Zitate von André Heller
Die alte Cole Porter Devise "anything goes" ist das Glaubensbekenntnis einer Branche, bei deren perversesten Vertretern man Menschenjagden auf Indios in Amazonaswäldern ebenso buchen kann, wie Pilgerreisen in nationalsozialistische Todeslager mit anschließender günstiger Buttereinkaufsmöglichkeit bei den Bauern der Umgebung.
Informationen über André Heller
Chansonsänger, Poet, Autor, Mitbegründer von Ö3, des ersten deutschsprachigen Popsenders, baute 1976 gemeinsam mit Bernhard Paul den "Zirkus Roncalli" auf, "Wean, du bist a Taschenfeitl", "Flic Flac", "Begnadete Körper" (Österreich, 1947).
André Heller · Geburtsdatum
André Heller ist heute 77 Jahre, 8 Monate, 29 Tage oder 28.399 Tage jung.
Geboren am 22.03.1947 in Wien
Sternzeichen: ♈ Widder
Unbekannt
Weitere 61 Zitate von André Heller
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Das freie Reisen gehört zwar zu den großen Errungenschaften der Demokratie, aber die demokratischen Grundrechte verlieren ihre Priorität, wo sie zur Zuhälterei des Weltunterganges ausarten.
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Das große, allerletzte Tabu unserer Gesellschaft ist der Tourismus. Mir ist kein bedeutender weltlicher oder kirchlicher Regierungschef bekannt, der laut und unmißverständlich erklärt hätte, daß der Verkrüppelung der Erde durch generelle Flughafen-Baustops, durch radikale Autobahn-Verringerungen, durch Verbote von Gletscher-Skiliften und Baumschlägerungen für Wintersport-Loipen, durch Verweigerung von Hotelgemeinheiten in jeder Höhe und jedem Ausmaß begegnet werden muß.
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Das Reisen war ursprünglich eine Tat der Gottsuchenden und später der Handelstreibenden, noch später der Eroberer und ganz spät eine der Touristen. Man begreift, es kam jeweils Schlimmeres nach.
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Das Wort "Ball" war bei mir lange mit Opernball besetzt und daher eher negativ .
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Der Wiener Dialekt ist die reichste und wichtigste Fremdsprache, die es im Deutschen gibt.
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Deutschland ist das einzige Land, in dem die Schlagersänger so aussehen wie ihre Lieder.
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Deutschland ist das Epizentrum der Humorlosigkeit.
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Die alte Cole Porter Devise "anything goes" ist das Glaubensbekenntnis einer Branche, bei deren perversesten Vertretern man Menschenjagden auf Indios in Amazonaswäldern ebenso buchen kann, wie Pilgerreisen in nationalsozialistische Todeslager mit anschließender günstiger Buttereinkaufsmöglichkeit bei den Bauern der Umgebung.
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Die Erste Bank hat vielleicht den Nestroy' gesponsert, aber mit Sicherheit nicht meine Meinung gekauft. (Zu seiner regierungskritischen "Nestroy"-Rede am 12. 10. 2002).
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Die jungen Leute in Wien kommen mit siebzig auf die Welt und leben sich dann auf fünfzig runter.
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Die Künstler sind eine Gesellschaftsgruppe, die zu den grauenhaftesten Enttäuschungen in der Geschichte zählt.
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Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist.
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Die Schwierigkeit, mit den meisten Leuten umzugehen, besteht darin, zu ihnen gleichzeitig ehrlich und höflich zu sein.
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Die Unbequemen sind den Unbequemen stets bequem.
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Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.
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Ein aktiver Politiker, der zugibt, sich geirrt zu haben, ist seltener als eine Marien-Erscheinung.
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Eine Kritik erzählt immer mehr über den Kritiker als über den Kritisierten.
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Es gibt eine Ramsch-Euphorie mit dem General-Befehl: Qualität raus.
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Es hat lange gedauert bis ich mich mochte.
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Es ist ein unheiliges Wunder um dieses Wien. / Überall tragen die Menschen einen Zirkus / Unter dem Herzen, mit richtigen Seiltänzern, / einem Königstiger und Reifenspringern. / Über allem ein Zelt und Tausende Fahnen. // Im Frühjahr lehren sie ihre Kinder das ABC / und sprechen von Türkischem Honig. / Sie machen Geschäfte mit der Sonne / und tragen die Pelze ins Dorotheum. / Es stirbt einer, den sie hinausbegleiten / und alle beneiden: // Eine Papierrose für Ferdinand Raimund. / Eine Jungfrau für Konrad Bayer. / Eine Postkarte für Peter Altenberg. / Ein Feuerwerk für Johann Nestroy. / Einen Spaziergang für Arthur Schnitzler. / Ein Megaphon für Karl Kraus. / Einen Junimorgen für Joseph Roth. / Eine Zigarettendose für Gustav Klimt. / Einen Stadtteil für Josef Matthias Hauer. / Eine Taschenlampe für Ludwig Wittgenstein. / Ein Motorrad für Abraham-a-Santa-Clara. / Einen View-Master für Sigmund Freud. / Einen Ohrring für Josef Kainz. / Einen Regenbogen für Egon Friedell. / Eine Nähmaschine für Adolf Loos. / Ein Kartenhaus für meinen Vater.