einfallen würde, dann funktioniert's nicht. Ein Interviewer soll Fragen stellen, die sich der normale Zuschauer stellt. Tut er das nicht, kommt der Reflex, bitte warum fragt er ihn das nicht? Warum macht er ihn nicht auf Widersprüche aufmerksam? Das Drüberreden über Journalisten und das Pushen der Message, das hat die FPÖ als erste wirklich konsequent gemacht, und jetzt machen's fast alle.
-
Robert Hochner
Die will ich nicht beurteilen. Zeiler hat dieses Unternehmen kommerzialisiert. Sagen die Bösartigen. Die, die ein bißchen realistischer sind, sagen: Es war ein Unternehmen, wo Leute in der Kantine gesessen sind und gesagt haben - ich überspitz': "Du, ich hab gestern eine tolle Sendung gemacht! Kein Schwein hat zugeschaut." Dem Unternehmen beizubringen, daß die Zahl der Zuschauer und die Zufriedenheit der Zuschauer auch ein Wert sind, war im Innenverhältnis vorher nicht drin. Gerd Bacher verdanke ich persönlich mehrfach mein Leben im ORF und meine Karriere, es gibt niemanden, dem ich strukturell mehr zu verdanken habe als ihm, er war der Eisbrecher für die Informationsoffensive im ORF, keine Frage. Aber er hat zur Unterhaltung keinen Draht gehabt. Er hat Ö3 gespielt, weil ihm wer gesagt hat, das brauchen wir. Wenn er gekonnt hätte, hätte Bacher den ersten 24-Stunden-Nachrichtensender der Welt eingerichtet, lang vor Ted Turner. Die Schwierigkeit ist, daß man damit auf Dauer nicht überleben kann. Viele haben ja, glaube ich, heimlich gehofft, daß der ORF von selber w.o. gibt. Sich einfach auf den Rücken legt wie eine Schildkröte, und das ist es dann. Das hat weder der Persönlichkeit des Zeiler noch seiner Strategie entsprochen. Zeiler hat Marktanteile aggressiv in einem Markt verteidigt, in dem alle drei Monate noch ein Privatsender dahergekommen ist. Er hat Marktanteile zurückgeholt. Das war für das Unternehmen sehr wichtig. Er hat mit der Politik gemeinsam Werbezeitenausweitungen erreicht. Dinge, um die der Bacher immer gekämpft hatte. Der soll nicht so tun, als wärs nicht so gewesen. Bacher hat nie in seinem Leben eine freie Werbesekunde hergeschenkt. Sondern hat immer gefragt: Und was ist mit den Feiertagen? Und was ist mit dem und jenem? Das war das eine. Das Zweite, kommerziell gesehen, war Bogdan Roscic. Auch bei Ö3 haben alle gesagt: Wusch, jetzt kommt das Privatradio, und jetzt ist Ö3 kaputt. Es ist genau umgekehrt ausgegangen. Ö3 lebt fröhlich. Ich kanns nur nicht mehr anhören. Jetzt bin ich mit Radio Wien bestens bedient.
-
Robert Hochner
In der Vorläufersendung der "ZiB 2" in "Zehn vor Zehn", hat's Ansager gegeben. Die Sendung war ein bißchen der Scherz des Unternehmens. Nicht nur wegen Kuno Knöbl. Dort werkten lauter Irre, und sie hatte keine Zuschauer.
-
Robert Hochner
Weis hat die Zeiler-Politik fortgesetzt, zum Teil abgeschwächt. Das Fernsehen ist ja keine exakte Wissenschaft. Wenn wir gewußt hätten, daß die dritte Folge von "Big Brother" so eingeht, hätte man sich wahrscheinlich andere Strategien überlegen müssen. Aber Tatsache ist noch immer - ist ja furchtbar, wenn ich jetzt schon so klinge wie der Dichand -, natürlich gehört das Fernsehen den Leuten, die es zahlen. Es gehört dem Publikum, den Gebührenzahlern. Und die Position der Journalisten ist eindeutig auf der Seite der Gebührenzahler. Der klassische Satz von Claus Gatterer (legendärer innenpolitischer Journalist des ORF in den Siebzigerjahren, Anm.) gilt noch immer: "Wenn Fernsehen von Mächtigen für Mächtige gemacht wird, verliert es seinen Sinn." Natürlich ist der Platz des Fernsehens - wie der jedes Mediums, sage ich jetzt als alter Weltverbesserer - tendenziell auf der Seite derer, die kein Sprachrohr haben, die keinen automatischen Zugang zu den Medien haben, die zu den Benachteiligten, zu den Belasteten gehören. Und natürlich ist jede Regierung - diese unterscheidet sich da überhaupt nicht von den vorigen - beleidigt, denn kritischer Journalismus heißt in Wirklichkeit für sie: Feindbild. Na klar. Aus ihrer Sicht logisch. Sie machen den Käse, und wir bohren die Löcher hinein. Prinzipiell ist die Aufgabe des Journalisten eben nicht einfach der Transport dessen, was Politiker verlautbaren. In der Zeitung seh' ich eh ein Inserat der Regierung, ich sehe meinen alten ÖVP-Chefredakteur Horst Friedrich Mayer, wie er für eine Zukunft ohne Schulden wirbt. Die Regierung hat ja genug Möglichkeiten, den Ministerrat und so weiter. Wir müssen das auch übertragen, kein Problem. Aber die Stärke des Fernsehens - das hab ich meinen Kollegen in vielen Diskussionen immer wieder gesagt - ist die emotionale Bindung an den Zuschauer.
-
Uli Hoeneß
So, so etwa, so etwa kann ich mir vorstellen, als es vor zehn Jahren bei den Sechz'gern übers Grünwalder Stadion ging. Da wurde auch diese alte schöne Welt: "lieber geh' ich in die Regionalliga und ich geh wieder nach Weinheim und ich will doch nicht mehr gegen Chelsea spielen!" Dann geh'n wir doch wieder dahin. Dann müsst ihr euch aber nen neuen Vorstand holen, mit uns eben nicht. // Eure Scheißstimmung! Da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir . . . Das ist doch unglaublich. Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? . . . Was glaubt ihr eigentlich, wer euch alle finanziert? Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen. Ohne die hätten wir nämlich keine Allianz-Arena. Da würden wir nämlich jetzt wieder, da würden wir nämlich jetzt wieder im Schnee und Eis spielen, dann würden wir gegen Bolton Wanderers 12.000 Zuschauer haben. // Dann müsst ihr, dann müsst ihr euch zu diesen, dann müsst ihr diesen Verein euch suchen, der demnächst vielleicht in der dritten Liga spielt. Wenn ich dann höre, bei 1860 ist das alles so toll - da ist gar nichts toll! Der Verein ist mehr oder weniger pleite und wir haben ihn am Leben erhalten. Und weil wer ist schuld dafür? Fans, die von Gestern leben. // Ihr und wir - wir werden ebay nicht verändern! Ja, das muss ich Euch mal sagen: Ich brauche ebay auch nicht und Google auch nicht - und trotzdem werd' ich's nicht verhindern . . . Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid? . . . Es kann doch nicht sein, dass wir hier kritisiert werden dafür, dass wir uns seit vielen Jahren den Arsch aufreißen, dass wir dieses Stadion hingestellt haben. Aber das hat 340 Millionen Euro gekostet und das ist nun mal mit sieben Euro in der Südkurve nicht zu finanzieren.
-
Friedrich Ludwig Jahn
Zum bloßen Zuschauer beim Spiele der Welt ist der Mensch nicht ins Dasein gerufen.
-
Köbi Kuhn
Ich mach' ihnen bewusst, dass es etwas ganz Besonderes ist, bei einer EM im eigenen Land dabeizusein. Sie müssen hundert Jahre alt werden, um noch ein zweites Mal so etwas erleben zu dürfen, dann nur noch als Zuschauer.
-
Stanislaw Jerzy Lec
Jeder Zuschauer bringt seine eigene Akustik ins Theater mit.
-
Jens Lehmann
In der Bundesliga wird nach Niederlagen schnell und gerne der Charakter der Mannschaft in Frage gestellt. Auch das gibt es auf der Insel nicht. Hier klatschen die Zuschauer auch noch nach dem 0 : 3, weil man davon ausgeht, dass jeder sein Bestes gegeben hat.
-
John Lennon
Die Leute auf den billigen Plätzen möchten bitte klatschen. Jene Herrschaften auf den teuren Plätzen rasseln bitte mit den Juwelen.
-
Gotthold Ephraim Lessing
Übrigens ist die Zahl der guten Tragödien bei allen Nationen in der Welt so klein, daß die, welche nicht ganz schlecht sind, noch immer Zuschauer an sich ziehen, wenn sie von guten Akteurs nur aufgestutzt werden.
-
Vera Lischka
Bei Olympia ist vieles anders: Die Zuschauer sind mehr und die Konkurrenten sind stärker, aber das Wasser ist gleich naß.
-
Vera Lischka
Eigentlich gar nichts. Du stehst da, freust dich, ein großes Ziel erreicht oder besser gesagt übertroffen zu haben, und denkst dir, klaß, was jetzt? Von der Stimmung der 17.000 Zuschauer hab' ich nur mitbekommen, daß sie nicht mir galt. Aber das ist in einem solchen Finale egal.
-
Loriot
Politische Agitation nützt überhaupt nichts, wenn sie dem Zuschauer mit der Faust auf die Nase haut. Da wird er bockig und läßt sofort das Visier herunter. Man muß ihn aber mit offenem Visier erwischen.
-
Dr. Niklas Luhmann
Das wichtigste Strukturprinzip des Fernsehens ist die Wiederholung. Sie entscheidet, was wichtig ist und an was sich der Zuschauer erinnert.