Zitate von Michael Köhlmeier
Ich kann nur tun, was ich kann, und was ich kann, ist, was ich muß, und was ich muß, ist was ich will: erzählen nämlich.
Informationen über Michael Köhlmeier
Schriftsteller, debütierte mit dem Roman "Der Peverl Toni und seine abenteuerliche Reise durch meinen Kopf"/1982, "Die Figur"/1986, "Spielplatz der Helden"/1988, "Kalypso"/1997, "Calling"/1998, 34. "Anton-Wildgans-Preisträger"/1997 (Österreich, 1949).
Michael Köhlmeier · Geburtsdatum
Michael Köhlmeier ist heute 75 Jahre, 0 Monate, 22 Tage oder 27.416 Tage jung.
Geboren am 15.10.1949 in Hard (Vorarlberg)
Sternzeichen: ♎ Waage
Unbekannt
Weitere 15 Zitate von Michael Köhlmeier
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Das Bedürfnis, zu erzählen und erzählt zu bekommen, kann nicht gebrochen werden, es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, weil es Arbeit am Selbstbildnis ist.
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Das freie Wort ist eine Hure geworden, die sich immer umschaut und fragt, wo ist es günstig, welche Tatsache auszusprechen, wo schafft man sich falsche Freunde, wo könnte das und jenes falsch verstanden werden? (Philosophische Betrachtung unter dem Titel: "Über die Macht, die Freiheit und die Zungenfertigkeit des Wortes").
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Die Pause ist kein Übergang, sondern ein Puffer zwischen zwei Zuständen.
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Die Sprache in der Politik? Ein Wettbewerb in Zynismus. Wenn ein Minister hergeht und ein Schild "Ausreisezentrum" über das Schild "Einreisezentrum" hängen lässt - das ist in unserer Zeit, in unserem Land an Zynismus schwer zu überbieten, da muss man in die dunkle Vergangenheit zurückschauen, um Ähnliches zu finden. Auf seinem Rachefeldzug ist dem Herrn Kickl jede Grauslichkeit recht. Ich verachte diesen Menschen, und ich verachte, wer ihn losschickt und sich hinter ihm versteckt und der, wenn sich das Blatt wendet, so tut, als hätte er an diesem Menschen gewürgt wie an dem Fetten, das einem im Hals steckt. Aber wenn es ein "ganz normaler Vorgang" ist, fünf Festplatten, die im Besitz der Republik Österreich sind, unter falschem Namen schreddern zu lassen und dafür nicht zu bezahlen, dann - nein, wir wundern uns nicht mehr.
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Die Zuversicht ist wie das Meer. Sie bietet alles. Aus ihr kommt alles. Aber wir können auch darin untergehen.
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Ich glaube, dass eine gewisse Fülle und Zeit an der Macht Menschen ebenso korrumpiert wie paranoid macht.
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Ich glaube, dass man auch ein glückliches Leben ohne Literatur führen kann.
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Ich kann nur tun, was ich kann, und was ich kann, ist, was ich muß, und was ich muß, ist was ich will: erzählen nämlich.
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Immer, wenn jemand sagt, dies oder jenes sei Definitionssache, dann weiß ich, das Gespräch ist an sein Ende gekommen. Das liegt im Wesen der Sprache. Ich kann nur mit Worten definieren, und wenn darauf bestanden wird, auch diese Worte zu definieren, dann gibt es kein Halten mehr.
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Je langweiliger den Leuten ist, desto mehr wollen sie, dass den anderen etwas passiert.
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Literaturpolizisten, die vorschreiben wollen, was man nach Kafka, Musil, Joyce darf und was nicht, mag ich nicht.
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Märchen sind der älteste Wissensspeicher der Menschheit und ein riesiger Spiegel ihrer Träume, Ängste und Tragödien.
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Nicht nur guten Taten, auch bösen Taten gehen Worte voraus. Und seit Jahren werden Menschen, die etwas Gutes tun wollen, was ja über alle Jahrtausende hinweg immer positiv gesehen wurde, als Gutmenschen diffamiert und lächerlich gemacht. (Über Hass und Hasspostings in Sozialen Medien).
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Sebastian Kurz? Zu ihm fällt mir nichts ein. Achten Sie auf ihn, wenn er im Parlament sitzt und zuhört - was er ja nur selten tut, meistens hat er mit seinem Handy gespielt. Sein Gesicht ist leer. Manche sagen, er sei eine weiße Wand, auf die seine Fans ihre Wünsche projizieren können. Kann sein. Ich ziehe Charaktere Projektionswänden vor. Strache hat Charakter, einen zweifelhaften, wie er uns vorgeführt hat, aber immerhin Charakter. Wenn ich müsste - ich würde hundertmal lieber einen Abend mit Strache verbringen als mit Kurz.
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Wie ich Kickl sehe? Ich sehe in ihm einen gekränkten, zutiefst ängstlichen Menschen. Das sind die gefährlichsten. Jene, die geglaubt haben, sie werden nicht wertgeschätzt. Stattdessen ausgelacht. Nicht ernst genommen. Jahrelang hieß es, er sei nur Haiders Redenschreiber, man hat ihn in der zweiten Reihe versteckt. Das sind Kränkungen, und wenn dann jemand zur Auffassung gelangt, er rächt sich dafür an der ganzen Welt, ist das ein starker Antrieb. Und ganz viele Leute können sich mit diesem Gefühl der Zurücksetzungt identifizieren, weil jeder sie einmal erfahren hat.
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