Zitate von Johannes Rau
Ein bekanntes Zitat von Johannes Rau:
Wir müssen die Widersprüche sehen, die viele Menschen im Alltag erleben. Einerseits hören sie viel von Grundwerten und von den Werten, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität stehen in Parteiprogrammen. Mitmenschlichkeit und Gewaltlosigkeit werden nicht nur in kirchlichen Akademien gefordert; sie sind auch für das Handeln vieler Menschen bestimmend. Andererseits gilt im Alltag oft genug das Gegenteil.
Informationen über Johannes Rau
8. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland vom 1. 7. 1999 - 1. 7. 2004, Verlagskaufmann, SPD-Politiker, Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, unterlag 1994 bei der Bundespräsidentenwahl Dr. Roman Herzog (Deutschland, 1931 - 2006).
Johannes Rau · Geburtsdatum · Sterbedatum
Johannes Rau wäre heute 93 Jahre, 10 Monate, 12 Tage oder 34.285 Tage alt.
Geboren am 16.01.1931 in Wuppertal-Barmen
Gestorben am 27.01.2006 in Berlin
Sternzeichen: ♑ Steinbock
Unbekannt
Weitere 67 Zitate von Johannes Rau
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Nicht alle Wege führen nach CD-Rom.
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Nicht die Politik verdirbt den Charakter: schlechte Charaktere verderben die Politik.
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Nicht nur die Gewöhnung an Gewalt gehört zur Verrohung der Gesellschaft. In manchen Medien kann man tagtäglich dabei zuschauen, wie Menschen vorgeführt werden oder sich selber vorführen, wie Menschen für Geld und ein paar Minuten Ruhm jeden Respekt vor sich selber oder vor anderen ablegen. Wer erleben muß, daß es im Umgang untereinander offenbar keine Tabus, keine geschützten Zonen, keine Scham mehr gibt, der muß schon ein starker Charakter sein, um nicht selbst Respekt, Achtung und Scham zu verlieren.
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Schlechte Charaktere verderben die Politik.
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Traue keinem Zitat, dass du nicht eigenhändig aus dem Zusammenhang gerissen hast.
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Viele erleben im beruflichen und wirtschaftlichen Alltag erbarmungslosen Konkurrenzkampf, statt Beständigkeit ständige Neuorientierung, statt Ehrlichkeit Gerissenheit. Der Verlust sozialer Bindungen wird zum stillschweigend eingeforderten Preis fast unbegrenzter Mobilität. Was zählt, ist jugendliche Bereitschaft zur Selbstausbeutung - die Erfahrung des Alters hingegen zählt anscheinend nicht.
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Viele erleben in Wirtschaft und Politik auch mehr oder weniger subtile Formen von Gewalt - sie wird akzeptiert, gar nicht zu reden von der alltäglichen PS-Gewalt aggressiver Rücksichtslosigkeit auf unseren Straßen. Wenn wir die körperliche, die "rohe" Gewalt ablehnen, müssen wir uns auch fragen, ob wir nicht allzu oft und stillschweigend das Gesetz des Stärkeren gelten lassen, selbst da, wo Menschlichkeit oder Anstand Rücksichtnahme verlangt.
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Viele Menschen haben Angst vor der Globalisierung, vor der Durchlässigkeit der Grenzen und vor der immer stärker werdenden wirtschaftlichen Macht, die demokratische Politik und die Handlungsfähigkeit des Staates immer weiter zurückzudrängen droht.
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Was bleibt Angehörigen einer jungen Generation, die ihre Eltern weder durch Kleidung noch durch Haartracht, weder durch "freie Liebe" noch durch Haschischkonsum schockieren kann, weil das die Tabubrüche sind, die ihre Eltern selber begangen haben? Wer Naziaufmärsche nachäfft oder den Arm zum "Führergruß" hebt, verstößt gegen den letzten Konsens unserer Gesellschaft: die Verurteilung menschenverachtender Diktaturen und die Entschlossenheit, in einer freien, demokratischen Gesellschaft miteinander zu leben. Leichter läßt sich Aufmerksamkeit nicht erzielen.
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Weiße Turnschuhe allein genügen nicht, um aus der Gesellschaft auszusteigen.
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Wenn Sie nicht 1,5 haben, können Sie nicht Arzt werden - wenn Sie aber 4,5 haben - also zum Bedauern des Kollegiums noch das Abitur bestanden haben -, können Sie immer noch Philosophieprofessor werden.
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Wer im eigenen Leben keinen Sinn findet und keine Werte, die es zu schützen lohnt, wer keine Perspektive und keine Ziele hat - dem gilt auch das Leben anderer nur wenig.
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Wer in der Arbeit nur und bloß einen reinen Kostenfaktor sieht, dessen Preis so weit wie möglich gedrückt werden muß, der hantiert mit sozialem Sprengstoff, der rüttelt an den Grundfesten unserer westlichen Zivilisation . . .
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Wer sagt, Schulen ans Netz, der muß auch sagen, Schüler auf den Sportplatz. Das Klicken mit der Maustaste stärkt vielleicht die Muskulatur des rechten Zeigefingers, wird aber auf absehbare Zeit keine Olympische Disziplin werden.
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Wie können wir der Verlockung gefährlicher Heilslehren, die Haß und Gewalt predigen, am besten begegnen? Entscheidend ist es, selbst klare und unzweideutige Überzeugungen zu haben - aber das reicht nicht aus: Sie müssen auch geäußert, gelebt und gelehrt werden.
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Wie soll das denn dann heißen? Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion?
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Wir brauchen einen handlungsfähigen Rechtsstaat, der bereit und fähig ist, Gewalttäter abzuschrecken.
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Wir dürfen die materiellen Sorgen nicht als nebensächlich abtun, die nicht wenige Menschen in unserer immer reicher werdenden Gesellschaft haben. Wir müssen sie ernst nehmen und alles dafür tun, daß alle Menschen am gesellschaftlichen Reichtum teilnehmen können. Auch die gerechte Verteilung des gemeinsam Erarbeiteten ist eine Frage des Anstandes und der Menschenwürde.
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Wir dürfen unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist.
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Wir leben doch alle davon, dass wir frühere Einsichten korrigieren können.
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