Zitate von Christian Garve
Zeitungsblätter und geschriebene Nachrichten aller Art melden uns auf unsern Zimmern, was in der ganzen Welt vorgeht. Wir können jetzt die entlegensten Länder und ihre Bewohner kennen, ohne daß wir sie selbst bereisen.
Informationen über Christian Garve
Philosoph (Deutschland, 1742 - 1798).
Christian Garve · Geburtsdatum · Sterbedatum
Christian Garve wäre heute 282 Jahre, 10 Monate, 8 Tage oder 103.311 Tage alt.
Geboren am 07.01.1742 in Breslau
Gestorben am 01.12.1798 in Breslau
Sternzeichen: ♑ Steinbock
Unbekannt
Weitere 28 Zitate von Christian Garve
-
. . . daß wir in den schönsten und reichsten Ländern und besonders in den durch Naturschönheiten sich auszeichnenden Gebirgsgegenden die muntersten, tätigsten und geistreichsten Menschen finden.
-
Aber das ist auch jetzt noch meine Meinung, vielleicht eine irrige: Daß das Ganze Ihres Systems, wenn es wirklich brauchbar werden soll, populärer ausgedrückt werden müsse und, wenn es Wahrheit enthält, auch ausgedrückt werden könne.
-
Alle Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte erfordern die vereinigte Wirkung vieler Menschen.
-
Auch die Könige irren sich, wenn sie über ihre Regierung, die Heerführer, wenn sie über ihre Feldzüge schreiben: wie viel mehr, wenn sie davon reden!
-
Das, was man im Gespräch lernt, hat auch gleich die Form und den Ausdruck, in welchen es sich am leichtesten wieder an andre im Gespräch mitteilen läßt.
-
-
Den Menschen kann man nicht anders als unter Menschen und im Umgange mit ihnen kennen lernen.
-
Denn was ist widersinniger, als die Gesellschaft der Menschen zu suchen und sich durch Unaufmerksamkeit auf das, was sie sagen, im Geiste wieder von ihnen zu entfernen?
-
Der Jüngling, der Mensch von schwachem Kopfe, der von einem unbestimmten Charakter, wird in der Gesellschaft leicht berauscht und zu einer Vergessenheit seiner selbst und aller ernsthaften Gegenstände gebracht: Und dieser Zustand, der ihm anfangs vielleicht lästig war, fängt nach und nach an, ihm zu gefallen, und wird zuletzt von ihm als Endzweck angesehn, warum er in Gesellschaft geht.
-
Der Mann von großen Fähigkeiten findet in der Gesellschaft nur wenige Personen, die ihn belehren, ja nur wenige, die ihn verstehen und ihn mit ihrem Beifalle ehren können.
-
Der Mensch ist dazu gemacht, außer sich zu leben, ehe er in sich selbst zurückkehrt.
-
Der Mensch lernt andre Sachen in der Gesellschaft als bei einem einsamen Leben: Und er wird auf ein andre Art im Denken geübt.
-
Der Soldat lebt, der Natur seines Berufs nach, immer in einem Getümmel.
-
Die Bildung des Menschen zerfällt in drei deutlich voneinander verschiedene Teile, in die Bildung des Verstandes, in die des Charakters und in die der äußeren Sitten.
-
Die Eitelkeit, unsere Einsichten andern zeigen zu wollen, ist es unstreitig, was uns anfänglich bewegt, die Mühe des Studierens zu überwinden.
-
Die gewöhnlichen Gegenstände unsers Gesprächs, besonders wenn beide Geschlechter sich in Gesellschaft vereinigen, sind teils einförmig, teils geringfügig: Und der Gelegenheit zu lernen gibt es darin nur wenige.
-
Die Reize der Wissenschaft, so wie die der Tugend, werden erst dann empfunden, wenn man in beiden schon beträchtliche Fortschritte gemacht hat.
-
Durch Umgang mit Reisenden lernt man entfernte Länder ebenso wohl als aus Reisebeschreibungen kennen: zwar nicht mit gleicher Vollständigkeit, aber oft mit mehr Wahrheit.
-
Ein äußerer Schaden, der vor ungefähr dreizehn Jahren, sehr unschuldig scheinend, am rechten Nasenflügel, nicht weit vom Augenwinkel, entstand - der eigentlich nicht Krebs nach allen Symptomen, aber darin völlig krebsartig ist, daß er sich nicht nur nach der Oberfläche, sondern im kubischen Verhältnisse sich erweitert und ebenso tief aushöhlt, als er weit sich ausbreitet, und der endlich allen Heilmitteln widerstand, zu welchen freilich der Nachbarschaft des Auges wegen keine ätzenden Mittel, vielleicht die wirksamsten in solchen Fällen, gebraucht werden konnten - dieser Schaden hat nunmehr das ganze rechte Auge und einen Teil der rechten Wange verzehrt, hat eine ebenso große Höhle in den Kopf gebohrt und Zerstörungen einer seltenen Art angerichtet. Es scheint unmöglich, daß ein Mensch dabei leben könne; es scheint noch unmöglicher, daß er dabei denken und selbst mit einem gewissen Scharfsinn und einer Exaltation des Gemütes denken könne: Und doch ist beides wahr. Dieser unwahrscheinliche aber glückliche Umstand hat mir, der ich von Schwäche und Schmerz wechselweise geplagt und von der menschlichen Gesellschaft entfernt bin, die vorzüglichste Erleichterung und den Trost meines Lebens verschafft. Nie habe ich die Schönheit eines Verses, die Bündigkeit eines Räsonnements und die Annehmlichkeit einer Erzählung deutlicher wahrgenommen und mit mehr Vergnügen empfunden.
-
Ich kenne viele Menschen, die in der Gesellschaft gut zu reden wissen: Aber ich kenne wenige, die gut zu hören verstehen.
-
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß das Denken eine Heilkraft habe. Aber dieses Mittel läßt sich nicht bei allen auf die gleiche Weise anwenden. Einige, zu welchen auch Sie gehören, helfen ihrem Übel dadurch ab, daß sie ihre Aufmerksamkeit davon abwenden. Ich habe den meinigen, zum Beispiel Zahnschmerzen, dadurch am besten abhelfen können, indem ich meine Aufmerksamkeit darauf konzentriert und an nichts als an meinen Schmerz gedacht habe.