Zitate zu "Zufall"
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Johann Wolfgang von Goethe
Der Reisende bricht unterwegs zu seinem höchsten Verdruß ein Rad und gelangt durch diesen unangenehmen Zufall zu den erfreulichsten Bekanntschaften und Verbindungen, die auf sein ganzes Leben Einfluß haben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Der Vorsatz, mitgeteilt, ist nicht der deine; / der Zufall spielt mit deinem Willen schon.
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Johann Wolfgang von Goethe
Es geschieht nichts Unvernünftiges, das nicht Verstand oder Zufall wieder in die Richte brächten; nichts Vernünftiges, das Unverstand und Zufall nicht mißleiten könnten.
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Johann Wolfgang von Goethe
Geheimnis nur verbürget uns're Taten; ein Vorsatz, mitgeteilt, ist nicht mehr dein; der Zufall spielt mit deinem Willen schon . . .
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe wohl oft gesehn, daß man Rinder und Pferde / so wie Schafe genau bei Tausch und Handel betrachtet; / aber den Menschen, der alles erhält, wenn er tüchtig und gut ist, / und der alles zerstreut und zerstört durch falsches Beginnen, / diesen nimmt man nur so auf Glück und Zufall ins Haus ein / und bereuet zu spät ein übereiltes Entschließen.
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Johann Wolfgang von Goethe
In der Liebe ist alles Wagestück. Unter der Laube oder vor dem Altar, mit Umarmungen oder goldenen Ringen, beim Gesange der Heimchen oder bei Trompeten und Pauken, es ist alles nur ein Wagestück, und der Zufall tut alles.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man denke an den Orpheus, der, als ihm ein großer wüster Bauplatz angewiesen war, sich weislich an dem schicklichsten Ort niedersetzte und durch die belebenden Töne seiner Leier den geräumigen Marktplatz um sich her bildete. Die von kräftig gebietenden, freundlich lockenden Tönen schnell ergriffenen, aus ihrer massenhaften Ganzheit gerissenen Felssteine mußten, indem sie sich enthusiastisch herbei bewegten, sich kunst- und handwerksgemäß gestalten, um sich sodann in rhythmischen Schichten und Wänden gebührend hinzuordnen. Und so mag sich Straße zu Straßen anfügen! An wohlschützenden Mauern wird's auch nicht fehlen. Die Töne verhallen, aber die Harmonie bleibt. Die Bürger einer solchen Stadt wandeln und weben zwischen ewigen Melodien; der Geist kann nicht sinken, die Tätigkeit nicht einschlafen. Das Auge übernimmt Funktion, Gebühr und Pflicht des Ohres, und die Bürger am gemeinsten Tage fühlen sich in einem ideellen Zustand: Ohne Reflexion, ohne nach dem Ursprung zu tragen, werden sie des höchsten sittlichen und religiösen Genusses teilhaftig. Man gewöhne sich, in Sankt Peter auf und ab zu gehen, und man wird ein Analogon desjenigen empfinden, was wir auszusprechen gewagt. Der Bürger dagegen in einer schlecht gebauten Stadt, wo der Zufall mit leidigem Besen die Häuser zusammenkehrte, lebt unbewußt in der Wüste eines düstern Zustandes; dem fremden Eintretenden jedoch ist es zu Mute, als wenn er Dudelsack, Pfeifen und Schellentrommeln hörte und sich bereiten müßte, Bärentänzen und Affensprüngen beiwohnen zu müssen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Recht zu handeln, Grad zu wandeln, sei des edlen Mannes Wahl. Soll er leiden, nicht entscheiden, spreche Zufall auch einmal.
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Johann Wolfgang von Goethe
Sollten zufällige Ereignisse einen Zusammenhang haben? Und das, was wir Schicksal nennen, sollte es bloß Zufall sein?
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Johann Gottfried von Herder
Die zwei größten Tyrannen der Erde? Der Zufall und die Zeit!
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Johann Gottfried von Herder
Es gibt Zufälle in der Welt, und deren sind unendlich viele; umso mehrere treffen uns, je mehr uns alles Zufall ist, das heißt: je weniger wir konsequent handeln.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
In natürlich gut gearteten Menschen sind dem Alter Ruhe, Aufhören vom Zufall abhängiger Bestrebungen, Geduld, Freiheit von zu ängstlichen Sorgen eigen, und diese Vorzüge erhöhen und verschönern alles.
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Heinrich von Kleist
Der Sieg ist glänzend dieses Tages, / und Vor dem Altar morgen dank' ich Gott; / doch, wär' er zehnmal größer, das entschuldigt / den nicht, durch den der Zufall mir ihn schenkt. / Mehr Schlachten noch als die hab' ich zu kämpfen / und will, daß dem Gesetz Gehorsam sei. / Wer's immer war, der sie zur Schlacht geführt, / ich wiederhol's, hat seinen Kopf verwirkt.
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Heinrich von Kleist
Ein frei denkender Mensch bleibt da nicht stehen, wo der Zufall ihn hinstößt; oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern.
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Heinrich von Kleist
Ohne Reiseplan sich auf die Reise begeben, heißt erwarten, daß der Zufall uns an das Ziel führe, das wir selbst nicht kennen. Ohne Lebensplan leben, heißt vom Zufall erwarten, ob er uns so glücklich machen werde, wie wir es selbst nicht begreifen.
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Heinrich von Kleist
Wir dünken uns frei, und der Zufall führt allgewaltig an tausend fein gesponnenen Fäden fort.
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Graf Helmuth von Moltke
Es ist aber die erste Pflicht eines Befehlshabers, daß er befiehlt, daß er nicht die Dinge gehen läßt, wie der Zufall sie führt, und selbstverständlich, daß er sich überzeugt, ob und wie seine Befehle ausgeführt werden.
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Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
Wäre in der Natur überhaupt Zufall - auch nur ein Zufall -, so würdest du sie in allgemeiner Regellosigkeit erblicken. Weil aber alles, was in ihr geschieht, mit blinder Notwendigkeit geschieht, so ist alles, was geschieht oder was entsteht, Ausdruck eines ewigen Gesetzes und einer unverletzbaren Form.
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Fürstin Mariae Gloria von Thurn und Taxis
Leute, die zielstrebig auf den Millionärssohn warten, scheitern leichter, als wenn alles durch Zufall passiert.
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Fürstin Mariae Gloria von Thurn und Taxis
Man sagt, daß nichts Zufall ist im Leben. Aber daß wir beide so gute Partien geheiratet haben, war wirklich Zufall.