Zitate zu "Geist"
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Johann Wolfgang von Goethe
Geist und Sinne stumpfen sich so leicht gegen die Eindrücke des Schönen und Vollkommenen ab, daß man die Fähigkeit es zu empfinden, bei sich auf alle Weise erhalten sollte.
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Johann Wolfgang von Goethe
Gewinnt aber auch in der Wissenschaft das Falsche die Oberhand, so wird doch immer eine Minorität für das Wahre übrig bleiben, und wenn sie sich in einen einzigen Geist zurückzöge, so hätte das nichts zu sagen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Hier faß ich Fuß! Hier sind es Wirklichkeiten, von hier aus darf der Geist mit Geistern streiten, das Doppelreich, das große, sich bereiten.
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Johann Wolfgang von Goethe
Hier ist die Aussicht frei, der Geist erhoben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Höchst merkwürdig ist, daß von dem menschlichen Wesen das Entgegengesetzte übrig bleibt: Gehäus und Gerüst, worin und womit sich der Geist hienieden genügte, sodann aber die idealen Wirkungen, die in Wort und Tat von ihm ausgingen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe die feste Überzeugung, daß unser Geist ein Wesen ist, ganz unzerstörbarer Natur. Es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich hatte meine Balladen alle schon seit vielen Jahren im Kopf. Sie beschäftigten meinen Geist als anmutige Bilder, als schöne Träume, die kamen und gingen und womit die Phantasie mich spielend beglückte. Ich entschloß mich ungern dazu, diesen mir seit so lange befreundeten glänzenden Erscheinungen ein Lebewohl zu sagen, indem ich ihnen durch das ungenügende dürftige Wort einen Körper verlieh. Als sie auf dem Papiere standen, betrachtete ich sie mit einem Gemisch von Wehmut; es war mir, als sollte ich mich auf immer von einem geliebten Freunde trennen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich sag' es dir: Ein Kerl der spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer Heide, von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, und rings umher liegt schöne grüne Weide.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich sag's euch Geistern ins Gesicht: Den Geistesdespotismus leid' ich nicht! Mein Geist kann ihn nicht exerzieren.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich wüßte nicht, wessen Geist ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müßte als der Geist eines echten Handelsmannes.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ihren Unterricht in der Philosophie beginnen die Mohammedaner mit der Lehre, daß nichts existiere, wovon sich nicht das Gegenteil sagen lasse; und so üben sie den Geist der Jugend, indem sie ihre Aufgaben darin bestehen lassen, von jeder aufgestellten Behauptung die entgegengesetzte Meinung zu finden und auszusprechen, woraus eine große Gewandtheit im Denken und Reden hervorgehen muß. Nun aber, nachdem von jedem aufgestellten Satze das Gegenteil behauptet worden, entsteht der Zweifel, welches denn von beiden das eigentlich Wahre sei. Im Zweifel aber ist kein Verharren, sondern er treibt den Geist zu näherer Untersuchung und Prüfung, woraus denn, wenn diese auf eine vollkommene Weise geschieht, die Gewißheit hervorgeht.
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Johann Wolfgang von Goethe
In diesem innern Sturm und äußern Streite vernimmt der Geist ein schwer verstanden Wort: Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ja. mir hat es der Geist gesagt, und im innersten Busen regt sich Mut und Begier, dem Vaterlande zu leben und zu sterben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jeden Tag hat man Ursache, die Erfahrung aufzuklären und den Geist zu reinigen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jüngling, merke dir in Zeiten, / Wo sich Geist und Sinn erhöht, / Daß die Muse zu begleiten, / Doch zu leisten nicht versteht.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jüngling, merke dir, in Zeiten wo sich Geist und Sinn erhöht: Daß die Muse zu begleiten, doch zu leiten nicht versteht.
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Johann Wolfgang von Goethe
Mag die geistige Kultur nun immer fortschreiten, mögen die Naturwissenschaften in immer breiterer Ausdehnung und Tiefe wachsen und der menschliche Geist sich erweitern, wie er will- über die Hoheit und sittliche Kultur des Christentums, wie es in den Evangelien schimmert und leuchtet, wird er nicht hinauskommen!
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Johann Wolfgang von Goethe
Man denke an den Orpheus, der, als ihm ein großer wüster Bauplatz angewiesen war, sich weislich an dem schicklichsten Ort niedersetzte und durch die belebenden Töne seiner Leier den geräumigen Marktplatz um sich her bildete. Die von kräftig gebietenden, freundlich lockenden Tönen schnell ergriffenen, aus ihrer massenhaften Ganzheit gerissenen Felssteine mußten, indem sie sich enthusiastisch herbei bewegten, sich kunst- und handwerksgemäß gestalten, um sich sodann in rhythmischen Schichten und Wänden gebührend hinzuordnen. Und so mag sich Straße zu Straßen anfügen! An wohlschützenden Mauern wird's auch nicht fehlen. Die Töne verhallen, aber die Harmonie bleibt. Die Bürger einer solchen Stadt wandeln und weben zwischen ewigen Melodien; der Geist kann nicht sinken, die Tätigkeit nicht einschlafen. Das Auge übernimmt Funktion, Gebühr und Pflicht des Ohres, und die Bürger am gemeinsten Tage fühlen sich in einem ideellen Zustand: Ohne Reflexion, ohne nach dem Ursprung zu tragen, werden sie des höchsten sittlichen und religiösen Genusses teilhaftig. Man gewöhne sich, in Sankt Peter auf und ab zu gehen, und man wird ein Analogon desjenigen empfinden, was wir auszusprechen gewagt. Der Bürger dagegen in einer schlecht gebauten Stadt, wo der Zufall mit leidigem Besen die Häuser zusammenkehrte, lebt unbewußt in der Wüste eines düstern Zustandes; dem fremden Eintretenden jedoch ist es zu Mute, als wenn er Dudelsack, Pfeifen und Schellentrommeln hörte und sich bereiten müßte, Bärentänzen und Affensprüngen beiwohnen zu müssen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man glaubt nicht, wieviel Totes und Tötendes in der Wissenschaft ist, bis man mit Ernst und Trieb selbst hineinkommt; und durchaus scheint mir die eigentlich wissenschaftlichen Menschen mehr ein sophistischer als ein wahrheitsliebender Geist zu beleben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man sieht gleich, wo die zwei notwendigsten Eigenschaften fehlen: Geist und Gewalt.