Zitate von Gerhard Polt
Ich habe nie ein Programm, nur ein ständig wachsendes Repertoire. Es sind viele kurze Geschichten, die ich ganz nach Lust und Stimmung auswähle. Es kann sogar sein, daß ich mir erst in der Pause überlege, worüber ich im zweiten Teil rede. Das setzt voraus, daß man viele Geschichten textsicher beherrscht.
Informationen über Gerhard Polt
Politikwissenschafter, Kabarettist, debütierte 1976 mit "Kleine Nachtrevue" in der "Münchner Kleinen Freiheit", "Fast wia im richtigen Leben"/1978, "Man spricht Deutsh"/1988, "Standort Deutschland"/1997, "Und wer zahlt's"/2000 (Deutschland, 1942).
Gerhard Polt · Geburtsdatum
Gerhard Polt ist heute 82 Jahre, 6 Monate, 6 Tage oder 30.141 Tage jung.
Geboren am 07.05.1942 in München
Sternzeichen: ♉ Stier
Unbekannt
Weitere 48 Zitate von Gerhard Polt
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Beim Begriff Lichtgestalt stellt sich immer die Frage: Wird er angestrahlt, oder leuchtet es aus ihm heraus? Wie der Glühwurm, der selber leuchtet. Ist Beckenbauer ein Selbstleuchter? Ich habe es noch nicht herausgefunden.
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Böhmermann wurde Primitivität und Vulgarität vorgeworfen. Aber soweit ich das beurteilen kann, hat er das Gedicht nur benutzt, um zu zeigen, was alles möglich wäre - und was alles verboten ist. Das ist ein alter Humor-Trick. Und es ist auch im allgemeinen Denk- und Sprachgebrauch legitim.
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D'Anni hat gsagt, also sie sagt auch, des Moderne sagt sie, des is ja heute mehr oder weniger direkt symptomatisch.
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D'Anni hat gsagt, daß diese Frau Mittermeier, daß die also nachtragend is, des, sagt sie, des vergißt sie ihr nie.
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Das Minimum, was ich von einem Kind verlange, ist, daß es Unfug anstellt. Denn ein Kind, das nicht permanent Blödsinn macht, ist gar kein Kind, sondern ein kleiner Erwachsener, ein Liliputaner. Ich fürchte, die nehmen zu. Die Schonzeit für Kinder geht langsam zu Ende.
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Das Sterben hab ich früh mitbekommen, das hat mich als Kind sehr beschäftigt. Gebeinhäuser haben mich besonders beeindruckt. Ich erinnere mich noch, in der Stiftskirche von Altötting stand eine Uhr, wo der Sensenmann jede volle Stunde gemäht hat. Aus dieser Zeit stammt meine fatalistische Lebensauffassung. Der augustinische Katholizismus, die Lehre des Augustinus, ist ja speziell fatalistisch. Da ist die Erde ein Jammertal, und wer daran zu kratzen wagt, gilt als sündig. Das Leiden ist das Normale.
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Das Thema ist nicht aktuell - aber akut.
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Demokratie ohne Humor ist gar nicht denkbar, denn Humor macht immun gegen Radikalismus.
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Der Geißler zum Beispiel ist mir unsympathisch, weil der die Demagogie als Stilmittel benutzt. Polemik ist völlig in Ordnung, aber Demagogie ist der Versuch, Menschen und ihre Anliegen bis ins Private hinein auf suggestive Weise zu diskriminieren. Das liegt für mich unter der Gürtellinie. Ich verlange von einem Politiker, daß er Moral hat.
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Der nächste Krieg wird von raffinierten und hochbezahlten Computerleuten gemacht, nicht von Soldaten.
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Die Frage, wird des besser oder ned, die sollt ma besser hinten anstellen. Man kann es nur wie die Römer sagen: Ich hoffe wider die Hoffnung. Was willst du denn sagen, wenn du dir die politische Phalanx anschaust: Das ist eher nicht verheißungsvoll.
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Die meisten Politiker ziehen sich auf Sachzwänge zurück. Das halte ich für verlogen. Ich verlange von einem Politiker, daß er als Repräsentant einer Gruppierung die Probleme dieser Leute, auch die Wut und die Bedrückung, mit Leidenschaftlichkeit darstellt. Einer der wenigen, bei dem ich den Eindruck habe, daß er das macht, ist Lafontaine. Deshalbe bin ich auch auf seinen Wahlveranstaltungen aufgetreten.
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Die Umstände meiner Kindheit waren insofern günstig, als ich bestimmte sinnliche Erlebnisse hatte. Wir leben doch zunehmend in einer Informationsgesellschaft. Die Information als solche ist aber wie Saufutter, das einem vorgesetzt wird.
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Die Wissenschaft sagt, Energie kann nicht verlorengehen. Aber ich bin weder Physiker noch Philosoph. Ich hab keine Lust, über das Nicht-Denkbare nachzugrübeln.
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Ein Kabarettist hat ja nicht zuletzt die Funktion, von einem naiven Standpunkt aus, also fast dilettantisch, Fragen zu stellen, weil man da oft mehr herausbekommt als jeder Fachmann.
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Es ist interessant, daß in Bayern, also in den katholischen Gegenden, die Nazis nie so hochgekommen sind wie im evangelischen Norden. Den Katholiken war der Hitler zu atheistisch. Die Evangelischen waren anfälliger, andererseits aber dann im Widerstand auch extremer.
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Fluchen ist eine total unterschätzte Kunstform.
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Früher war Bayern ein Volk mit einer langen Geschichte. Jetzt beginnt die Geschichte Bayerns mit der CSU und bietet nur noch Anekdoten.
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Gemütlichkeit ist die Relation von Zeit, Bier und Geld.
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Gott sei Dank ist es ein Geheimnis, warum Humor und Satire funktionieren.