Zitate von Elfriede Ott
Woran wir heute alle leiden, ist diese Hetzjagd, dieser ewige Stress, diese vielen Dinge, die auf einen einstürzen - die Jungen sind heute mehr abgelenkt. Ich glaube, ich kann sagen, sie konzentrieren sich weniger. In diesem Beruf ist es so: Wenn man nicht wirklich brennt und voll dabei ist, hat nichts einen Sinn.
Informationen über Elfriede Ott
Uhrmacherin, Kammerschauspielerin, debütierte 1944 als 19jährige am Wiener Burgtheater, Sängerin, Regisseurin, 1969 mit der "Kainz-Medaillie" ausgezeichnet, Leiterin der Abteilung "Schauspiel" am Konservatorium der Stadt Wien (Österreich, 1925 - 2019).
Elfriede Ott · Geburtsdatum · Sterbedatum
Elfriede Ott wäre heute 99 Jahre, 4 Monate, 25 Tage oder 36.307 Tage alt.
Geboren am 11.06.1925 in Wien
Gestorben am 12.06.2019
Sternzeichen: ♊ Zwillinge
Unbekannt
Weitere 27 Zitate von Elfriede Ott
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Der Applaus, der gestern war, nützt nichts, alles muss jeden Tag neu erarbeitet, neu empfunden werden. Da ist der Jubel, und dann geht man raus aus dem Theater und ist einsam. So ist das Schauspielerleben, das sagt man nicht nur so, es ist so.
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Ein Schauspieler muss lernen, sich selber zu kennen. Er muss lernen, an sich zu glauben. Er muss seine Persönlichkeit mit Überzeugung leben. Und er muss wissen, was das heißt, etwas nachzuleben. Er muss sich komplett verwandeln und doch er selber bleiben, ohne ein Selbstdarsteller zu werden.
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Ich bin keine, die zurückblickt, ich schau nach vorn. Aber wenn Sie mich fragen: Ich hab' so viel nicht gemacht, was ich gerne getan hätte. Ein Stück von Ibsen spielen oder einen Schnitzler. Ich war auf's Komödiantische festgelegt, die ernsten Rollen hat man mir vielleicht nicht zugetraut.
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Ich fühle mich nicht wie 90, auch nicht wie 80. Ich hab' das Gefühl, dass es immer so war wie jetzt.
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Ich hab' 70 Jahre Theater gespielt, davon 60 am Theater in der Josefstadt. Nach allem, was ich in den letzten Monaten gesundheitlich durchgemacht habe, bin ich ziemlich weit entfernt von der Bühne. Ich weiß nicht, ob ich es mir wünschen soll, wieder zu spielen, denn das Theater verlangt mehr von einem, als auf der Bühne zu stehen. Da muss man jeden Abend hingehen und funktionieren.
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Ich hab' mir mit meinen musikalischen Programmen alles Figuren vom Leib gespielt, hab' ununterbrochen von einer zu anderen springen müssen, war Mädchen und Greis, Femme fatale und Trampel vom Land, Jüngling und Großmama.
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Ich habe mein Leben lang furchtbare Zweifel gehabt. Wenn ich einmal wirklich Erfolg hatte, habe ich an ein Missverständnis geglaubt.
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Ich habe mich oft so geplagt, damit die Leute lachen können.
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Ich habe nicht das Gefühl, ein alter Mensch zu sein. Ich war eigentlich immer so, wie ich bin. Manchmal habe ich das Gefühl, ich spiel' nur eine Alte. Ich komme drauf, dass ich so viele Leben gelebt habe, immer eins nach dem anderen.
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Ich hoffe, dass es Engel gibt. Ich hatte nämlich schon sehr oft das Gefühl: Da war jetzt etwas, das mir geholfen hat, etwas sehr Gefährliches zu bestehen. Das kitschige Bild mit dem Schutzengel, der ein Kind über den Abgrund führt, hängt bis heute über meinem Bett.
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Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt 90 bin, das Leben ist wie im Flug vergangen. Die Zahl ist schon ein Problem für mich, weil man in eine Abschiedsstimmung verfällt. Die Lotte Ingrisch freut sich so auf den Tod und will mich auch davon überzeugen, aber das gelingt ihr nicht. Ich bin zu gerne da. Gerade weil ich nach vorn blicke, denk' ich an den Tod. Ich weiß, dass er auf mich wartet.
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Ich litt mein Leben lang unter Depressionen, manchmal hab ich auf meinen Auftritt gewartet und mir gedacht, es wird überhaupt nicht gehen. Dann bin ich hinausgegangen und in dem Moment, als ich die Leute gespürt hab und als die ersten Lacher kamen, war die Depression vergessen. Das Spielen war eine Therapie für mich. (Retro-Gedanken zum Bühnenabschied am 19. 8. 2012).
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Ich war mit dem Ernst Waldbrunn verheiratet und der hat nichts von mir gehalten. Es war furchtbar. Er hat mich verwöhnt, aber zugleich hat er mich fertiggemacht. Aber ohne private Stütze geht es nicht. Der Hans Weigel hat mich aus allem herausgeholt.
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Ich wollte ja nie etwas anderes werden als Schauspielerin. Mein Vater war dagegen, deshalb bin ich ursprünglich gelernte Uhrmacherin. Nach seinem Tod habe ich gleich mit dem Schauspielstudium begonnen.
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In Wirklichkeit ist das Heitere nicht lustig. Wenn die Leute lachen, ist mir nicht zum Lachen.
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Jünger sein möcht' ich auf keinen Fall!
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Lampenfieber? Man ist so schrecklich sich selbst ausgeliefert und man kann es nicht steuern.
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Malen entspannt mich nicht, im Gegenteil. Es ist ein innerer Trieb . . . Ich muß.
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Man muss im Leben einfach alles überstehen können, auch wenn die Dinge oft sehr schwierig sind.
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Man stellt sich immer vor, dass die Schauspieler so sind wie auf der Bühne. Natürlich haben wir gern ein volles Haus, witzige Menschen, heitere Menschen, lachende Menschen um uns. Aber bei diesem Lachen muss es auch einen Tiefgang geben. Dann stimmt's für mich.