Zitate von Eugen Roth
Ein bekanntes Zitat von Eugen Roth:
Ein Mensch kriegt eine schöne Torte. / Drauf steh'n in Zuckerguß die Worte: / "Zum heutigen Geburtstag Glück!" / Der Mensch ißt selbst nicht ein Stück, / jedoch muß er in gewalt'gen Keilen / das Wunderwerk ringsum verteilen. / Das "Glück", das "heut", der "Tag" verschwindet, / und als er nachts die Torte findet, / da ist der Text nur mehr ganz kurz. / Er lautet nämlich nur noch: . . . "burts" . . . / Der Mensch zur Freude jäh entschlossen, / hat diesen Rest vergnügt genossen.
Informationen über Eugen Roth
Schriftsteller, "Ein Mensch", "Mensch und Unmensch", "Der letzte Mensch" (Deutschland, 1895 - 1976).
Eugen Roth · Geburtsdatum · Sterbedatum
Eugen Roth wäre heute 129 Jahre, 10 Monate, 24 Tage oder 47.445 Tage alt.
Geboren am 24.01.1895 in München
Gestorben am 28.04.1976 in München
Sternzeichen: ♒ Wassermann
Unbekannt
Weitere 75 Zitate von Eugen Roth
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Ein kluger Mann wird stets vermeiden, das Wort dem Schwätzer abzuschneiden. Denn jetzt erst blutet's endlos fort, just aus dem abgeschnitt'nen Wort.
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Ein Kurgast schreibt aus Bad Nauheim, / Wie arg er sich langweile, schlau heim. / In Wahrheit mißt / Er bang schon die Frist, / Wo er wieder muß zu der Frau heim.
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Ein Leiden ist schon halb geheilt, hat man es andern mitgeteilt.
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Ein Mann denkt am einsamen Tischlein: "Dort drüben, welch reizendes Fischlein!" Zu feig, daß er's angelt, die Ausred' nicht mangelt: "Es könnt vielleicht nicht mehr ganz frisch sein!"
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Ein Mann, in der Kleinstadt verdumpft, / Fühlt selbst, wie die Seele ihm schrumpft. / Dem Geschick zu entlaufen, / Verfällt er aufs Saufen - / Was hilfts? Jetzt ist er versumpft.
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Ein Mensch - und das geschieht nicht oft - / Bekommt Besuch, ganz unverhofft, / Von einem jungen Frauenzimmer, / Das grad, aus was für Gründen immer - / Vielleicht aus ziemlich hintergründigen - / Bereit ist, diese Nacht zu sündigen. / Der Mensch müßt nur die Arme breiten, / Dann würde sie in diese gleiten. / Der Mensch jedoch den Mut verliert, / Denn leider ist er unrasiert. / Ein Mann mit schlechtgeschabtem Kinn / Verfehlt der Stunde Glücksgewinn, / Und wird er schließlich doch noch zärtlich, / Wird er's zu schwach und auch zu bärtlich. / Infolge schwacher Reizentfaltung / Gewinnt die Dame wieder Haltung / Und läßt den Menschen, rauh von Stoppeln, / Vergebens seine Müh verdoppeln. / Des Menschen Kinn ist seitdem glatt - / Doch findet kein Besuch mehr statt.
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Ein Mensch bemerkt mit bitterm Zorn, daß keine Rose ohne Dorn. Doch muß ihn noch viel mehr erbosen, daß sehr viel Dornen ohne Rosen.
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Ein Mensch erblickt das Licht der Welt. Doch oft hat sich herausgestellt, nach manchem trüb verbrachten Jahr, daß dies der einzige Lichtblick war.
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Ein Mensch erhofft sich fromm und still, daß er einst das kriegt, was er will. Bis er dann doch dem Wahn erliegt, und schließlich das will, was er kriegt.
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Ein Mensch hat meist den übermächtigen Naturdrang, andere zu verdächtigen.
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Ein Mensch hört staunend und empört, daß er als Unmensch alle stört: Er nämlich bildet selbst sich ein, der angenehmste Mensch zu sein. Ein Beispiel macht euch solches klar: Der Schnarcher selbst schläft wunderbar.
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Ein Mensch ist manchmal wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt.
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Ein Mensch kann's manchmal nicht verstehn, trifft ein, was er vorausgesehen.
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Ein Mensch kriegt eine schöne Torte. / Drauf steh'n in Zuckerguß die Worte: / "Zum heutigen Geburtstag Glück!" / Der Mensch ißt selbst nicht ein Stück, / jedoch muß er in gewalt'gen Keilen / das Wunderwerk ringsum verteilen. / Das "Glück", das "heut", der "Tag" verschwindet, / und als er nachts die Torte findet, / da ist der Text nur mehr ganz kurz. / Er lautet nämlich nur noch: . . . "burts" . . . / Der Mensch zur Freude jäh entschlossen, / hat diesen Rest vergnügt genossen.
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Ein Mensch lebt friedlich auf der Welt, / weil fest und sicher angestellt. / Jedoch so Jahr um Jahr, wenn's lenzt, / fühlt er sich sklavenhaft begrenzt / und rasselt wild mit seinen Ketten, / als könnt' er so die Seele retten / und sich der Freiheit und dem Leben / mit edlem Opfermut ergeben. / Jedoch bei näherer Betrachtung / spielt er nur tragische Verachtung / und schluckt, kraft höherer Gewalt, / die Sklaverei und das Gehalt. / Auf seinem kleinen Welttheater / mimt schließlich er den Heldenvater / und denkt nun manchmal noch zurück / an das einst oft geprobte Stück, / das niemals kam zur Uraufführung. / Und er empfindet tiefe Rührung, / wenn er die alte Rolle spricht / vom Mann, der seine Ketten bricht.
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Ein Mensch sagt - und ist stolz darauf - er geh in seinen Pflichten auf. Bald aber, nicht mehr ganz so munter, geht er in seinen Pflichten unter.
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Ein Mensch sieht schon seit Jahren klar: Die Lage ist ganz unhaltbar. Allein - am längsten, leider, hält das Unhaltbare auf der Welt.
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Ein Mensch vergesse eines nicht: Auch Unwägbares hat Gewicht.
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Ein Mensch von klein auf wird belehrt, / daß sich sein Leben selbst erschwert, / der, statt daß er sie am Schopfe faßt, / stets die Gelegenheit verpaßt. / Nun endlich, voll Verwegenheit, / ergreift er die Gelegenheit. / Erst viel zu spät wird es ihm klar, / daß diesmal just es keine war.
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Ein Mensch wird "Pessimist" geschmäht, der düster in die Zukunft späht. Doch scheint dies Urteil wohl zu hart: Die Zukunft ist's, die düster starrt.
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