Zitate von Marie Luise Kaschnitz
Der Dichter ist das Sprachrohr der Ratlosigkeit seiner Zeit.
Informationen über Marie Luise Kaschnitz
Lyrikerin, Hörspielautorin, 1955 mit dem "Büchner-Preis" ausgezeichnet, "Tage, Tage, Jahre"/1968, "Steht noch dahin"/1970, "Orte"/1973 (Deutschland, 1901 - 1974).
Marie Luise Kaschnitz · Geburtsdatum · Sterbedatum
Marie Luise Kaschnitz wäre heute 123 Jahre, 9 Monate, 6 Tage oder 45.205 Tage alt.
Geboren am 31.01.1901 in Karlsruhe
Gestorben am 10.10.1974 in Rom
Sternzeichen: ♒ Wassermann
Unbekannt
Weitere 9 Zitate von Marie Luise Kaschnitz
-
Alles, was Männer tun, ist erhaben und lächerlich zugleich.
-
Angst zu sterben und Angst zu leben hielten sich die Waage noch immer. Natur trug unbekümmert ihr altes Gewand, herzzerreißende Schönheit. Das Leben war noch immer ein Geheimnis. Der Tod ein andres.
-
Der Dichter ist das Sprachrohr der Ratlosigkeit seiner Zeit.
-
Der Tag hat viele Minuten, keine der anderen gleich, abertausend Minuten, eine ist immer reich.
-
Die Fehler erkennt ein Fremder sofort, die Vorzüge erst sehr viel später.
-
-
Die Freiheit ist mit der Unersättlichkeit verhängnisvoll gekoppelt.
-
Durchsichtigkeit ist der Preis, mit dem die Sicherheit des einzelnen erkauft wird, - wer im Glashaus sitzt, muß, wie die Frau im Märchen, aufräumen, für Abseitiges und Wirres ist in der modernen Gesellschaft kein Raum.
-
Feldhüter haben in einem Geräteschuppen / (Steckrübenacker, Pflaumenbäume, Flusswind) / Eine Geburt aufgespürt, hier unzulässig. / Flüchtlinge gehören ins Lager und registriert. / Der Schafhirt kam dazu, ein junger Mann, / Der ging mit einem Stecken übers Mondfeld. / Sein Hund mit Namen Wasser sprang an der Hütte hoch. / Ein Alter drinnen gab Auskunft, er sei nicht der Vater. / Die Feldhüter verlangten Papiere. Das Neugeborene schrie. / Die Schafe versperrten die Straße. Drei Automobile / Ein Mercedes, ein Bentley, eine Isetta hielten an. / Drei Herren stiegen aus, drei Frauen, schöner als Engel, / Fragten, wo sind wir, spielten mit den Lämmern. / Spenden sie etwas, sagten die Feldhüter. / Da gaben sie ihnen / Ein Parfüm von Dior, einen Pelz, einen Scheck auf die Bank von England. / Sie blieben stehen und sahen zu den Sternen auf. / Glänzte nicht einer besonders? Ein Rauhreif fiel, / Die kleine Stimme in der Hütte schwieg. / Ein Mercedes, ein Bentley, eine Isetta fuhren an / Und summten wie die Libellen. Der Hirte schrie / Fort mit euch Schafen, fort mit euch Lämmern. Ist das Kind gestorben? Das Kind stirbt nie.
-
Ich behaupte immer, eine schlechte Ehe sei für Kinder, insbesondere für Einzelkinder, vorzuziehen. Die Verschwörung eines sich immer einigen Ehepaares macht das Kind klein und hilflos, macht, daß es sich vor Eifersucht verzehrt.
- ← Vorherige
- 1 (current)
- Nächste →