Zitate von Prof. Dr. Reinhard Haller
Unsere Generation hatte das große Glück, lange ohne Kriege und große Krisen aufzuwachsen. Seit Corona sind die Einschläge häufiger geworden. Das führt zu enormer Verunsicherung. Aber "ver-rückte Zeiten" - mit Bindestrich geschrieben - sind in der Geschichte eigentlich der Normalfall und wir müssen wieder lernen damit umzugehen.
Informationen über Prof. Dr. Reinhard Haller
Psychiater, Psychotherapeut, Neurolge, psychiatrischer Gerichtsgutacher, verfasste unter anderem Gutachten in den Fällen Jack Unterweger, Franz Fuchs, Heinrich Gross und den Amoklauf von Winnenden (Österreich, 1951).
Prof. Dr. Reinhard Haller · Geburtsdatum
Prof. Dr. Reinhard Haller ist heute 73 Jahre, 1 Monat, 21 Tage oder 26.715 Tage jung.
Geboren am 25.09.1951 in Mellau/Vorarlberg
Sternzeichen: ♎ Waage
Unbekannt
Weitere 17 Zitate von Prof. Dr. Reinhard Haller
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Das Internet ist ein Lautsprecher mitsamt den Blasen, in denen sich Menschen dort aufhalten. Es ist eine Spielwiese der Minderwertigkeitskomplexler, die andere dort zum Teil im Schutz der Anonymität beleidigen, beschimpfen und sich abreagieren.
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Der Gender und die Genderin, die machen uns das Lesen hin.
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Der Genuss ist der Feind der Sucht.
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Der Hass ist eine kalte, erbarmungslose, auf Zerstörung ausgerichtete Leidenschaft, die keine gute Seite hat. Deshalb können Hassende nie ein Gefühl der Erleichterung, der Befriedigung oder des Triumphes erleben, sondern spüren in sich nur Düsternis, Sadismus - und Tod. Mahatma Gandhi hat es auf den Punkt gebracht: "Wo Hass aufkommt, droht stets der Untergang".
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Die Pandemie hat dem Menschen bewußt gemacht, wie verletzlich und sterblich er ist.
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Druck erzeugt Gegendruck. Menschen möchten immer das Gefühl haben, selbst zu entscheiden. Wenn ich ihnen aber ständig sage, was sie zu tun und wie sie zu reden und zu denken haben, erzeugt das Ohnmacht. Wie das Wort schon sagt: Ohne Macht schießt der Hass ein.
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Früher hat man Dinge ausgeredet und Auffassungsunterschiede besser ertragen. Wir müssen wieder lernen, zu diskutieren und zu akzeptieren: Wir haben zwar unterschiedliche Ansichten, aber wir bleiben Freunde - also Einendes über Trennendes stellen.
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Hass gehört zur Grundausstattung der menschlichen Gefühlswelt. Wir verdrängen ihn, weil er uns peinlich ist. Hass ist eine sehr primitive, destruktive und undifferenzierte Emotion, weil sie knallhart über alles drüberfährt. Aber wenn man die Menschen dazu bringt, sich dessen bewusst zu werden und darüber zu sprechen, ist das die einzige Hassprävention.
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Hass ist der Kriegstreiber Nummer eins und das Motiv für das Böse schlechthin. Hass verschwindet nie aus der menschlichen Gesellschaft; er ist anpassungsfähig, wechselt sein Gesicht und nutzt sogar die sozialen Medien. In moderner Form zeigt er sich in Zynismus und Sarkasmus, in Mobbing und Stalking, in Hate Speech und Hate Crime, in einer sich etablierenden digitalen Hasskultur.
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Hass ist eine vom Todestrieb des Menschen in Gang gesetzte, auf Vernichtung ausgerichtete psychologische Urkraft. Sie enthält neben intensiven emotionalen Elementen stets eine starke rationale Komponente und entwickelt sich im Gegensatz zu Zorn und Wut allmählich. Hass ist aber viel anhaltender als die akut auftretenden und ebenso rasch wieder abklingenden übrigen Aggressionsaffekte.
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Unsere Generation hatte das große Glück, lange ohne Kriege und große Krisen aufzuwachsen. Seit Corona sind die Einschläge häufiger geworden. Das führt zu enormer Verunsicherung. Aber "ver-rückte Zeiten" - mit Bindestrich geschrieben - sind in der Geschichte eigentlich der Normalfall und wir müssen wieder lernen damit umzugehen.
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Was ist Hass überhaupt? Ist er ein Affekt, eine Emotion, eine Leidenschaft oder ein Trieb? Ist er eine seelische Abnormität oder gar eine psychiatrische Erkrankung? Hass ist jedenfalls ein nicht leicht zu beschreibender Gefühlskomplex, eine soziale Interaktion, welche auf den ersten Blick nur schwer von Emotionen wie Verachtung, Ekel oder Wut abzugrenzen ist.
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Wenn man anderen durch Demütigung den letzten Mut nimmt oder sie in ein Leben ohne jegliche Macht und Würde stößt, entsteht unweigerlich Hass.
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Wertschätzung ist das Gegenteil von Kränkung. Keine Wertschätzung zu bekommen ist die größte - und häufigste Kränkung. Wenn man sie nicht schon im Elternhaus bekommen hat, hat man ein Leben lang ein großes Verlangen danach, ja geradezu eine große Gier. Ich habe dieses Gesetz aufgestellt: Jeder Mensch, der dir begegnet, erwartet Wertschätzung von dir, selbst wenn er dir zuerst mit Gleichgültigkeit, Ablehnung oder sogar Hass begegnet - dessen sollten wir uns bewusst sein.
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Wir brauchen eine neue Kultur der Toleranz und Wertschätzung. Wie Viktor Frankl sagt: "Ertragen, dass jemand anderer Ansicht ist".
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Wir erleben einen zunehmenden Empathiemangel durch die Digitalisierung. Eine Entmenschlichung durch die Maschine. Da helfen auch all die Smileys und Herzen nicht, die wir unseren Texten anfügen.
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Wir leben in einer Unkultur der Beschämung. Bei all diesen Tribunalen geht es nicht mehr um Fakten und Aufklärung, sondern um die öffentliche Beschämung, die mit höchstem Eifer und Lust betrieben wird. Es geht nur noch darum, sich selbst zu erhöhen und den anderen damit schlecht zu machen.
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