Zitate zu "Sprache"
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Joachim Gauck
Mit großer Überraschung und tiefer Bewegung haben die Bürger in Deutschland erfahren, dass Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt angekündigt hat. // Für diesen historisch höchst seltenen Entschluss sind großer Mut und Selbstreflexion nötig. Beides findet meinen außerordentlichen Respekt. Ich finde in dieser Geste auch den Mann wieder, den ich vor Kurzem erst bei einem langen Besuch persönlich kennenlernen durfte. Sein Glaube, seine Weisheit und seine menschliche Bescheidenheit haben mich tief beeindruckt. // Für uns Deutsche hat dieser Papst eine besondere Bedeutung. Denn dass ein Deutscher die Nachfolge von Johannes Paul II. antrat, war von historischer Bedeutung für unser Land. // In Benedikts Wirken verbinden sich hohe theologische und philosophische Bildung mit einfacher Sprache und mit Menschenfreundlichkeit. Deswegen fanden viele Menschen, nicht nur Katholiken, in seiner Person und in seinen Schriften und Ansprachen Orientierung und Ermutigung zum Glauben. // Papst Benedikt begriff den kritischen und konstruktiven Dialog zwischen Vernunft und Glauben als eine zentrale intellektuelle Aufgabe der Gegenwart - und er selber hat unermüdlich dazu beigetragen. // Benedikt XVI. war als Papst der ganzen Welt verpflichtet, aber er blieb auch im Herzen immer mit seiner Heimat verbunden. Das konnten wir bei seinen Besuchen in Deutschland spüren, vor allem bei seiner Reise nach Bayern. Unvergessen sind aber auch seine Besuche zum Weltjugendtag in Köln, in Berlin oder im Eichsfeld oder in Freiburg. Eindrücklich ist uns auch seine leidenschaftliche und nachdenkliche Rede vor dem Deutschen Bundestag geblieben. // "Deus caritas est - Gott ist die Liebe" - Dieser Titel seiner ersten Enzyklika war Papst Benedikts Überzeugung und feste Orientierung. Dafür ist er ein glaubwürdiger Zeuge. // In Respekt vor seinem Entschluss wünschen wir ihm einen erfüllten und gesegneten Lebensabend.
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Christian Fürchtegott Gellert
Berühmt zu werden ist nicht schwer, man darf nur viel für kleine Geister schreiben.
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Hans-Dietrich Genscher
Mein Verhältnis zur englischen Sprache ähnelt dem zu meiner Frau - ich liebe sie, aber ich beherrsche sie nicht.
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Jean Giraudoux
Wer seinen Willen durchsetzen will, muss leise sprechen.
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Dr. Joseph Paul Goebbels
Die Wahrheit ist immer stärker als die Lüge.
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Albrecht Goes
Man muss gelitten haben am Wort, an der dämonischen Verzerrungen des Wortes. Man muss erfahren haben, wie Menschen sich im Worte missverstehen, sich wehtun, sich zerstören können. Noch schwerer: Wie sie aneinander vorbeireden in bester Meinung. Wie sie von Satz zu Satz sich mehr und mehr entgleiten, wie sie zuletzt sich nicht mehr sehen können und aus Worten Ärgeres gewachsen ist als Dornröschenhecken: Mauern, Türme, Festungen.
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Oliver Goldsmith
Der wahre Nutzen der Sprache liegt nicht so sehr darin, unsere Wünsche auszudrücken, sondern sie zu verbergen.
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Sigmund Graff
Eine der schönsten Wendungen unserer Sprache lautet: "Werde mir nicht krank . . ." Egoismus und rührendste Fürsorge sind untrennbar darin verschmolzen.
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Mag. Dr. Nikolaus Peter Grem
Worte und Sprache sind die Basis unserer Gesellschaft und Kommunikation.
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Franz Grillparzer
Die Empfindungen sind die Vokale, die Gedanken die Konsonanten der Sprache des Inneren.
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Franz Grillparzer
Von allen Worten, die die Sprache nennt, / ist keins mir so verhaßt als das Von Recht. / Ist es dein Recht, wenn Frucht dein Acker trägt? / Wenn du nicht hinfällst tot zu dieser Frist, / ist es dein Recht auf Leben und auf Atem? / Ich sehe üb'rall Gnade, Wohltat nur / in allem, was das All für alle füllt, / und diese Würmer sprechen mir von Recht?
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Jacob Grimm
Aus der hochdeutschen Sprache weht uns gleichsam dorische Bergluft an, und jonische Weichheit mag sich im Altsächsischen, Angelsächsischen und Friesischen finden. Auch haben die Angelsachsen mit aus ihrer Heimat noch alte Stücke des Epos gebracht.
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Jacob Grimm
Deutsche geliebte Landsleute, welches Reichs, welches Glaubens ihr seid, tretet ein in die euch allen aufgetane Halle eurer angestammten uralten Sprache, lernt und heiliget sie und haltet an ihr, eure Volkskraft und Dauer hängt an ihr.
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Jacob Grimm
Die Sprache zeigt sich überall haushälterisch, sie wendet die kleinsten, unscheinlichsten Mittel auf und reicht damit doch zu großen Dingen hin.
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Jacob Grimm
Ein Volk ist der Inbegriff von Menschen, welche dieselbe Sprache reden.
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Jacob Grimm
Fällt von ungefähr ein Fremdwort in den Brunnen einer Sprache, so wird es so lange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt.
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Jacob Grimm
Frage man einen wahren Dichter, der über Stoff, Geist und Regel der Sprache gewiss ganz anders zu gebieten weiß als Grammatiker und Wörterbuchmacher zusammengenommen, was er aus Adelung gelernt habe.
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Jacob Grimm
Jede Sprache unterliegt geistigen wie leiblichen Einflüssen. Geistig wird sie durch Poesie und Rede ausgebildet und in ihrer Reinheit von den Dichtern erhalten und erhöht.
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Jacob Grimm
Nicht starr und ewig wirkendem Naturgesetz, wie des Lichts und der Schwere, anheimgefallen waren die Sprachen, sondern menschlicher Freiheit in die warme Hand gegeben, sowohl durch blühende Kraft der Völker gefördert als durch deren Barbarei niedergehalten, bald fröhlich gedeihend, bald in langer, magerer Brache stockend.
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Jacob Grimm
Poesie, Musik und andere Künste sind nur bevorzugter Menschen, die Sprache ist unser aller Eigentum - und doch bleibt es höchst schwierig, sie vollständig zu besitzen und bis auf das Innerste zu ergründen. Die große Menge reicht etwa schon mit dem halben Vorrat der Wörter oder mit noch weniger aus.