Zitate von Alain Delon
Wenn sich eine Frau ins Leben einmischt, ist das dermaßen kompliziert und schauderhaft, aber zugleich dermaßen wunderbar. Sie haben eine solche Macht über uns. Sie sind es, die die Welt führen, weil sie den Mann führen. So einfach ist das.
Informationen über Alain Delon
Filmschauspieler, "Der eiskalte Engel", "Rocco und seine Brüder", "Die Abenteurer" (Frankreich, 1935 - 2024).
Alain Delon · Geburtsdatum · Sterbedatum
Alain Delon wäre heute 89 Jahre, 0 Monate, 7 Tage oder 32.515 Tage alt.
Geboren am 08.11.1935 in Sceaux bei Paris
Gestorben am 18.08.2024 in Douchy
Sternzeichen: ♏ Skorpion
Unbekannt
Weitere 11 Zitate von Alain Delon
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Abschied von Romy Schneider - Adieu ma Puppele - Ich sehe Dich schlafen. Ich bin bei Dir an Deinem Totenbett. Du trägst eine lange Tunika, schwarz und rot, mit Stickereien auf dem Oberteil. Es sind Blumen, glaube ich, aber ich schaue sie nicht an. Ich sage Dir adieu, das längste aller Adieus, mein Püppchen! So hatte ich Dich immer genannt. Ich schaue die Blumen nicht an, sondern Dein Gesicht. Und ich denke, dass Du schön bist, wahrscheinlich warst Du nie so schön wie jetzt. Ich denke auch, dass ich Dich zum ersten Mal im Leben so heiter und friedlich sehe. Man möchte sagen, dass eine sanfte Hand aus Deinem Gesicht alle Aufregungen, alle Ängste fortgewischt hat. // Ich sehe Dich schlafen. Man sagt mir, Du seiest Tod. Wie bin ich schuldig? Man stellte sich diese Frage vor einem Wesen, das man geliebt hat und noch liebt. Dieses Gefühl überflutet einen, fließt dann zurück, und dann sagt man sich, dass man nicht schuldig ist, aber verantwortlich . . . Ja, das bin ich. Wegen mir, weil ich vor 25 Jahren ausgesucht wurde, Dein Partner in "Christine" zu sein. Du kamst aus Wien, und ich wartete in Paris mit einem Blumenstrauß in der Hand, von dem ich nicht wusste, wie ich ihn halten sollte. Aber die Filmproduzenten hatten mir gesagt: "Sobald sie die Gangway herunterkommt, gehen Sie auf sie zu und reichen ihr die Blumen." Ich wartete mit den Blumen, wie ein Schwachsinniger, mitten in einer Horde Fotografen. Du kamst aus dem Flugzeug. Ich trat nach vorn. Du hast zu Deiner Mutter gesagt: "Wer ist dieser Junge?" Sie antwortete: "Das muss Alain Delon sein, Dein Partner . . ." Nichts weiter, kein Liebesblitz aus heiterem Himmel, nein. // Und dann ging ich nach Wien, wo man den Film drehte. Und dort habe ich mich wahnsinnig in Dich verliebt. Und Du hast Dich in mich verliebt. Oft haben wir uns gegenseitig diese Frage der Verliebten gestellt: "Wer hat sich zuerst in den anderen verliebt, du oder ich?" Und wir antworteten: "Weder Du noch ich. Alle beide." Mein Gott, wie waren wir jung und wie waren wir glücklich. Am Ende der Dreharbeiten sagte ich zu Dir: "Komm zu mir, um mit mir in Frankreich zu leben", und Du sagtest mir sofort: "Ich möchte mit Dir leben in Frankreich." Erinnerst Du Dich, ja? Deine Familie, Deine Eltern tobten. Und ganz Österreich, ganz Deutschland. Sie nannten mich einen Usurpator, einen Kidnapper. Sie klagten mich an, die "Kaiserin" zu stehlen. Ich, ein Franzose, der kein Wort Deutsch sprach. Und Du Püppchen, die Du nicht ein Wort Französisch sprachst. // Am Anfang liebten wir uns ohne Worte. Wir sahen uns an, und wir lachten. Püppchen . . . Und ich war "Pépé". Nach ein paar Monaten sprach ich noch immer nicht Deutsch, aber Du sprachst französisch, so gut, dass wir zusammen in Frankreich Theater spielten. Visconti führte Regie. Er sagt uns, wir glichen uns, und wir hätten zwischen den Brauen das gleiche V, das sich kräuselte, aus Zorn, aus Lebensangst, aus Furcht. Er nannte es das "V Rembrandts", weil, wie er sagte, dieser Maler dieses V auf seinen Selbstbildnissen hatte. Ich sehe Dich schlafen. "Das V Rembrandts" ist fortgewischt. Du hast jetzt keine Angst mehr. Du bist nicht mehr auf der Lauer. Du wirst nicht mehr gejagt. Die Jagd ist vorüber, und Du ruhst Dich aus. // Ich sehe Dich an, noch und noch. Ich kenne Dich so gut und so genau. Ich weiß, wer Du bist und warum Du tot bist. Dein Charakter, wie man sagt. Ich antworte ihnen, "den anderen", dass Romys Charakter eben ihr Charakter war. Das ist alles. Laßt mich in Ruhe. Du warst verletzend, weil Du ungeteilt warst. Ein Kind, das sehr schnell und zu schnell ein Star wurde. Daher auf der einen Seite Deine Kapricen, Deine Zornesausbrüche und Deine Kinderlaunen, immer berechtigt, sicher, aber mit unvorhersehbaren Folgen; auf der anderen Seite die berufliche Autorität. Ja, aber da ist das Kind, das nicht sehr gut weiß, womit es spielt. Mit wem. Und warum. In diesen Widerspruch, durch diese Bresche, brechen die Angst ein und das Unglück. Wenn man Romy Schneider ist und wenn man in der Blüte seines Lebens die Empfindsamkeit und das Temperament hat wie Du. Wie soll man ihnen erklären, wer Du warst und wer wir sind, wir, "die Schauspieler"? Wie ihnen sagen, dass wir durch das Spielen, das "Interpretieren", das "Ein-anderer-Sein" als wir wirklich sind, wir Verrückte und Verlorene werden? Wie ihnen sagen, wie schwierig es ist, welche Charakterstärke und welches Gleichgewicht man braucht, um halbwegs aufrecht stehen zu bleiben . . .? Aber dieses Gleichgewicht, wie sollen wir es in dieser Welt finden, wir, die Jongleure, die Clowns, die Zirkusartisten am Trapez, denen die Projektoren den Ruhm vergolden? Du sagtest: "Ich weiß nicht, was ich im Leben machen soll, aber im Film kann ich alles . . ." Nein. Die "anderen" können das nicht begreifen. Dass man um so ungeeigneter fürs Leben wird, je größer man als Schauspieler ist. Garbo, Marylin, Rita Hayworth . . . und Du. Und ich schreie, während Du Dich ausruhst, und ich weine, ganz nahe bei Dir, dass - nein, nein, nein - dieser schreckliche Beruf kein Beruf ist für eine Frau. Ich weiß es, weil der Mann, der ich bin, Dich am besten gekannt, Dich am besten verstanden hat. Weil ich auch ein Schauspieler bin. Wir waren schon derselben Rasse, mein Püppchen, wir sprachen die gleiche Sprache. Aber ich, ich bin ein Mann. Sie können uns nicht verstehen, die "anderen". Die Schauspieler, ja. Die "anderen", nein. Es ist unerklärbar. Und wenn man eine Frau ist wie Du, können sie nicht begreifen, dass man "daran" sterben kann. Sie sagen, Du warst ein Mythos . . . Ja, sicher . . . Aber der Mythos ist nur eine Fassade, ein Widerschein, eine Erscheinung. Er ist König, Prinz, Sissi, Madame Hanau, die Möwe . . . Aber der Mythos geht am Abend heim. Dann ist er nur noch Romy, nur eine Frau, mit einem schlecht verstandenen Leben, schlecht behandelt, schlecht beschrieben in den Zeitungen, angegriffen und verfolgt. Da verbraucht sich der Mythos, in der Einsamkeit. Er wird zur Angst. Und je mehr das ins Bewusstsein dringt, um so mehr verfällt man den Seligkeiten des Alkohols und der Beruhigungsmittel. Das wird Gewohnheit, dann zur Regel, dann zur Notwendigkeit. Dann wird es unersetzlich, und das Herz, verbraucht, bleibt stehen, weil es zu müde wurde, zu schlagen. Es ist zu schlecht behandelt und herumgestoßen worden, dieses Herz, das nur das Herz einer Frau war, die am Abend vor einem Glas saß . . . // Man sagt, dass die Verzweiflung, die der Tod Davids mit sich brachte, Dich getötet hat. Nein, die Leute irren sich. Sie hat Dich nicht getötet. Davids Tod hat Dir nur den Rest gegeben. Es ist wahr, dass Du zu Laurent, Deinem letzten und bezaubernden Begleiter, folgendes gesagt hast: "Ich habe den Eindruck, dass ich am Ende des Tunnels angelangt bin . . ." Es ist wahr, dass Du leben wolltest, dass Du das Leben geliebt hast. Dennoch ist es wahr, dass Du am Samstag im Morgengrauen das Ende des Tunnels erreicht hast. Dass Du die einzige warst, die wusste, weil Dein Herz gebrochen war, dass es da war, das Ende des wirklichen Tunnels. // Ich schreibe Dir aufs Geratewohl. Ohne Ordnung. Mein Püppchen, die Du so aggressiv, so voller Wunden bist. Du hast dieses Spiel, eine Frau der Öffentlichkeit zu sein, das Du gewählt hattest und das Du liebtest, nie akzeptiert und verstanden. Du hast nicht begriffen, dass Du eine Person der Öffentlichkeit warst und dass dies von großer Bedeutung war. Du hast das Spiel verweigert, alle Spiele, die dieser Beruf mit sich bringt. Du hast Dich angegriffen, durchbohrt, vergewaltigt gefühlt in Deiner Privatsphäre. Du warst immer auf der Hut, wie ein Tier, das verfolgt wird, "gehetzt", wie man von einer Hirschkuh sagt. Und Du, Du hast gewusst, dass das Schicksal Dir mit einer Hand nahm, was es Dir mit der anderen gab. // Wir haben mehr als fünf Jahre miteinander gelebt. Du mit mir. Ich mit Dir. Zusammen. Dann das Leben . . . Unser Leben, das keinen etwas angeht, hat uns getrennt. Aber wir haben uns gerufen. Oft. Ja, das ist es genau: Wir haben uns "Zeichen" gegeben. Schließlich, im Jahr 1968, war der Film "La Piscine". Wir haben uns wiedergefunden, um zusammenzuarbeiten. Ich bin nach Deutschland gefahren, um Dich zu holen. Ich habe David, Deinen Sohn, kennengelernt. Seit diesem Film bist Du meine Schwester, ich bin Dein Bruder. Alles war rein und klar zwischen uns. Keine Leidenschaft mehr. Besser als das: Unsere Freundschaft lag im Blut, in der Ähnlichkeit und in den Worten. Und dann gab es in Deinem Leben nur noch Unglück und die Angst, die Angst . . . Die anderen werden sagen: "Welche Schauspielerin! Welche Tragödin!" Sie wissen nicht, dass Du selbst diese Tragödin aus dem Kino bist, weil Du es in Deinem Leben bist und es sehr teuer bezahlst. Sie verstehen nicht, dass die Dramen Deines persönlichen Lebens auf die Leinwand zurückstrahlen, später, in Deinen Rollen. Sie könne nicht ahnen, dass Du "gut" und "genial" im Kino bist, weil Du die Tragödien nebenher erlebst, und dass Du erschüttert bist, weil sich Deine persönlichen Dramen in Dir widerspiegeln. Und Du nur strahlst, weil sie Dich verbrennen. Oh mein Püppchen, diese Arbeit voller Schmerzen! Habe ich mit Dir oder an Deiner Seite gelebt? Bis zum Tod von David gab es "den Beruf", der Deinen Kopf über Wasser gehalten hat. Dann ist David gegangen. Und der Beruf hat nicht mehr ausgereicht. Ich bin nicht erstaunt gewesen, als ich die Nachricht bekam, dass Du auch von uns gegangen bist. Worüber ich erstaunt gewesen bin? Über Deinen Nicht-Selbstmord. Aber dass Dein Herz gebrochen war, nein. Ich habe es gesagt: "Das war es, das Ende des Tunnels." // Ich sehe Dich schlafen. Wolfie, Dein Bruder und Laurent kommen ins Zimmer. Ich spreche mit Wolfie. Wir erinnern uns an dieses Haus, das ich auf dem Land hatte. An die Dobermanns, die Dir so Angst gemacht haben. Wir erinnern uns an andere Geschichten . . . Es ist mehr als 20 Jahre her, in Bayern, in einem kleinen Dorf. Wolfie war 14 Jahre alt, ich 23 und Du 20. Wir haben sehr gelacht, als man uns den Besuch des Präsidenten vom "Fan Club Romy Schneider" in Frankreich ankündigte. Wir haben ein großes junges Mädchen ankommen sehen, mit einer Brille, sehr schüchtern, sie hieß Bernadette. Als wir nach Paris zurückkehrten, haben wir sie angerufen. Sie wurde dann unsere Sekretärin, für sechs Jahre. Sie ist immer noch meine Sekretärin. // Ich sehe Dich schlafen. Gestern noch hast Du gelebt. Gestern Nacht. Als Ihr ins Haus zurückkamt, hast Du zu Laurent gesagt: "Geh schon schlafen. Ich komme etwas später. Ich bleibe noch ein bisschen mit David und höre Musik." Du hast das jeden Abend gesagt . . . Dass Du vor dem Schlafengehen allein sein wolltest mit der Erinnerung an Dein totes Kind. Du hast Dich hingesetzt. Du hast Papier und Bleistift genommen und hast Zeichnungen gemacht. Für Sarah. Du zeichnetest für Deine kleine Tochter, bis Du Herzschmerzen bekamst und plötzlich . . . So schön. Schön, reich, berühmt, was hättest Du mehr gebraucht? Friede, ein bisschen Glück. // Ich sehe Dich schlafen. Ich bin wieder allein. Ich sage mir. Du hast mich geliebt. Ich habe Dich geliebt. Ich habe aus Dir eine Französin, einen französischen Star gemacht. Ja, dafür fühle ich mich verantwortlich. Und dieses Land, das Du wegen mir geliebt hast, ist auch Deine Heimat geworden. Frankreich. Nun, Wolfie hat entschieden - und Laurent sagte ihm auch, dass es Dein Wunsch gewesen sei -, dass Du hier bleibst und für immer auf französischem Boden bleiben wirst. In Boissy. Dort, wo in ein paar Tagen Dein Sohn David bei Dir sein wird. In einem kleinen Ort, wo Du gerade die Schlüssel für Dein Haus bekommen hast. Dort wolltest Du leben, ganz nah bei Laurent, bei Deiner Tochter Sarah. Dort wirst Du für immer schlafen. In Frankreich. Nah bei uns, nah bei mir. // Ich habe mich um Deine Reise nach Boissy gekümmert, um Laurent und Deine Familie zu entlasten. Aber ich werde weder in die Kirche noch zum Grab gehen. Wolfie und Laurent verstehen mich. Dich bitte ich, mir zu verzeihen . . . Du weißt, dass ich Dich nicht vor dieser lüsternen Menschenmenge, diesem "Spektakel", vor dem Du immer Angst hattest, hätte bewahren können. Verzeih mir. Ich werde am nächsten Tag zu Dir kommen, und wir werden allein sein. // Mein Püppchen, ich schau Dich immer wieder an, immer wieder. Ich will Dich mit meinen Blicken verschlingen und Dir immer wieder sagen, dass Du nie so schön und ruhig warst. Ruhe Dich aus. Ich bin da. Ich habe von Dir ein wenig Deutsch gelernt. Die Worte: Ich liebe Dich. Je t'aime. Je t'aime, mein Püppchen. Alain.
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Das Schlimmste an den Minderwertigkeitskomplexen ist, dass die falschen Leute sie haben.
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Daß unser Nachwuchs dem Kindesalter entwachsen ist, erkennst du am besten an deiner Telefonrechnung.
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Die schönsten Stunden im Leben liegen häufig ein wenig außerhalb der Legalität.
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Drei Dinge kann ich besonders gut: Meinen Job, Unfug treiben - ja, und Kinder machen.
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Ein Mann wird einsam geboren, lebt einsam und stirbt einsam.
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Es ist einfacher, ein männlicher Star zu sein als ein weiblicher.
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Ich mache Schluss, wann es mir passt - ich war immer nur auf Erfolg programmiert, nie auf Glück. Und beides passt nicht zusammen.
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Ich war nicht auf Glück programmiert, ich war auf gar nichts programmiert. Mein ganzes Privatleben ist nach zahlreichen gescheiterten Liaisonen missglückt. Beruflich hatte ich großen Erfolg, privat nicht. Ich bin völlig misanthrop.
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Ich werde die Welt ohne Reue verlassen. Ich habe alles erlebt. Aber vor allem hasse ich diese Epoche. Alles ist falsch.
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Wenn sich eine Frau ins Leben einmischt, ist das dermaßen kompliziert und schauderhaft, aber zugleich dermaßen wunderbar. Sie haben eine solche Macht über uns. Sie sind es, die die Welt führen, weil sie den Mann führen. So einfach ist das.
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