Zitate von Dr. Hugo Portisch
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart beurteilen.
Informationen über Dr. Hugo Portisch
Karrierestart 1948 bei der "Wiener Tageszeitung", KURIER-Chefredakteur von 1958 - 1967, ORF-Chef-Kommentator, Gestalter von insgesamt 43 Folgen "Österreich I + II", KURIER-Romy 1993, gilt als "Geschichtslehrer der Nation" (Österreich, 1927 - 2021).
Dr. Hugo Portisch · Geburtsdatum · Sterbedatum
Dr. Hugo Portisch wäre heute 97 Jahre, 8 Monate, 17 Tage oder 35.689 Tage alt.
Geboren am 19.02.1927 in Bratislava/Preßburg
Gestorben am 01.04.2021 in Wien
Sternzeichen: ♒ Wassermann
Unbekannt
Weitere 26 Zitate von Dr. Hugo Portisch
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"Der Himmel ist dort, wo die Briten die Polizisten sind, die Franzosen die Köche, die Deutschen die Mechaniker, die Italiener die Liebhaber und organisiert wird alles von den Schweizern. Die Hölle ist dort, wo die Briten die Köche sind, die Franzosen die Mechaniker, die Schweizer die Liebhaber, die Deutschen die Polizisten und alles wird organisiert von den Italienern." Ich weiß nicht mehr, wer mir diesen Spruch, schön eingerahmt, von irgendwoher mitbrachte. Seither hängt er in meinem Büro, ein Europa-Test. Fast jeder, der ihn liest, muss zunächst lachen. Aber danach stellt sich Betroffenheit ein: Lachen wir nicht doch, weil dieser Spruch unsere Vorurteile bestätigt? Ich sehe ihn mir an, wenn ich an die Zukunft Europas denke. Es wir nicht leicht sein, Europa auch mental zu vereinen. Ob der Euro das schafft?
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Anti-Establishment-Stimmung? Es herrscht prinzipiell ein Misstrauen gegenüber der Politik. Die Menschen können die Entscheidungen nicht mehr verstehen. Die Themen sind zu komplex geworden. Die Bürger haben das Gefühl, dass sie nicht wissen, was vor sich geht. Das löst eine große Unsicherheit aus. Dazu kommt, dass es in den USA große Jobverluste gab. Riesige Fabriken, etwa in der Stahlindustrie, haben geschlossen. Sie sind der Urbanisierung zum Opfer gefallen. Andere Jobs sind durch die Konkurrenz aus China verschwunden. Zwar haben die Menschen wieder neue Jobs gefunden, aber sie mussten sich neu orientieren. Das Vertraute war weg.
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Clinton war eine Kandidatin ohne Charisma. Sie verlor, weil sie die Sprache Washingtons sprach.
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Das US-Wahlergebnis? Ehrlich gesagt, das war kein Schock für mich. Ich habe es nicht für ausgeschlossen gehalten, dass Trump gewinnt. Das hat für mich im Wesentlichen vier Gründe: Seit drei Jahren müssen die Parteispenden in den USA nicht mehr deklariert werden. Das führte dazu, dass Trump einen Segen an Geld zur Verfügung hatte. Es wurden bei diesem Wahlkampf Rekordspenden gesammelt. Zweitens war Hillary Clinton eine schwache Kandidatin. Sie hatte zu wenig Charisma, während Trump Charisma ohne Gleichen besitzt. Der dritte Grund ist die Anti-Establishment-Stimmung. Heute gewinnt jeder, der sagt, er ist gegen das Establishment. Das reicht schon. Und viertens hat Trump auch mithilfe der Social Media den Weg ins Weiße Haus geschafft. Wer auftritt wie Trump, bekommt gerade auf Twitter und Facebook ein enormes Echo.
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Der Bundespräsident hat nicht so viele Gestaltungsmöglichkeiten. Man hat mir schon früher angeboten, Abgeordneter oder Minister zu werden. Ich habe das immer für einen Anschlag auf meine Freiheit gesehen. Ich lasse mich ungern zu etwas zwingen, und als Politiker wird man immer zu etwas gezwungen.
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Der Journalist hat nicht sich selbst zu betrachten, sondern die Welt.
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Die große Koalition muss mutig sein, darf bei den Beschlüssen nicht lange zögern und darf sich nicht allen möglichen Pressure-Groups aussetzen. Wenn man regiert, dann regiert man. Die Regierung muss sich als eine Mehrheit, als eine einzige Mehrheit verstehen, die ihre Ziele durchsetzen muss. So, als wäre sie keine Große Koalition, sondern eine Partei, die mit einer absoluten Mehrheit regiert.
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Die stärkste Waffe ist die Wahrheit.
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Ein politisches Amt ist ein Verlust an Freiheit - und die lasse ich mir nicht nehmen.
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Eine Aufgabe des KURIER war immer: Dem Land ein Stück Weltoffenheit zu bewahren.
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Es wäre zu begrüßen, wenn in Österreich auch Abwechslung reinkäme - nämlich, dass einmal die eine und dann wieder die andere große Volkspartei regiert. Das Hindernis, warum das bei uns nicht geht, ist die Ideologie, die von der FPÖ ausgeht. Sie ist Anti-EU und sie ist ausländerfeindlich.
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Heute gewinnt jeder, der sagt, er ist gegen das Establishment. Das reicht schon.
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Ich bin aus Prinzip gegen die Todesstrafe. In einer Sekunde getötet zu werden ist keine Strafe - 30 Jahre Zeit zu haben, nachzudenken, das ist eine Strafe!
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Ich fühle mich durch Trump nicht verunsichert, es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht - aber er muss für Europa ein Weckruf sein.
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In allem, was ich sehe, stecken Wunder, die für meinen Verstand nicht ganz erklärlich sind. Es muß einmal, in einer weiten, fremden Welt, eine Maturaklasse von intelligenten Wesen gegeben haben. Und die Aufgabe, die man diesen Maturanten stellte, lautete: Erfindet einen Planeten . . .
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In der Demokratie muss man sich plagen können.
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Lesen ist nicht zu ersetzen durch Bilder - selbst wenn diese laufen können und eine Sprache haben.
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Mein Tipp für junge Journalisten? Eure Aufgabe ist es, Wachhund der Nation zu sein, den Regierenden auf die Finger zu schauen, Rechtsbrüche aufzuzeigen, Korruption zu bekämpfen. Dafür habt ihr den interessantesten, aufregendsten, befriedigendsten Beruf, den man überhaupt haben kann. Der Journalist kann vom Sandler bis zum König mit allen reden, sie befragen, über sie berichten. Und er kann sein Wissen mit einem großen Publikum teilen. Ein größeres Privileg kann es gar nicht geben.
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Meine Maxime: Check - Recheck - Double Check. Eine Information muss zweimal überprüft werden, bevor sie ins Blatt darf.
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Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart beurteilen.