Zitate von Prof. Gustav Peichl
Wenn niemand mehr zeichnen kann? Dann werden in allen Städten der Welt gleich aussehende Kisten gebaut. Kleider machen Leute, Architektur macht Städte.
Informationen über Prof. Gustav Peichl
Architekt, Holzmeister-Schüler, "Vater" der ORF-Landesstudios, Bundeskunsthalle/Bonn, Städelmuseum/Frankfurt, Kindergarten des Deutschen Bundestages/Bonn, Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur/1971, Karikaturist (Österreich, 1928 - 2019).
Prof. Gustav Peichl · Geburtsdatum · Sterbedatum
Prof. Gustav Peichl wäre heute 96 Jahre, 7 Monate, 30 Tage oder 35.308 Tage alt.
Geboren am 18.03.1928 in Wien
Gestorben am 17.11.2019 in Wien
Sternzeichen: ♓ Fische
Unbekannt
Weitere 30 Zitate von Prof. Gustav Peichl
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Am Tag der Entscheidung, 1967, warteten wir in der Argentinierstraße auf die Entscheidung, wer wird Generalintendant nach dem Volksbegehren. Um circa 17 Uhr, wir waren in einer Wohnung dort in der Argentinierstraße, kam die Meldung: Gerd Bacher ist gewählt worden. So, Chefredakteure und Redakteure sind also schreckliche Menschen, die haben mich dort angerufen beziehungsweise waren dabei und sagen: "So, jetzt, für morgen für die Presse eine Karikatur." Was macht der Zeichner? Ich bin dort gestanden, hab' durchs Fenster geblickt und auf der Gegenseite in der Argentinierstraße war ein großes Plakat: "Tu' den Tiger in den Tank. Esso." Jetzt hab' ich mir gedacht: Ha, so was mach ich, den Gerd Bacher: Tu' den Tiger in den Kasten, ORF-Kasten, wo die Koalitionszwillinge drinnen waren, ÖVP, SPÖ. Und so hab' ich also einen Tiger gezeichnet, der in den Kasten hineingeht. Und das war der Tiger, die Geburt des Tigers. (Die Karikatur von Gustav Peichl vom 10. 3. 1967 verknappte symbolhaft die Persönlichkeit Bachers, der zum meistkarikierten Nichtpolitiker Österreichs wurde).
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An der Donau, dem blauen Bach, ich über die neuen Bauten lach.
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Bei Gratulationen ist wichtig, daß der Inhalt nicht mit dem übereinstimmt, was man sagen will.
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Das Alter hat nichts mit dem Geburtsschein zu tun.
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Der Computer ist ein Werkzeug, kann aber nicht kreativ sein. Ich bin kein Computerfeind, aber ein Skeptiker der Mausklick-Generation.
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Der Karikaturist muss ja nicht nur Personen festhalten, sondern auch Ereignisse sichtbar machen. Da tu ich mich oft schwer, zum Beispiel mit der Frau Glawischnig: Ich habe ja eine Neigung zu den Grünen - nicht zu Van der Bellen, das war für mich ein lieber Schlafwagenschaffner. Aber es ist schade, dass sich die Grünen so demontieren.
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Der Peter Ustinov hat zu mir gesagt: Es wird nirgendwo soviel gestohlen wie auf Bahnhöfen und bei Cartoons.
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Die Türkei ist für Europa nicht geeignet, weil sie mit der Toleranz nicht fertig wird. Es wäre nicht gut, wenn die Türkei EU-Mitglied wird.
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Die Wiener Linien sind ein ganz eigener Staat im Staat. Die haben ihre Seilschaften, und mit denen planen sie.
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Ein Minarett ist grafisch und optisch etwas sehr Schönes. Ein guter Architekt wird auch eine gute Moschee mit einem Minarett bauen können. Wenn es aber darum geht, dass in Europa Minarette gegenüber Kirchen überhand nehmen, dann bin ich dagegen.
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Er existiert in diesem Sinne als ORF, ja gar nicht mehr. Es gibt zum Beispiel keine richtige Kultur und die Information im ORF ist in den Händen von Leuten, die entweder feig sind oder linksgrün gedrallt, wie Armin Wolf. Der ist ein tüchtiger Bursche, aber der macht keine Interviews, sondern Verhöre.
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Es ist ein Problem für Europa, dass die Sprache der Kunst und Kultur nicht gepflegt wird. Das geht mir sehr stark ab.
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Es ist schon eigenartig, dass Österreich kein Kunst- und Kulturministerium hat. Die Frau Schmied hat sich ja zuletzt durchgesetzt gegenüber Gusenbauer, der ja kein Kulturbewusstsein hat.
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Europa ist überhaupt nicht sexy. Ich finde aber, dass Eros in der Politik eine viel größere Rolle spielen sollte.
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Europa wird ja immer nur zerstückelt in Wirtschaft, Subventionen, Beitritte, Auseinandersetzungen mit Waffen. Unter angewandtes Europa verstehe ich, was die Menschen in den EU-Ländern wirklich tun, wie sie es tun, wie sie sich benehmen und ob ihr Verhalten europagerecht ist oder nicht. Und das Nicht überwiegt aus meiner Sicht. Ein praktisches Beispiel: der Streit zwischen Österreich und Tschechien wegen Temelin.
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Gut lügen ist eine Kunst. Der Kreisky hat so gelogen, dass nicht einmal das Gegenteil wahr war.
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Heute ist der ORF ruiniert.
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Ich bin eher für die kleinen, schönen und guten Sachen. Wobei die Frage ist, wo hört klein auf und wo fängt groß an.
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Ich bin mit der österreichischen Politik nicht einverstanden. Der Kanzler ist froh, dass er Bundeskanzler ist, sonst interessiert ihn wenig. Politik muss man machen. Gusenbauer spielt den Kanzler, er macht ihn nicht. Die Opposition ist abgemeldet. Das Gerede von Neuwahlen ist ein Geschwätz, die Regierungsparteien können nur verlieren.
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Ich glaube, der Strache-Aufstieg wird nicht so großartig, wie alle meinen. Er hat nicht die Intelligenz und das politische Gespür des Jörg Haider. Er wird aber in Wien den Michael Häupl in Schwierigkeiten bringen. Eine Zusammenarbeit geht dann in Wahrheit nur mit der ÖVP.