Zitate von Prof. Dr. Nicholas Negroponte
Ob die digitale Welt Gefahren birgt? Eltern klagen, wenn ihr Kind täglich sechs Stunden im Web surft. Sie tun das aber nicht, wenn ein Kind sechs Stunden täglich liest. In Wahrheit soll man gar nichts sechs Stunden lang tun. Der beste Rat für Kritiker ist, in die digitale Welt einzusteigen.
Informationen über Prof. Dr. Nicholas Negroponte
Kommunikationsexperte, Gründer und Direktor des MIT, visionärer Vordenker, Autor von "Being Digital" (USA, 1943).
Prof. Dr. Nicholas Negroponte · Geburtsdatum
Prof. Dr. Nicholas Negroponte ist heute 80 Jahre, 11 Monate, 16 Tage oder 29.571 Tage jung.
Geboren am 01.12.1943
Sternzeichen: ♐ Schütze
Unbekannt
Weitere 21 Zitate von Prof. Dr. Nicholas Negroponte
-
Bei der momentanen Wachstumsrate werden in zwei Jahren etwa 100 Millionen Menschen an das Internet angeschlossen sein, vielleicht sind es sogar schon 200 Millionen. Für das Jahr 2000 erwarte ich bis zu 1 Milliarde Internet-Anschlüsse - weltweit. Ich bin überzeugt, daß im Jahre 2005 die Amerikaner mehr Stunden im Internet (oder wie auch immer es genannt wird) verbringen als vor dem Fernseher. (Beim Montreux-Direct-Marketing-Seminar, Schweiz, am 23. Juni 1996).
-
Das Internet entwickelt sich sehr gut und, was die meisten Menschen bei all dieser Netz-Euphorie übersehen, ist folgendes: Das Internet ist nicht ein Modell oder ein Beispiel für den Super-Hihgway, es ist der Super-Highway. Das Netz verändert sich aber auch aufgrund seines Designs. Es lebt und ist - als quasi organische Verbindung - durchaus fähig, sich selbst zu reproduzieren. Bestand es etwa früher zu rund 95 Prozent aus virtuellen Gemeinschaften, so hat es heute im Vergleich dazu viel mehr Informationen (zum Surfen) zu bieten - das Verhältnis zwischen Information und Gemeinschaften ist etwa 50 zu 50. (Auf die Frage: Was kommt nach dem Internet?).
-
Das Internet ist die größte Erfindung unseres ausgehenden Jahrhunderts. Und es gab kaum eine andere Erfindung, deren Wichtigkeit von den Zeitgenossen so unterschätzt wurde. Das Internet wird der Welt Frieden und Gesundheit bringen. Es wird Schluss machen mit jeglichem Nationalismus. In zwanzig Jahren werden die Kinder unserer Kinder nicht mehr wissen was Nationalismus bedeutet.
-
Das klassische Reisebüro oder der Versicherungsmakler, die nichts anderes tun, als Tickets oder Polizzen zu verkaufen. Die werden zusperren müssen. (Auf die Frage: Wer muß sich vor der Internet-Konkurrenz fürchten?).
-
Der Umgang mit Computern hat nichts mehr mit Rechnen und Berechnen zu tun - er ist ein Lebensstil geworden.
-
-
Die Entwicklungen für die Freizeitindustrie? In Alltagsgegenständen wird Intelligenz stecken. Wir arbeiten unter anderem an einem Projekt namens "Things that think". Zum Beispiel an Turnschuhen mit Computern im Absatz, die Energie erzeugen. Wenn Sie jemandem die Hand schütteln, der auch diese Schuhe trägt, werden Daten ausgetauscht. Das ersetzt die Visitenkarte.
-
Die größte Änderung wird darin bestehen, daß wir ein mehr individuelles oder - wie ich es nenne - asynchrones Leben führen werden. Es wird sich etwas ändern für Leute, die zur Arbeit pendeln müssen. Oder für Leute, die jetzt etwas in einer Art von sturem Gehorsam tun müssen, was sie dann nicht mehr in derselben Art und Weise vollbringen müssen. Die Kommunikation von Mensch zu Mensch wird zunehmend asynchron. Zeit spielt keine Rolle mehr, wenn sie fünf Stunden Musik in nur fünf Sekunden ins Haus bekommen. Auch die Entfernung ist dank Internet kein Problem mehr. Sogar die nationalen Regierungen werden wegen des Internets immer unwichtiger werden. Die zweite Änderung besteht in einer Art von Vermischung von Unterhaltung, Bildung und Freizeit. (Auf die Frage: Wo sehen Sie die größten Änderungen, die sich durch das Internet auf den Alltag ergeben werden?).
-
Die traditionellen Massenmedien sind noch immer zu sehr auf die Übertragung von Nachrichten möglichst nahe an den Ereignissen konzentriert. Außer Sportergebnissen, größeren Katastrophen und Wahlergebnissen sehe ich aber keine Notwendigkeit für diese "real-time"-Berichterstattung. Ich glaube, der Trend geht zur personalisierten Tageszeitung, die mir am Computerschirm die wichtigsten Schlagzeilen und Informationen über alle Bereiche, die mich interessieren, liefert. Beim Fernsehen wird es ebenso eine Auswahl nach den jeweiligen persönlichen Vorlieben geben. Wenn ich am Abend nach Hause komme, sagt mir ein Gerät, daß es für mich eine interessante Dokumentation über Burgund aufgenommen hat und mir jetzt oder später zeigen kann. (Auf die Frage: Wie sehen Sie die Zukunft der Medien?).
-
Die Zukunft des Fernsehens? Fernsehen wird sich dramatisch von der heutigen Form unterscheiden. Das TV der Zukunft macht den kleinen Mann global. TV-Unterhaltung bleibt keine Einbahnstraße, sondern wird ein Informations-Highway, über den zum Beispiel ein unabhängiger Filmemacher eine Dokumentation für einen Nischenmarkt vertreiben kann.
-
Digital homeless - digital heimatlos.
-
Erstens Lernen und Erziehung auf einer vernünftigen Basis (common sense), zweitens wahrnehmbares Computing, drittens Information und Unterhaltung. Nur 50 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter kommen aus der Computertechnologie, die anderen haben einen eher geisteswissenschaftlich-humanistischen Ausbildungshintergrund - etwa Künstler, Kommunikationstheoretiker, Philosophen. Es gibt drei internationale Konsortien, die interdisziplinär in alle drei Arbeitskreise eingreifen: Nachrichten (news) der Zukunft, Fernsehen von morgen und ein Projekt namens "things that think" (intelligente Objekte). (Auf die Frage: Welche Forschungsschwerpunkte hat das Media Lab heute?).
-
Ich halte grundsätzlich nichts von gesetzlichen Beschränkungen im Internet, weil sie sich als undurchführbar herausgestellt haben. Sobald sie auf dem Netz sind, bedeuten Dinge wie der Nationalstaat nichts mehr. Das ist hart für Politiker und Regulatoren. Wenn ich eine Bank übers Internet aufziehe und die österreichischen Bankgesetze nicht mag, gehe ich zu den Cayman-Inseln, und die Österreicher können daran nichts ändern. Wenn ich ihre Vorschriften für geistiges Eigentum nicht mag, gehe ich mit meinem Computer nach Finnland. Früher mußte man für weltweite Geschäfte groß sein, ein multinationales Unternehmen gründen. Heute können wir auf dem weltweiten Markt tätig werden und dabei multinational und winzig sein. Das ist die fundamentale Veränderung durch das Internet. (Auf die Frage: Wie stehen Sie zu den Vorschlägen, Botschaften via Internet unter gesetzliche Regelungen zu stellen?).
-
Innerhalb der letzten fünf Jahre haben TV-Ingenieure immer mehr Rechenleistung in ihre Fernseher eingebaut, hingegen sind immer mehr Computerhersteller dazu übergegangen, Videokarten in ihre PC's einzubauen. Wenn diese beiden Industrie-Trends zusammenwachsen, wird es keine Unterscheidung zwischen beiden mehr geben. Genaugenommen ist ein Fernseher ein Computer, den man, auf seiner Couch sitzend, betrachtet. Es kommt nicht darauf an, ob man den Empfänger als TV-Gerät oder PC bezeichnet: Was sich ändern wird, ist die Art, wie Bits dem Konsumenten präsentiert werden. (Auf die Frage: Warum glauben Sie, daß Computer das Fernsehen à la longue ersetzen werden?).
-
Nur ein bißchen, 99,9 Prozent von dem, was ich lese, läuft über meinen Schirm. Nur wenn ich im Flugzeug sitze und beim Starten oder Landen meinen PC abdrehen muß, dann blättere ich ein wenig in den Zeitungen. Ich lese auch die beiden Kommentare im Inneren des "Wall Street Journal", weil ich die über mein Internet-Service nicht zeitgerecht erhalte. Aber sonst gilt auch für mein Büro im MIT: Was ich nicht über e-Mail bekomme, lese ich nicht. Eigentlich lese ich auch keine Fax-Mitteilungen auf Papier. (Auf die Frage: Lesen Sie noch klassisch gedruckte Zeitungen oder nur mehr über Internet?).
-
Ob die digitale Welt Gefahren birgt? Eltern klagen, wenn ihr Kind täglich sechs Stunden im Web surft. Sie tun das aber nicht, wenn ein Kind sechs Stunden täglich liest. In Wahrheit soll man gar nichts sechs Stunden lang tun. Der beste Rat für Kritiker ist, in die digitale Welt einzusteigen.
-
Unsere Wissenschafter arbeiten seit etwa drei Jahren an einem Computer, den man anziehen kann wie ein Kleidungsstück. Das sogenannte "BodyNet" verwendet den menschlichen Körper gleichsam als "Local Area Network", also als vernetztes Computersystem. Indem man diese "things that think", die intelligenten Objekte, miteinander verbindet, kreiert man eine kleine Society von Maschinen, deren kollektives Verhalten bei weitem intelligenter ist, als das Verhalten einer einzelnen Person es je sein kann. (Auf die Frage: Worum geht es beim neuesten Projekt im Media Lab "things that think?").
-
Vor allem einmal im elektronischen Bereich wird es große Umwälzungen geben. Der "elektronische Handel" könnte mit seinen ungeahnten Potentialen sehr bald die Hälfte der Bevölkerung erfassen. (Auf die Frage: Was wird sich durch das Internet für die Wirtschaft und die Unternehmenskultur ändern?).
-
Während Regierungen über Pornographie und gewisse Äußerungen im Internet besorgt sind, passiert etwas viel Wichtigeres: Digital Cash. Wenn die Art und Weise des Zahlungsverkehrs von wenigen gesteuert wird, dann werden diese wenigen Firmen, vermutlich sind das die Banken, Microsoft und Intel wie kleine Kinder aussehen lassen. (Auf die Frage: Wie sehen Sie den Computermarkt in einigen Jahren? Werden Microsoft und Intel dann noch dominieren?).
-
Was wir brauchen ist eine "unternehmerische" Gesellschaft. Aber es gibt da ein ungeheures Potential an neuen Geschäftsmöglichkeiten. Erst vor kurzem habe ich von einem Weinhändler erfahren, der über Internet die Produkte verschiedener Winzer anbietet. Für die großen Handels-Ketten wären die einzelnen Mengen nicht ausreichend gewesen. Doch übers Internet kann man jede Menge verkaufen. Und das beste daran ist, daß der nicht einmal ein Lager hat. Er leitet einfach die Bestellungen an die Weinbauern weiter. (Auf die Frage: Für welche Branchen wird der elektronische Handel am interessantesten?).
-
Womit Kinder in Zukunft spielen? Die Spielsachen von morgen werden vernetzt sein und unseren Kindern die erstaunlichsten Technologien in die Hand geben, die die Welt je gesehen hat: Interaktive Teddys, die Geschichten erzählen, oder Spielzeugautos mit künstlicher Intelligenz.