Kunst
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist (. . .) keine Lehrerin und Erzieherin für das unmittelbare Handeln; der Künstler ist nie in diesem Verstande ein Erzieher und Ratgeber; die Objekte, welche die tragischen Helden erstreben, sind nicht ohne weiteres die erstrebenswerten Dinge an sich.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist das große Stimulans zum Leben: Wie könnte man sie als zwecklos, als ziellos, als l'art pour l'art verstehn?
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist die Form, in der die Welt unter der Wahnvorstellung ihrer Notwendigkeit erscheint. Sie ist eine verführerische Darstellung des Willens, die sich zwischen die Erkenntnis schiebt.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist die freie überschüssige Kraft eines Volkes, die nicht im Existenzkampf vergeudet wird.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist eben gar nicht für diese Thätigen da, sondern für jene, welche ein Überschuß von Muße haben und also ihren höchsten Ernst ausnahmsweise dem Künstler schenken können: für die Existenz dieser Klasse der müssigen Olympier haben jene Thätigen (seien sie Arbeiter oder Banquiers oder Beamte) mit ihrer Überarbeit zu sorgen. Ist die Existenz dieser Klasse ein Übel, so ist auch die Kunst ein Übel. Kunst die Thätigkeit der Müssigen.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist ein sicheres Positivum gegenüber dem erstrebenswerten Nirwana.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist für uns Beseitigung der Unnatur, Flucht vor der Kultur und Bildung.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst ist mehr wert als die Wahrheit.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst soll vor allem und zuerst das Leben verschönern, als uns selber den anderen erträglich, womöglich angenehm machen.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst und nichts als die Kunst! Sie ist die große Ermöglicherin des Lebens, die große Verführerin zum Leben, das große Stimulans des Lebens. Die Kunst als einzig überlegene Gegenkraft gegen allen Willen zur Verneinung des Lebens, als das Antichristliche, Antibuddhistische, Antinihilistische par excellence. Die Kunst als die Erlösung des Erkennenden, -dessen, der den furchtbaren und fragwürdigen Charakter des Daseins sieht, sehn will, des Tragisch-Erkennenden. Die Kunst als die Erlösung des Handelnden, -dessen, der den furchtbaren und fragwürdigen Charakter des Daseins nicht nur sieht, sondern lebt, leben will, des tragisch-kriegerischen Menschen, des Helden. Die Kunst als die Erlösung des Leidenden, -als Weg zu Zuständen, wo das Leiden gewollt, verklärt, vergöttlicht wird, wo das Leiden eine Form der großen Entzückung ist.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Kunst versieht nebenbei die Aufgabe, zu konservieren, auch wohl erloschene, verblichene Vorstellungen ein wenig wieder aufzufärben; sie flicht, wenn sie diese Aufgabe löst, ein Band um verschiedene Zeitalter und macht deren Geister wiederkehren.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Es kommt mir alles wie tot vor, wo ich nicht Musik höre.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
In der Kunst heiligt der Zweck die Mittel nicht, aber heilige Mittel können hier den Zweck heiligen.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Man muß Religion und Kunst wie Mutter und Amme geliebt haben - sonst kann man nicht weise werden. Aber man muß über sie hinaussehen, ihnen entwachsen können; bleibt man in ihrem Banne, so versteht man sie nicht.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Mir hat eigentlich nichts im Leben soviel Freude gemacht wie Musik.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Von allem Geschriebenen liebe ich nur das, was einer mit seinem Blute schreibt. Schreibe mit Blut, und du wirst erfahren, daß Blut Geist ist.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Von der Kunst aus kann man dann leichter in eine wirklich befreiende Wissenschaft übergehen.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wagners Kunst ist überfliegend und transscendental, was soll uns're arme deutsche Niedrigkeit damit anfangen! Sie hat etwas wie Flucht aus dieser Welt, sie negiert dieselbe, sie verklärt diese Welt nicht.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Was ich eigentlich von der Musik will? Daß sie heiter und tief ist wie ein Nachmittag im Oktober. Daß sie eigen, ausgelassen, zärtlich, ein kleines süßes Weib von Niedertracht und Anmut ist.