Zitate zu "Toleranz"
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Ist es nicht eigentlich ganz wunderbar, dass unser Land, ein Land mit dieser Geschichte, zu einem Anker der Hoffnung in der Welt geworden ist? Und ist es nicht ein unschätzbares Glück, dass wir - unsere Generationen - das erleben dürfen?
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Nie wieder darf eine politische Kraft so tun, als habe sie allein den Willen des Volkes gepachtet und alle anderen seien Lügner, Eindringlinge oder Verräter. Und deshalb ist meine Bitte: Wo immer solche Art von Populismus sich breit macht - bei uns im Land oder bei unseren Freunden und Partnern - da lassen Sie uns vielstimmig dagegenhalten!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Offenheit, die bei den einen Hoffnung auslöst, jagt anderen Angst ein! "Wer von Angst getrieben ist, vermeidet das Unangenehme, leugnet das Wirkliche und verpasst das Mögliche", so schreibt Heinz Bude. Und: Der Ängstliche ist anfällig für die Lockrufe jener, die immer mit ganz einfachen Antworten zur Stelle sind. Mir scheint: Das Angebot an einfachen Antworten steigt im Wochenrhythmus. Dabei könnten wir doch wissen: Die einfachen Antworten sind in der Regel keine Antwort. Wer soll denn glauben, dass in einer Welt, die komplizierter geworden ist, die Antworten einfacher werden? Wer soll denn glauben, dass nach dem blutigen 20. Jahrhundert und den Lehren aus zwei Weltkriegen die alten Muster von Abschottung und nationaler Eiferei die Welt friedlicher machen? Die neue Faszination des Autoritären, auch die in Teilen Europas, ist am Ende nichts anderes als die Flucht in die Vergangenheit aus Angst vor der Zukunft. Das kann - und das darf nicht unser Weg sein!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Populisten erhitzen die öffentliche Debatte durch ein Feuerwerk von Feindbildern, laden ein zum Kampf gegen das sogenannte Establishment und verheißen eine blühende Zukunft nach dessen Niedergang. Es gibt in Deutschland keinen Grund für Alarmismus. Das nicht. Aber ich sage mit Blick auf das, was sich da tut, mit großer Ernsthaftigkeit: Wir müssen über die Demokratie nicht nur reden - wir müssen wieder lernen, für sie zu streiten!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Selten werden wir alle derselben Meinung sein. Umso wichtiger ist, dass wir das gemeinsame Fundament von Demokratie pflegen, aber die Auseinandersetzung über Ideen, Optionen, Alternativen nicht scheuen.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Streiten für Demokratie ist nicht Sache der Politik allein. Aber Politik muss verstehen, dass die Zeiten besondere sind: Zeiten, in denen alte Gewissheiten verschwunden und neue nicht an ihre Stelle getreten sind. Zeiten, in denen internationale Konflikte Sorge um den Frieden und um die Sicherheit im eigenen Land auslösen. Zeiten, in denen Eltern sich fragen, ob es ihren Kindern noch genau so gut gehen wird wie ihnen. Wir leben in Zeiten des Übergangs. Wie die Zukunft wird, darauf gibt es nicht nur eine Antwort. Da ist die Zukunft eben nicht "alternativlos". Im Gegenteil: Die Zukunft ist offen, und sie ist überwältigend ungewiss!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wenn ich mit Feuerwehrleuten, Rot-Kreuz-Helfern, Jugendtrainern oder Kirchenvertretern spreche: Die warten nicht auf Orden. Sondern die sagen mir: "Worum's uns geht, ist nicht, was Du für Dich selber rausholst, sondern was Du für andere reingibst"!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wer die Türkei vor 30 Jahren bereist hat, kam in ein rückständiges Land. Die Menschen waren arm, Millionen verließen ihre Heimat auf der Suche nach Arbeit in ganz Europa. Heute ist die Türkei ein anderes Land. Sie hat eine Phase von wirtschaftlichem Aufbau und Reformen erlebt und - niemand wird leugnen -, auch eine Periode der Annäherung an Europa. All das haben wir Deutsche gewürdigt und unterstützt. Dem Weg, den die Türkei in zwei Jahrzehnten nahm, fühlten wir uns besonders verbunden - auch wegen der vielen Menschen türkischer Abstammung, die in Deutschland leben, arbeiten, hier zuhause sind.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wer heute in Deutschland seinen Sorgen Luft macht und dabei ruft "Wir sind das Volk!", der darf das gerne - aber der muss auch hinnehmen, dass andere Leute mit anderen Ansichten diesen stolzen Satz genauso beanspruchen.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir brauchen das Dauergespräch unter Demokraten - nicht die tägliche Selbstbestätigung unter Gleichgesinnten. Warum nicht mal mit denen sprechen, die Facebook uns nicht als Kontakt vorschlägt? Warum nicht überhaupt mal den Blick vom Smartphone heben und ins wirkliche Leben schauen?
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir navigieren in unbekannten Gewässern; ob wir nach Osten oder Westen schauen: Wir steuern zu auf unkartiertes Gelände. Oftmals werden wir Antwort geben müssen, ohne uns an andere anlehnen zu können. Das verlangt Selbstbewusstsein.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir schauen auf die Türkei von heute nicht mit Hochmut und Besserwisserei. Wir wissen um die Lage der Türkei in Nachbarschaft der großen Krisenregionen Irak und Syrien. Wir verurteilen den versuchten Militärputsch im vergangenen Sommer. Aber: Unser Blick ist von Sorge geprägt, dass all das, was über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut worden ist, in kurzer Frist zerfällt! Diese Sorge leitet meinen Appell: Präsident Erdogan, Sie gefährden all das, was Sie mit anderen aufgebaut haben! Glaubwürdige Signale der Entspannung sind willkommen. Aber: Beenden Sie die unsäglichen Nazi-Vergleiche! Zerschneiden Sie nicht das Band zu denen, die Partnerschaft mit der Türkei wollen! Respektieren Sie den Rechtsstaat und die Freiheit von Medien und Journalisten! Und: Geben Sie Deniz Yücel frei!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Zukunft ist kein Schicksal, dem Gesellschaften ausgeliefert sind - erst recht nicht die demokratischen!
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Talk-Themen in deutschsprachigen Talk-Shows
Haider Alfons, "Menschen" - Thema: Ehrenpreis für Toleranz an Christine Nöstlinger; Sozialphobie: krankhafte Schüchternheit.
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Sir Peter Ustinov
Ich fühle mich da zu Hause, wo man sich zivilisiert benimmt.
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Paul Ambroise Valéry
Rücksicht ist Voraussicht.
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Wolfram Weidner
Kritik wird lieber geübt als Toleranz, weil Toleranz mehr Übung erfordert.
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Dr. Helmut Zilk
Wenn diese Stadt weltoffen genannt werden will, darf sie das nicht nur Künstlern und Touristen zeigen, sondern auch jenen, die als Arbeitskräfte gekommen sind.