Zitate zu "Sinn(e)"
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Johann Wolfgang von Goethe
Wir brauchen in unserer Sprache ein Wort, das, wie Kindheit sich zu Kind verhält, so das Verhältnis Volkheit zum Volke ausdrückt. Der Erzieher muß die Kindheit hören, nicht das Kind, der Gesetzgeber und Regent die Volkheit, nicht das Volk. Jene spricht immer dasselbe aus, ist vernünftig, beständig, rein und wahr; dieses weiß niemals vor lauter Wollen, was es will. Und in diesem Sinne soll und kann das Gesetz der allgemein ausgesprochene Wille der Volkheit sein, ein Wille, den die Menge niemals ausspricht, den aber der Verständige vernimmt, den der Vernünftige zu befriedigen weiß und der Gute gern befriedigt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wüßte kaum genau zu sagen ob ich es noch selber bin, will man mich im Ganzen fragen, sag ich: "Ja, so ist mein Sinn . . ."
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Johann Gottfried von Herder
Man verliert seine Jugend, wenn man seine Sinne nicht gebraucht.
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Johann Gottfried von Herder
Weibliche Unschuld und Reinheit im höchsten Sinne ist das Höchste und Heiligste auf Erden. Hier ist die Stufe, über welche das Göttliche zum Menschen herabsteigt.
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Dr. Hugo von Hofmannsthal
Wenn ein Mensch dahin ist, nimmt er ein Geheimnis mit sich: wie es ihm, gerade ihm - im geistigen Sinn zu leben möglich gewesen sei.
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Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst
Den frohen Sinn der Jugend zu erhalten, wenn auch das Alter schon die Locken bleicht, das ist's, was jeder wünscht, doch schwer erreicht, und doch: dem Glücklichen ist's vorbehalten.
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Graf Hermann von Keyserling
Die Welt wird mit jedem Tag ärger. Daß dies der eigentliche Sinn des Fortschritts ist, illustriert mit erschreckender Deutlichkeit Amerika.
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Heinrich von Kleist
Denn ob ich gleich das halbe Deutschland durchreiset bin, so habe ich doch im eigentlichsten Sinne nichts gesehen.
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Heinrich von Kleist
Die Romane haben unsern Sinn verdorben. Denn durch die hat das Heilige aufgehört, heilig zu sein, und das reinste, menschlichste, einfältigste Glück ist zu einer bloßen Träumerei herabgewürdigt worden.
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Heinrich von Kleist
Die Seele muß tätig sein, sonst sind doch alle Erscheinungen der Natur verloren, wenn sie auch auf alle Sinne wirken.
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Heinrich von Kleist
Die Welt, die ganze Masse von Objekten, die auf die Sinne wirken, hält und regiert an tausend Fäden das junge, die Erde begrüßende Kind. Von diesen Fäden, ihm um die Seele gelegt, ist allerdings die Erziehung einer, und sogar der wichtigste und stärkste; verglichen aber mit der ganzen Totalität, mit der ganzen Zusammenfassung der übrigen, verhält er sich wie ein Zwirnsfaden zu einem Ankertau.
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Freiin Gertrud von Le Fort
Das Amt der Ärztin, der Fürsorgerin, der Lehrerin, der Krankenschwester sind für die Frau nicht "Berufe" im Sinne des Mannes, sondern Formen geistiger Mutterschaft.
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Freiin Gertrud von Le Fort
Die Welt kann zwar durch die Kraft des Mannes bewegt werden, gesegnet aber im eigentlichen Sinne des Wortes wird sie immer nur im Zeichen der Frau.
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Freiherr Gottfried Wilhelm von Leibniz
Das Vermögen, welches die Verbindung der Wahrheiten untereinander einsieht, heißt im eigentlichen Sinne Vernunft.
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Franz von Liszt
Wenn man dem echten Genius der Musik treu bleibt, so hat auch die neueste Tonkunst mit allen ihren raffinierten instrumentalen Vorzügen keinen anderen Sinn als die Flöte Tubalkins, des ersten Bläsers, als der Dudelsack des ersten Sinesen, als der Jodel des Älplers, als der Psalm des Mönchs, das Deckelschlagen und Bambusschwingen der Neger, als Cäcilias Orgelchen, Paganinis Geige, Mozarts Oper und Hugo Wolfs Lied: Nämlich die Aufgabe, in einer andere Sprache als der wörtlichen oder der malenden oder der architektonischen, in der Sprache der Töne von Seele zu Seele zu reden.
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Freiherr Friedrich von Logau
Daß der Sinn es redlich meine, haben wir nur ein Gemerke: / Wenn nicht Worte bleiben Worte, sondern Worte werden Werke.
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Freiherr Friedrich von Logau
Die Schönheit ist der schönen Weiber Feind, wenn frommer Sinn sich nicht mit ihr vereint.
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Freiherr Friedrich von Logau
Was mir nie war vergönnt bei meinem ganzen Leben, / das hat mir nun der Tod nach meinem Sinn gegeben: / Ich mein ein eigen Haus, daraus mich mehr kein Tod, / kein Teufel, kein Tyrann vertreibt und keine Not.
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Freiherr Friedrich von Logau
Wer ist Feind? Der mir nicht gönnet, / was mir Gott und Glücke schenkt, / der bei Tag und Nachte sinnet, / wie er Herz und Sinn mir kränkt, / der nach meinem Leben trachtet, / der nach meiner Wohlfahrt strebt. / O, wird der für Feind geachtet, / so ist Feind, wer immer lebt.
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Friedrich von Schlegel
Das Erste in der Liebe ist der Sinn füreinander und das Höchste der Glaube aneinander.