Zitate zu "Wirklichkeit"
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Werner Karl Heisenberg
Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß auch in unserer Zeit eine tiefgehende Änderung der Wirklichkeit sich vorbereite.
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Hermann Hesse
Wie oft hat mich die Wirklichkeit geweckt, in der ihr lebt, und mich zu sich befohlen! Ich stand in ihr ernüchtert und erschreckt und habe bald mich wieder fortgestohlen. Oh warme Heimat, der ihr mich entzieht, oh Liebestraum, aus dem ihr mich gestört, zu dir zurück auf tausend Schlichen flieht mein Wesen, wie zum Meer das Wasser kehrt.
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Marcel Hirscher
Sport ist schön, aber Sport ist doch nur eine Scheinwelt.
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Thomas Hobbes
Die Demokratie ist in Wirklichkeit nicht mehr als die Aristokratie der Redner, die durch die zeitweilige Monarchie eines Redners unterbrochen wird.
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Robert Hochner
Das Fernsehen verliert intellektuell. Das Fernsehen ist von der Struktur her das Medium der Menschen mit etwas geringerer Bildung und - vorsichtig ausgedrückt - etwas geringerem Einkommen. Das war immer so, und dieser Effekt verstärkt sich. Den Spagat kann man durch spezielle Sendungen mildern, durch bestimmte Angebote. Aber im Prinzip ist das Fernsehen natürlich ein Massenmedium für den Massengeschmack. Andererseits ist die ARD-Tagesschau, die ja wirklich, formal gesehen, ein Rückgriff in die Fernsehsteinzeit ist, noch immer fast unangreifbar. Probiert haben's die Privaten ja. Aber in dem Moment, wo in Deutschland was passiert, sei es ein Zugsunglück oder was Politisches, kippt das alles wieder zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen, und das ist in Wirklichkeit seine Stärke.
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Robert Hochner
Hans-Joachim Kulenkampff - Gott hab ihn selig -, der wirklich ein gescheiter und netter Mensch war, hat auf die Frage: "Entsetzlich, was für ein Gefühl - Sie setzen sich dort hin, und da schauen Ihnen Millionen zu!" geantwortet, das sei nicht so: "Das sind dort zwei, da ist's einer, dort sind's wieder zwei." Das Gefühl des Massenpredigens trifft die Sache nicht. Das Zweite ist, man gewöhnt sich daran. Natürlich gehört ein wenig Eitelkeit dazu - es soll einem keiner sagen, daß einem das nicht schmeichelt, wenn man dasitzt und jemand kommt und will ein Autogramm und sagt: "Jessas, das war schön." Auf der anderen Seite ist man die Ansprechperson, man ist das Fernsehen, und dann kommt einer und sagt: "Wieso spielt's ihr so wenig Hans-Moser-Filme?" Wurscht. Das einzige Problem - unabhängig vom B'soffenen in der U-Bahn - ist, wenn es einem schlecht geht. Wenn es einem schlecht geht, und jeder von uns hat solche Tage gehabt, und man will allein sein. Da kommt ein Mensch, der's nur gut meint - und man will ihn in Wirklichkeit anbrüllen und ihm sagen: "Lassen S' mich bitte in Ruh', ich kann jetzt nicht." Das würde der nicht verstehen, also macht man's nicht. Gut, aber das ist wurscht. Ich neige weder zu exzessivem Alkoholkonsum noch habe ich das Problem, neben meinem offiziellen Leben als Moderator, in der Vorstellung der Menschen als Lieblingsschwiegersohn oder "whatever", noch heimlich mein eigenes Leben leben zu müssen, wo ich dann in Netzstrümpfen geh, Kokain mir hineinzieh, oder was immer.
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Robert Hochner
Man spielt die Beamten gegen die Nichtbeamten aus, dann die Kranken gegen die Gesunden, dann die Bundesländer gegen den Bund. Und in einer Situation die Pragmatisierung abzuschaffen, wo wir auf einen Arbeitskräftemangel zusteuern, wo in Deutschland die Bundesländer einander mit dem Versprechen sofortiger Pragmatisierung die Lehrer abwerben, mit dem Argument, bei mir werden Sie sofort, wie das so schön heißt, "verbeamtet", ein wunderschönes Wort . . . Oder wenn der Herr Klubobmann Khol über England in einem Interview sagt: "Schauen Sie sich das englische Gesundheitssystem an, wo die Leute jahrelang auf eine Operation warten müssen", das Labour-Gesundheitssystem, hat er gesagt! Das ist kein Labour-Gesundheitssystem, das sind die Folgen einer 13-jährigen konservativen Herrschaft, bei denen es im Bereich der Gesundheit, im Bereich der Infrastruktur - Straßen, Bahnen, U-Bahnen, Lehrer - vermutlich zwanzig Jahre braucht, bis sie repariert sind. Zsammhaun geht leicht. Zu sagen, die Leute sollen arbeiten bis 65 und 66 - wunderbar. Schauen Sie sich die Arbeitsbedingungen der Leute an! Ich rede nicht vom Künettengraber oder vom Verschieber, bei denen ist es eh klar. Ich rede von den Leuten, die in der New Economy in den Call-Centers arbeiten, die ja in Wirklichkeit ein Rückfall in die Sweat-Shops der 1880er-Jahre in Amerika sind. Ob die bitte mit sechzig noch arbeiten können? Da muß ich auch den Journalisten einen Vorwurf machen. Auch denen, die der Hochschulreform applaudieren und sagen: Wunderbar, da kriegen Menschen, Assistenten, sechs Jahre einen Job, und dann stehen sie auf einmal da. Ich möchte wissen, wie österreichische Journalisten schreiben würden, wenn man ihnen sagen würde, die Beschäftigung eines österreichischen Journalisten dauert prinzipiell sechs Jahre, und dann kann er sich, wenn er sehr gut ist und sehr brav ist, noch einmal um sechs Jahre bewerben, aber das wird vielleich nicht gehen, denn dann hauen wir ihn raus.
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Robert Hochner
Weis hat die Zeiler-Politik fortgesetzt, zum Teil abgeschwächt. Das Fernsehen ist ja keine exakte Wissenschaft. Wenn wir gewußt hätten, daß die dritte Folge von "Big Brother" so eingeht, hätte man sich wahrscheinlich andere Strategien überlegen müssen. Aber Tatsache ist noch immer - ist ja furchtbar, wenn ich jetzt schon so klinge wie der Dichand -, natürlich gehört das Fernsehen den Leuten, die es zahlen. Es gehört dem Publikum, den Gebührenzahlern. Und die Position der Journalisten ist eindeutig auf der Seite der Gebührenzahler. Der klassische Satz von Claus Gatterer (legendärer innenpolitischer Journalist des ORF in den Siebzigerjahren, Anm.) gilt noch immer: "Wenn Fernsehen von Mächtigen für Mächtige gemacht wird, verliert es seinen Sinn." Natürlich ist der Platz des Fernsehens - wie der jedes Mediums, sage ich jetzt als alter Weltverbesserer - tendenziell auf der Seite derer, die kein Sprachrohr haben, die keinen automatischen Zugang zu den Medien haben, die zu den Benachteiligten, zu den Belasteten gehören. Und natürlich ist jede Regierung - diese unterscheidet sich da überhaupt nicht von den vorigen - beleidigt, denn kritischer Journalismus heißt in Wirklichkeit für sie: Feindbild. Na klar. Aus ihrer Sicht logisch. Sie machen den Käse, und wir bohren die Löcher hinein. Prinzipiell ist die Aufgabe des Journalisten eben nicht einfach der Transport dessen, was Politiker verlautbaren. In der Zeitung seh' ich eh ein Inserat der Regierung, ich sehe meinen alten ÖVP-Chefredakteur Horst Friedrich Mayer, wie er für eine Zukunft ohne Schulden wirbt. Die Regierung hat ja genug Möglichkeiten, den Ministerrat und so weiter. Wir müssen das auch übertragen, kein Problem. Aber die Stärke des Fernsehens - das hab ich meinen Kollegen in vielen Diskussionen immer wieder gesagt - ist die emotionale Bindung an den Zuschauer.
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Johann Christian Friedrich Hölderlin
Es ist fast nicht möglich, unverhüllt die schmutzige Wirklichkeit zu sehen, ohne selbst darüber zu erkranken.
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Johann Christian Friedrich Hölderlin
Es ist oft wünschenswerter, bloß mit der Oberfläche unseres Wesens beschäftigt zu sein, als immer seine ganze Seele, sei es in Liebe oder in Arbeit, der zerstörenden Wirklichkeit auszusetzen.
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Ioan Holender
Was heutzutage im Fernsehen nicht kommt, findet in der Welt nicht statt.
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Aldous Leonard Huxley
Der zynische Volksmund behauptet, Liebe sei blind. In Wirklichkeit sind aber vielleicht diejenigen blind, die da nicht lieben und die daher nicht erkennen, wie schön und wie liebenswert die Welt ist.
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Jens Peter Jacobsen
Aber das Leben rechnet nicht mit Träumen; nicht ein einziges Hindernis läßt sich aus der Wirklichkeit hinausträumen.
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Jens Peter Jacobsen
Nichts ist einförmiger als Phantasterei, denn in den scheinbar unendlichen, ewig wechselnden Traumlandschaften gibt es in Wirklichkeit doch nur kurze Landstraßen, auf denen alle gehen und über die sie niemals hinauskommen.
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Karl Jaspers
Wahre Politik auch der Kleinsten ist heute Weltpolitik oder an der Wirklichkeit der Weltpolitik orientiert.
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Samuel Johnson
Der Nutzen des Reisens liegt darin, die Vorstellungskraft anhand der Wirklichkeit zu regulieren, und anstatt sich vorzustellen, wie die Dinge sein könnten, zu sehen wie sie sind.
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Joseph Joubert
Dichter werden mehr von den Bildern als von der Wirklichkeit der Gegenstände begeistert.
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Franz Kafka
In Wirklichkeit ist der Dichter immer viel kleiner und schwächer als der gesellschaftliche Durchschnitt. Er empfindet darum die Schwere des Erdendaseins viel intensiver und stärker als die anderen Menschen.
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Immanuel Kant
Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung, die allen Anschauungen zum Grunde liegt. Man kann in Ansehung der Erscheinungen überhaupt die Zeit selbst nicht aufheben, ob man zwar ganz wohl die Erscheinungen aus der Zeit wegnehmen kann. Die Zeit ist also a priori gegeben. In ihr allein ist alle Wirklichkeit der Erscheinungenmöglich. Diese können insgesamt wegfallen, aber sie selbst (als die allgemeine Bedingung ihrer Möglichkeit) kann nicht aufgehoben werden.
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Hans Kasper
Das Sichtbare ist ein Sekundärvorgang, die Wirklichkeit ist ein Nachzügler.