Zitate von Erich Fried
Die Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt:"Ich liebe dich: du gehörst mir!". // Die Gewalt fängt an, wenn Eltern ihre folgsamen Kinder beherrschen und wenn Päpste, Lehrer und Eltern Selbstbeherrschung verlangen. // Die Gewalt herrscht dort, wo der Staat sagt: "Um die Gewalt zu bekämpfen, darf es keine Gewalt mehr geben außer meiner Gewalt". // Die Gewalt herrscht dort, wo es heißt: "Du darfst Gewalt anwenden", aber auch dort, wo es heißt: "Du darfst keine Gewalt anwenden". // Die Gewalt herrscht dort, wo sie ihre Gegner einsperrt und sie verleumdet als Anstifter zur Gewalt. // Das Grundgesetz der Gewalt lautet: "Recht ist, was wir tun. Das, was die anderen tun, das ist Gewalt". // Die Gewalt kann man vielleicht nie mit Gewalt überwinden, aber vielleicht auch nicht immer ohne Gewalt.
Informationen über Erich Fried
Lyriker, Übersetzer, Schriftsteller, "Ein Soldat und ein Mädchen", "Höre, Israel", "Liebesgedichte", Georg-Büchner-Preis 1987 (Österreich, 1921 - 1988).
Erich Fried · Geburtsdatum · Sterbedatum
Erich Fried wäre heute 103 Jahre, 6 Monate, 15 Tage oder 37.820 Tage alt.
Geboren am 06.05.1921 in Wien
Gestorben am 22.11.1988 in Baden-Baden
Sternzeichen: ♉ Stier
Unbekannt
Weitere 31 Zitate von Erich Fried
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. . . nicht nichts ohne ihn, aber weniger.
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Da habe ich einen gehört wie er seufzte: "Du liebe Zeit!". Was heißt das, "Du liebe Zeit"? "Du unliebe Zeit", muß es heißen. "Du ungeliebte Zeit!" von dieser Unzeit, in der wir leben müssen. Und doch Sie ist unsere einzige Zeit, unsere Lebenszeit. Und wenn wir das Leben lieben, können wir nicht ganz lieblos gegen diese unsere Zeit sein. Wir müssen sie ja nicht genau so lassen, wie sie uns traf.
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Das Gute fliegt jetzt davon / dorthin wo alles nicht immer in die Vergangenheit fällt, / sondern täglich auf- und untergeht wie die Sonne.
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Das Leben wäre vielleicht einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte. Es wäre nur nicht mein Leben.
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Das Reich der Freiheit ist im Reich der Notwendigkeit ein notwendiger Traum.
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Den Knaben, die er im Kino getroffen hatte, gestand André Gide im Bett oder am Morgen nach einer durchliebten Nacht: Du kannst deinen Freund sagen du hast mit einem berühmten Mann geschlafen, mit einem Schriftsteller: Mein Name ist François Mauriac.
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Denn wir wollen uns nicht nur herzen, sondern auch munden und hauten und haaren und armen und brüsten und bauchen und geschlechten und wieder handen und fußen.
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Dich nicht näher denken / und dich nicht weiter denken / dich denken wo du bist / weil du dort wirklich bist - Dich nicht älter denken / und dich nicht jünger denken / nicht größer nicht kleiner / nicht hitziger und nicht kälter - Dich denken und mich / nach dir sehnen / dich sehen wollen / und dich liebhaben / so wie du wirklich bist.
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Die Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt:"Ich liebe dich: du gehörst mir!". // Die Gewalt fängt an, wenn Eltern ihre folgsamen Kinder beherrschen und wenn Päpste, Lehrer und Eltern Selbstbeherrschung verlangen. // Die Gewalt herrscht dort, wo der Staat sagt: "Um die Gewalt zu bekämpfen, darf es keine Gewalt mehr geben außer meiner Gewalt". // Die Gewalt herrscht dort, wo es heißt: "Du darfst Gewalt anwenden", aber auch dort, wo es heißt: "Du darfst keine Gewalt anwenden". // Die Gewalt herrscht dort, wo sie ihre Gegner einsperrt und sie verleumdet als Anstifter zur Gewalt. // Das Grundgesetz der Gewalt lautet: "Recht ist, was wir tun. Das, was die anderen tun, das ist Gewalt". // Die Gewalt kann man vielleicht nie mit Gewalt überwinden, aber vielleicht auch nicht immer ohne Gewalt.
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Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen. Die Frösche sterben im Ernst.
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Die Zeit der Steine. Die Zeit der Pflanzen. Dann kam die Zeit der Tiere. Dann kam die Zeit der Menschen. Nun kommt die Zeit der Steine. Wer die Steine reden hört weiß, es werden nur Steine bleiben. Wer die Menschen reden hört weiß, es werden nur Steine bleiben.
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Es ist Unsinn, sagt die Vernunft. Es ist, was es ist, sagt die Liebe. Es ist Unglück, sagt die Berechnung. Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst. Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht. Es ist, was es ist, sagt die Liebe. Es ist lächerlich, sagt der Stolz. Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht. Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung. Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
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Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt.
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Halte Dich immer wieder ans Leben: das tut auch der Tod. Und er wächst und gedeiht dabei wie das blühende Leben.
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Ich sah' Dich an, um mich satt zu sehen an Dir, solange Du da warst. Ich habe mich hungrig gesehen, ich habe mich durstig gesehen an Dir.
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Ich wollte manchmal ich wäre so erfahren wie ich alt bin oder auch nur so klug wie ich erfahren bin oder wenigstens so glücklich wie ich klug bin. Aber ich glaube, ich bin zu dumm dazu.
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Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe. Nicht nichts ohne dich, aber vielleicht weniger. Nicht nichts, aber weniger und weniger. Vielleicht nicht nichts ohne dich, aber nicht mehr viel.
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Nun Nachdenken / Nun Ausruhen / Ohne Dich.
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Stille ist das nicht vorhandene Zwitschern der Vögel.
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Totschlagen / Erst die Zeit / Dann eine Fliege / Vielleicht eine Maus / Dann möglichst viele Menschen / Dann wieder die Zeit.