Zitate von Dr. Heinz Fischer
Was einmal gedacht wurde, lässt sich nicht mehr aus der Welt schaffen. Geistige Energie geht nicht verloren.
Informationen über Dr. Heinz Fischer
8. Bundespräsident der 2. Republik, Amtszeit: 8. 7. 2004 - 8. 7. 2016, Jurist, Präsident des Nationalrates von 1990-20.12.2002, SPÖ-Klubobmann von 1975-1983 und 1987-1990, Bundesminister für Wissenschaft von 1983-1987 (Österreich, 1938).
Dr. Heinz Fischer · Geburtsdatum
Dr. Heinz Fischer ist heute 86 Jahre, 1 Monat, 6 Tage oder 31.449 Tage jung.
Geboren am 09.10.1938 in Graz
Sternzeichen: ♎ Waage
Unbekannt
Weitere 45 Zitate von Dr. Heinz Fischer
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Anmerkung der Redaktion. Das Zeichen "/" symbolisiert in der Originalrede immer einen Absatz. / Hochgeschätzte Trauergemeinde! / Wir nehmen heute Abschied von Altbundespräsident Dr. Kurt Waldheim. / Wir tun dies im eindrucksvollen Rahmen dieses geschichtsträchtigen Domes und wir haben versucht, alle Wünsche zu berücksichtigen, die der Verstorbene in seinem letzten Willen geäußert hat. / Mein respektvoller Gruß gilt der Gattin des Verstorbenen, Frau Mag. Elisabeth Waldheim, seinen Kindern und seiner ganzen Familie. / Ich danke allen, die an dieser Trauerfeier teilnehmen und damit ihre Verbundenheit mit dem Verstorbenen und seiner Familie zum Ausdruck bringen. / Verehrte Trauergemeinde! / Dr. Kurt Waldheim hat für Österreich als Diplomat, als Außenminister und als vom Volk gewählter Bundespräsident gearbeitet und sein Bestes gegeben. / Er hat sich um die Lösung der Südtirolfrage verdient gemacht und wesentlich dazu beigetragen, dass wir auf Wien als dritten UNO-Sitz stolz sein können. Und er hat den Vereinten Nationen durch 10 Jahre hindurch in weltpolitisch wahrlich wohl schwierigsten Zeiten mit vollem Einsatz als Generalsekretär gedient. / Ich bin dem verstorbenen Altbundespräsidenten darüber hinaus für viele gute Gespräche seit meiner Wahl zu seinem Nach-, Nachfolger dankbar. / Ich glaube verstanden zu haben, was ihn in den letzten Jahren seines Lebens besonders bewegte und kann bezeugen, wie sehr er sich immer wieder mit den Fragen auseinandersetzte, die Anlass für heftige Kontroversen im In- und Ausland, für Zustimmung und Kritik rund um seine Person waren. / Kurt Waldheim hat es verdient, dass man sein Lebenswerk in seiner GESAMTHEIT würdigt und dass man außer Streit stellt, was nicht bestritten werden kann. / Daher bleibe ich auch heute - und gerade heute - bei der Feststellung, die ich schon vor 15 Jahren, im Juli 1992 als Präsident des Nationalrates in der Bundesversammlung aus Anlass der Verabschiedung von Kurt Waldheim aus der Funktion des Bundespräsidenten getroffen habe. / Nämlich der Feststellung, dass dem Menschen und dem Bundespräsidenten Kurt Waldheim Unrecht geschehen ist, wenn ihm Handlungen, bis hin zu Kriegsverbrechen angelastet wurden, die er NICHT begangen hat. / Verehrte Trauergemeinde! / Wenn ich mich bemühe, mir über die tiefsten Wurzeln der Konflikte um den Verstorbenen durch die Jahre hindurch Klarheit zu verschaffen, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass die Heftigkeit der Auseinandersetzungen über Kurt Waldheim nicht nur aus der Heftigkeit eines Präsidentschaftswahlkampfes erklärbar ist, sondern dass vor allem auch mit einem Paradigmenwechsel im Umgang mit unserer jüngeren Geschichte zusammenhängt. / Kurt Waldheim wurde zu einer Projektionsfläche für schlechtes Gewissen im Zusammenhang mit unserem Umgang mit der NS-Zeit und mit Versäumnissen in der Nachkriegsgeschichte. Vielleicht auch zu einer Projektionsfläche für manche unbeantwortet gebliebene Frage von Kindern und Enkelkindern der Kriegsgeneration an ihre Väter und Großväter. / Es ist wahr: Der Satz von der Pflichterfüllung hat viele betroffen gemacht. Vor allem wenn man bedenkt, wem diese Pflichterfüllung geschuldet wurde. / Aber gleichzeitig müssen wir eingestehen, wie wenig Respekt wir die längste Zeit gerade jenen erwiesen haben, die sich als Einzelkämpfer DIESER Pflichterfüllung entzogen haben oder zu entziehen versuchten. / So z. B. die Tatsache, dass die Witwe von Franz Jägerstätter nach 1945 in Österreich zunächst nicht einmal eine Witwenpension nach dem Opferfürsorgegesetz erhielt, obwohl oder gerade weil Franz Jägerstätter seine Pflicht NICHT erfüllte, und dafür mit seinem LEBEN bezahlen musste? / Haben wir Widerstandskämpfern nach Kriegsende jene Wertschätzung entgegengebracht, die wir ihnen schulden, wenn wir mit dem Begriff der "Pflichterfüllung" als Gegensatz zum Widerstand streng umgehen? / Und haben wir uns jemals wirklich ernsthaft, ehrlich und wahrhaftig in die Situation jener versetzt, die unter den Bedingungen der Jahre 1938 bis 45 leben mussten? / Nur wer die zuletzt gestellten Fragen reinen Herzens und guten Gewissens bejahen kann, der - wie das Wort heißt - "werfe den ersten Stein". / Verehrte Trauergemeinde! / Ich übersehe nicht, dass wir alle in den letzten Jahren und Jahrzehnten DAZUGELERNT haben und wichtige Schritte zur Aufarbeitung unserer Geschichte und unserer Schuld gesetzt wurden. Auch der nunmehr verstorbene Altbundespräsident hat dazugelernt. Er hat BERÜHRENDE LETZTE Worte zu Papier gebracht, er hat Fehler einbekannt und er hat vor allem seine Hand auch in Richtung seiner Kritiker und Gegner ausgestreckt. Er ha VERSÖHNUNG angestrebt. / Ich plädiere dafür, diese Hand nicht auszuschlagen und die menschliche Größe dieser Geste in vollem Umfang anzuerkennen. / Ich plädiere für Gerechtigkeit und für die Bereitschaft zur Versöhnung. / Und ich plädiere für weitere ernsthafte und gemeinsame Anstrengungen zum Zwecke einer um Objektivität bemühten Aufarbeitung der Grauzonen unserer jüngeren Geschichte. / In dieser Stunde des Abschiedes muss es unser Bemühen sein, im ereignisreichen Leben des verstorbenen Bundespräsidenten, in dem es ganz außergewöhnliche Höhepunkte, aber auch schwierige und schmerzliche Stunden gegeben hat, ALLE Teile seines Lebensweges in eine gerechte Relation zueinander zu setzen. / Die großen Leistungen von Kurt Waldheim, seine bleibenden Verdienste und seine Liebe zu Österreich dürfen nicht an den Rand gedrängt werden. Sie verdienen es, anerkannt und gewürdigt zu werden. / In wenigen Minuten wird der Verstobene vom Stephansdom ausgehend seinen letzten Weg zur Präsidentengruft antreten und im Sinne seines letzten Willens an zwei für sein Berufsleben besonders symbolischen Punkten Station machen: Am Ballhausplatz und in der UNO-City. / Im Namen der Republik möchte ich dem Verstorbenen Dank sagen. / Ich möchte der Familie des Verstorbenen und insbesondere seiner Witwe, Frau Elisabeth Waldheim, nochmals unsere aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck bringen. / Und ich verneige mich vor dem von uns gegangenen Bundespräsidenten Dr. Kurt Waldheim, der sowohl der Völkergemeinschaft, als auch seiner Heimat mit allen seinen Kräften gedient hat, der für die Idee des Friedens gearbeitet hat, und den ich aus ALLEN DIESEN GRÜNDEN einen großen Österreicher genannt habe. / Begleiten wir den Verstorbenen versöhnt zu seiner letzten Ruhestätte. / Er möge in Frieden ruhen.
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Aufgaben der Regierungsparteien nach der EU-Wahl? . . . wählerreduzierende Maßnahmen wie das Sparpaket möglichst zu vermeiden.
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Bei uns im Ministerium gehen die Türen links auf.
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Beide Parteien können mit der Regierungsvereinbarung zufrieden sein, die SPÖ besonders.
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Das Amt des Bundespräsidenten steht in einem besonderen Blickpunkt. Wenn ich einen groben Fehler machen würde, wird er doppelt und dreifach registriert werden, und ich könnte einige Nächte nicht gut schlafen.
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Der Bundespräsident darf auf gar keinen Fall in die Rolle eines Schiedsrichters kommen, der so viele gelbe Karten verteilt, dass ihn keiner mehr ernst nimmt.
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Der Bundespräsident ist nicht die erste Adresse, um Bankenskandale zu kommentieren. Ich habe dies auch nicht bei der Kärntner Hypo-Alpe-Adria-Bank getan.
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Der größte Feind Waldheims ist Waldheim selbst. Er ist völlig unglaubwürdig geworden, wenn er die erwiesene Mitgliedschaft beim NS-Reiterkorps als Beweis für die Nichtmitgliedschaft angibt. Das ist unvereinbar mit dem Amt des Bundespräsidenten.
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Der größte Feind Waldheims ist Waldheim selbst. Er ist völlig unglaubwürdig geworden, wenn er die erwiesene Mitgliedschaft beim NS-Reiterkorps als Beweis für die Nichtmitgliedschaft angibt. Das ist unvereinbar mit dem Amt des Bundespräsidenten.
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Die "Consultatio" unterscheidet sich von allen anderen Steuerberatungsbüros dadurch, daß die ÖVP in der letzten Zeit eine gigantische Werbung für sie gemacht hat.
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Die Lektion, mich nicht in die Tagespolitik einzumischen, habe ich gelernt. Vielleicht ein bisschen zu gut.
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Die ÖVP betrachtet sich als Mittelpunkt des politischen Sonnensystems - und die anderen sind die Planeten.
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Dr. Kurt Waldheim hat für Österreich als Diplomat, als Außenminister und als vom Volk gewählter Bundespräsident gearbeitet und sein Bestes gegeben. Er hat sich um die Lösung der Südtirolfrage verdient gemacht und wesentlich dazu beigetragen, dass wir auf Wien als dritten UNO-Sitz stolz sein können. Und er hat den Vereinten Nationen durch 10 Jahre hindurch in weltpolitisch wahrlich wohl schwierigsten Zeiten mit vollem Einsatz als Generalsekretär gedient. Ich bin dem verstorbenen Altbundespräsidenten darüber hinaus für viele gute Gespräche seit meiner Wahl zu seinem Nach-, Nachfolger dankbar.
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Ecken und Kanten sind gut für Pflastersteine. Aber in der Politik muss man Kompromisse schließen und die anderen ernst nehmen.
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Eine Reform war früher etwas Erfreuliches, etwas Besseres, etwas Attraktives. Heute ist eine Refom etwas Gefährliches, etwas Riskantes. Ich sage und meine: das müssen wir wieder umdrehen, meine Freunde!
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Er hat berührende letzte Worte zu Papier gebracht, er hat Fehler einbekannt und er hat vor allem seine Hand auch in Richtung seiner Kritiker und Gegner ausgestreckt. Er hat Versöhnung angestrebt. Ich plädiere dafür, diese Hand nicht auszuschlagen und die menschliche Größe dieser Geste in vollem Umfang anzuerkennen". (Trauerfeier für Altbundespräsident Dr. Kurt Waldheim am 23. 6. 2007 im Wiener Stephansdom).
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Es ist ein Unterschied, ob ich auf dem Klavier der Ressentiments oder der Vernunft spiele.
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Es ist wahr: Der Satz von der Pflichterfüllung hat viele betroffen gemacht. Vor allem wenn man bedenkt, wem diese Pflichterfüllung geschuldet wurde. Aber gleichzeitig müssen wir eingestehen, wie wenig Respekt wir die längste Zeit gerade jenen erwiesen haben, die sich als Einzelkämpfer dieser Pflichterfüllung entzogen haben oder zu entziehen versuchten. So z. B. die Tatsache, dass die Witwe von Franz Jägerstätter nach 1945 in Österreich zunächst nicht einmal eine Witwenpension nach dem Opferfürsorgegesetz erhielt, obwohl oder gerade weil Franz Jägerstätter seine Pflicht NICHT erfüllte, und dafür mit seinem LEBEN bezahlen musste?
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Es kommen sehr viele Briefe in die Präsidentschaftskanzlei, die wir genau und sorgfältig prüfen. Für besondere Notfälle gibt es ein kleines Budget, mit dem ich ungefähr 200 Personen im Jahr einmalig finanziell aushelfen kann.
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Es steht einem Mitglied der Bundesregierung einfach nicht zu, das Parlament als "Theater" zu bezeichnen.