Zitate von Prof. Dr. Alexander Mitscherlich
Jede Gesellschaft verlangt vom Neuankömmling, daß er sich lernend dem Lebensstil, den er vorfindet, anpaßt. Sie verlangt Triebregulation und Triebverzicht.
Informationen über Prof. Dr. Alexander Mitscherlich
Arzt, Psychoanalytiker, Publizist, "Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens" (Deutschland, 1908 - 1982).
Prof. Dr. Alexander Mitscherlich · Geburtsdatum · Sterbedatum
Prof. Dr. Alexander Mitscherlich wäre heute 116 Jahre, 1 Monat, 12 Tage oder 42.411 Tage alt.
Geboren am 20.09.1908 in München
Gestorben am 26.06.1982 in Frankfurt am Main
Sternzeichen: ♍ Jungfrau
Unbekannt
Weitere 28 Zitate von Prof. Dr. Alexander Mitscherlich
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Adenauer hat mit großer Zustimmung autoritär regiert; um ihn sind mehr Zerfallsformen autoritärer Herrschaft als demokratische Sitten entstanden.
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Auf Vorbilder wird es auch weiterhin in jeder menschlichen Gesellschaft ankommen; die, nach denen wir suchen, müssen Ähnlichkeit mit uns selber haben. Sie müssen die Spuren unserer Sorgen und Nöte verraten.
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Der Marquis de sade nahm schon etwas von der Trostlosigkeit des Fließbandes vorweg.
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Der Mensch ist eine Fehlkonstruktion; er lebt weitgehend auf Kosten anderer.
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Die Demokratie wurde uns nicht anders überimpft als der DDR ihr Kommunismus.
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Die Innigkeit einer Riemenschneiderschen Madonna und der totgeprügelte Jude sind nicht zwei Welten, die nichts miteinander zu tun hätten, sondern zwei Seiten ein und derselben Kultur, zwei Antworten auf die gleiche Repression, der ins Übermenschliche, Üb.
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Es gehört zur Optik der jungen Menschen, daß sie sich das Versagen der vorangehenden Generation gar nicht anders als böse Absicht vorstellen können. Und zur Optik der Älteren gehört es, daß sie die nervöse Ungeduld und Unzufriedenheit als Undank, Überheblichkeit abtun.
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Fernsehen ist ebenso wenig schädlich, wie Wein schädlich ist, krankhaft ist lediglich die Unfähigkeit, mit dem lustversprechenden Angebot umgehen zu können.
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Grausamkeit ist Lustgewinn aus dem Leiden des Gefolterten.
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Gutes Fernsehen ist besonders schlecht, weil es dazu verleitet, Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen.
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Im besten Fall ist Kultur Anweisung zur Harmonisierung unserer Bedürfnisse.
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In Deutschland wird die Verfügungsgewalt über das Kind mit der gleichen Rücksichtslosigkeit ausgeübt, die man auch sonst Minoritäten gegenüber für angebracht hält.
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Jede Gesellschaft verlangt vom Neuankömmling, daß er sich lernend dem Lebensstil, den er vorfindet, anpaßt. Sie verlangt Triebregulation und Triebverzicht.
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Man kann Dummheit sorgfältig durch Erziehung zu Vorurteilen herbeiführen.
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Mehr oder weniger sind wir alle verführbar, den Mitmenschen zu quälen. Auch die sind es, die solches weit von sich weisen. Sie wissen nur nicht, was sie tun.
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Nichts ist leichter, als Tabus zu brechen, und nichts schwieriger, als ein vernünftiges Zusammenleben zu organisieren.
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Nichts ist leichter, als Tabus zu zerbrechen, und nichts schwieriger, als ein vernünftiges Zusammenleben zu organisieren.
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Persönlichkeit haben heißt die tausend Irrtümer eingestehen, die man im Laufe des Lebens gemacht hat.
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Soll Moral im Zeitalter perfekter Vernichtungsmittel nicht zur privaten Kuriosität absinken, zum Deckmantel für Taten, die es zu verschleiern gilt, dann kann die Funktion der Moral nur darin bestehen, uns sanft, aber beharrlich zur Erweiterung unserer Se.
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Viele möchten leben, ohne zu altern, und sie altern in Wirklichkeit, ohne zu leben.