Zitate von Wolfdietrich Schnurre

Informationen über Wolfdietrich Schnurre

Schriftsteller, "Die Rohrdommel ruft jeden Tag", "Ein Unglücksfall", Büchner-Preis 1983 (Deutschland, 1920 - 1989).

Wolfdietrich Schnurre · Geburtsdatum · Sterbedatum

Wolfdietrich Schnurre wäre heute 104 Jahre, 7 Monate, 25 Tage oder 38.223 Tage alt.

Geboren am 22.08.1920 in Frankfurt am Main
Gestorben am 09.06.1989 in Kiel
Sternzeichen: ♌ Löwe

• Hat Krebs Sinn? Als Krebs ja.

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• Im Clinch mit dem Gewissen obsiegt die Unschuld.

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• In einer deutschen Klinik zu sterben heißt eher, von Badewannenarmaturen, Putzeimern und funkelnden Kacheln als von schluckenden Angehörigen Abschied zu nehmen. Erst recht kein Grund, sich affektiert und überlegen zu geben, wo einzig Bescheidung, Einsicht und Trauer angebracht wären.
  • Abschied

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• Krankheiten sind Hinweise: Dieses Leben ist ein Geschenk. Was jedoch das Rückgaberecht in keiner Weise berührt.
  • Leben

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• Lebensimpuls als Todesursache: Herzschlag.

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• Man braucht viel Geduld, ehe man Geduld mit sich hat.
  • Geduld

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• Märchenmacher sind zuerst Verhaltensforscher gewesen.

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• Masse. Der Menschen meinende, menschenfeindlichste Begriff, den ich kenne.
  • Mensch(en)

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• Moralisch gesehen ist Schreiben nichts als eine Frage des Umschaltenkönnens: von asozialer Egozentrik auf sühnende Kommunikation.
  • Kommunikation

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• Mythen entstehen. Sagen wurden gelebt. Märchen werden gemacht.

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• Nichts erwarten; dennoch gespannt sein. Humanitäres Motto, um zwischenmenschlich existieren zu können.

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• Nur der Sterbliche hat was zu lachen.

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• Poesie ist zur Rarität verpflichtet; Sachlichkeit kann sich Wiederholungen leisten.
  • Pflicht
  • Poesie

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• Schreiben heißt preisgeben. Jedes Erlebnis. Jede Erfahrung. Jegliches Bündnis.

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• Schreiben heißt registrieren; selbst dann noch, wenn es sich um nichts anderes als den unfreiwilligen Beleg für die eigene Flucht aus der Zeitlichkeit handelt.

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• Schuld kann nicht getilgt, aber Schuldgefühl kann verarbeitet werden.
  • Schuld

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• Schuld sagt gar nichts, Schuldgefühl alles. Nur darauf beruht unsere Ethik.
  • Schuld

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• Sein halbes Leben hatte er damit zugebracht, über das Sterben zu philosophieren. Schließlich war er in der Theorie derart beschlagen, dass er seine ganze zweite Lebenshälfte lang hoffte, in der Praxis gar nicht erst geprüft werden zu müssen.
  • Leben
  • Theorie
  • Praxis

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• Sie mögen alle die Wahrheit nicht so recht leiden; die Patienten schon gar nicht - aber auch nicht die Ärzte.
  • Wahrheit
  • Patient(en)

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• Sterben ist eine der wenigen Disziplinen, die der Laie genauso gut wie der Fachmann beherrscht. Ein Studium, das man sich sparen kann also.
  • Sparen

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