Zitate von Gerhard Polt
Ein bekanntes Zitat von Gerhard Polt:
Ich habe mich nie recht um meine Zuschauer gekümmert - über sie denke ich überhaupt nicht nach. Außerdem kenne ich 20-Jährige, die heute schon älter sind als viele 60-Jährige. Umgekehrt gibt's das natürlich auch - Gott sei Dank. Ich muß auf meine Art arbeiten, egal, wer mir zuhört.
Informationen über Gerhard Polt
Politikwissenschafter, Kabarettist, debütierte 1976 mit "Kleine Nachtrevue" in der "Münchner Kleinen Freiheit", "Fast wia im richtigen Leben"/1978, "Man spricht Deutsh"/1988, "Standort Deutschland"/1997, "Und wer zahlt's"/2000 (Deutschland, 1942).
Gerhard Polt · Geburtsdatum
Gerhard Polt ist heute 82 Jahre, 7 Monate, 30 Tage oder 30.195 Tage jung.
Geboren am 07.05.1942 in München
Sternzeichen: ♉ Stier
Unbekannt
Weitere 48 Zitate von Gerhard Polt
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Heute haben wir eine Gesellschaft, die sich um ihre Sinnlichkeit selbst betrügt. Was mich ganz narrisch macht, ist das Aussterben der bäuerlichen Kultur, weil da eine Daseinsform ausradiert wird, die mit ihrer Sprache und ihren Geschichten über Jahrtausende den Menschen geprägt hat. In dieser Hinsicht bin ich ganz konservativ. Es wird bald keine Bäcker mehr geben, statt dessen Brotfabriken, und es wird keine Bauern mehr geben, sondern Agrarfabriken.
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Ich bin mit mir im Lot, bin mir als Mensch nicht entglitten. Wahrscheinlich hat das mit meinem katholisch geprägten Fatalismus zu tun, obwohl ich zur heute bestehenden Kirche eine sehr kritische Einstellung habe, nicht nur, was die Inhalte betrifft.
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Ich bin vom Temperament her nicht der Typus des Extrovertierten, aber ich mag es gern, ich mag spektakuläre Menschen. Ich mag zum Beispiel den Italiener. Der kulturelle Raum Bayern und Österreich hat ja eigentlich beides, das Sich-Zurücknehmen und das Extrovertierte.
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Ich freu' mich, wenn ich gesund bin und mir a halbe Maß Bier schmeckt. Wer neben einem Friedhof aufwächst, braucht sich später die Seinsfrage nicht mehr zu stellen, so wie man jemandem das Problem, um Anerkennung zu kämpfen, erspart, wenn man ihn schon als Kind mit Doktor anspricht.
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Ich habe mich nie gesucht, nie die Hauptrolle gespielt in meinem Leben. Ich bin halt der Polt, aber ich definiere mich nicht. Mir ist der Kaiser Mark Aurel so sympatisch, weil der in seinen Selbstbetrachtungen nicht narzißtisch über sich selbst schreibt, sondern über die Leute, von denen er was gelernt hat.
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Ich habe mich nie recht um meine Zuschauer gekümmert - über sie denke ich überhaupt nicht nach. Außerdem kenne ich 20-Jährige, die heute schon älter sind als viele 60-Jährige. Umgekehrt gibt's das natürlich auch - Gott sei Dank. Ich muß auf meine Art arbeiten, egal, wer mir zuhört.
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Ich habe nie ein Programm, nur ein ständig wachsendes Repertoire. Es sind viele kurze Geschichten, die ich ganz nach Lust und Stimmung auswähle. Es kann sogar sein, daß ich mir erst in der Pause überlege, worüber ich im zweiten Teil rede. Das setzt voraus, daß man viele Geschichten textsicher beherrscht.
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Ich halte die Kirche als Institution, schlicht gesagt, für niveaulos. Die Kirche leidet wie auch die Demokratie unter einem Mangel an potenten Persönlichkeiten. Personare heißt auf italienisch durchklingen. Sowohl in der Kirche als auch in der Politik sehe ich heute kaum einen, bei dem etwas durchklingt.
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Ich halte mich für einen stinknormalen Menschen, ich meine normal unter dem Aspekt, wie einer sich kleidet, wie er lebt, was er ißt. Ich führe eine Art Mittelstandsleben, also da ist mein Häusel, da ist ein Tisch, ich friß a Schnitzel, ich trink' a Bier. Ich lebe angepaßt. Ich war nie ein Außenseiter, ich war immer genau mit dem Haufen.
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Ich hatte nie den Eindruck, daß ich überdurchschnittlich lustig wäre - weder in der Schule noch privat. Ich bin da reingerutscht, Freunde haben mich irgendwann aufmerksam gemacht, daß meine Art, etwas zu erzählen, auf die Bühne muß, und dann hab' ich es versucht. Die Reaktion war erstaunlich und sie ist es bis heute.
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Ich nehme nicht an, daß ich von Haus aus ein frohsinniger Mensch bin. Es ist sicher so, daß mich viele, auch profane Dinge sehr stark berühren. Das Leben hat was Gespenstisches. Aber ich bin deshalb nicht vergrämt oder verbittert. Ich hab wahrscheinlich eine gewisse Robustheit, das auszuhalten.
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Ich war weder der Starke noch der Schwache, sondern immer so mitten drin, nicht dick und nicht mager. Dick bin ich erst, seit ich verheiratet bin. Ich hab zur Zeit 93 Kilo, was mich sehr freut, denn ich hab schon mal 100 gewogen. Wenn es nicht so blöd wäre, würde ich mich als einen Insider bezeichnen. In meiner Biographie gibt es überhaupt keine Extreme.
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In die Kirche geh' ich schon lang nicht mehr. Ich war als Kind Ministrant. Seither habe ich eine Abneigung gegen den Weihrauchgeruch. Mir ist jedesmal schlecht geworden, wenn ich den in der Frühmesse eingeschnauft hab auf nüchternen Magen.
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Jeder hat eine Vergangenheit, eine Jugend. Die Bilder bleiben. Natürlich hab ich auch Zwetschgen gestohlen und bin bedroht worden und übern Zaun g'saust und hab Angst g'habt, daß ich eine geschmiert krieg', aber das ist für mich nichts Besonderes, weil ich das mit so vielen teile. Traumatische Begegnungen hat es bei mir nicht gegeben. Ich bin nicht im Krieg hängengeblieben, hab niemanden umgebracht, bin nie im Gefängnis gesessen.
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Kollegen sind Leute, die jahrelang zusammenarbeiten und zusammenleben, aber voneinander meist nur gerüchteweise Bescheid wissen.
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Meine Aufgabe ist es nicht, jemanden zu zerreißen, sondern Dinge anschaulich zu machen, mich zu erleichtern, indem ich sie anderen sage. Natürlich verteile ich dabei Sympathien und Antipathien, das ist doch ganz klar, das tut jeder.
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Mir gefallen Leute wie der Sokrates oder der Christus, weil sich die nur auf mündlichem Weg überliefert haben. Aufgeschrieben haben es andere. Ich mache mich doch nicht lächerlich. Ich bin kein Dichter, will keiner sein. Aber wenn mich einer so nennt, ist mir das auch scheißegal.
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Mir ist es nie schlecht gegangen, weil meine Großmutter einen Besitz gehabt hat. Auch mein Vater hatte Vermögen, so daß ich ökonomisch recht warm gebettet war.
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Quiz, kochen und talken - das wird dir rund um die Uhr serviert. Warum? Weil es so gut wie nix kostet.
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Sicher riskiert man als politischer Kabarettist, daß einer sagt, sind S' doch froh, daß Sie so ein Arschloch wie den Kohl haben, von dem können Sie leben. Aber das ist zynisch. Satire wird oft nach so Beißkategorien bemessen, also danach, ob man fest genug zubeißt. Aber ich gehe nicht in eine Arena, um sozusagen den Löwen zu spielen, der die Christen zerfleischt.
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