Zitate von Frido Hütter
Dieser Tage gedenken wir der Toten. Jener Menschen, die fortgegangen, Gläubige sagen: vorausgegangen sind. Immer wieder fasziniert mich der Gedanke, daß keiner von ihnen wirklich weg ist. Materiell gesehen verkommt ja kein noch so kleines Teilchen auf der Erde. Fast nichts verläßt den Planeten, es wandelt sich bloß alles. Alle, die jemals waren, sie alle sind noch immer hier. Ihre Leiber sind zerfallen; in Moleküle, Atome oder in was immer auch. Aber die Teilchen sind hier und existieren weiter. Als Staubkorn, Nebelschwade, Hirschhorn, Apfelschale oder Sonnenblume. Falls Sie jetzt meinen, das sei doch ziemlich existenzromantisch, biete ich ein Beispiel aus der Physik an: Überall wo wir sind, befinden sich an die 60 Fernseh- und hunderte Radioprogramme. Wir leben in einem Millionenchor von Telefonaten und Funksprüchen. Etc. Sie alle sind physikalisch vorhanden, sie existieren. Es bedarf bloß ein wenig intelligent zusammengebauten Kunststoffes, Glases und Metalles, um sie auch für unsere beschränkten Sinne wahrnehmbar zu machen. Glauben Sie mir, keiner ist noch gegangen, alle sind noch da. Auch wenn sie schon gestorben sind. Bleibt noch die unsterbliche Seele. Sie ist eine Frage des Glaubens, sie ressortiert zum lieben Gott. Und wo der wohnt, kann keine Antenne orten, kein Physiker erklären. Und das ist gut so.
Informationen über Frido Hütter
Kultur- und TV-Journalist (Österreich, 1950).
Frido Hütter · Geburtsdatum
Frido Hütter ist heute 74 Jahre, 4 Monate, 9 Tage oder 27.160 Tage jung.
Geboren am 03.08.1950
Sternzeichen: ♌ Löwe
Unbekannt
Weitere 10 Zitate von Frido Hütter
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Das Publikumsinteresse am Olympia-TV ist in Österreich (wie eh und je) relativ gering. Dafür gibt es sportliche Gründe - wir haben eben wenige Spitzenathleten jenseits winterlicher Pisten und Schanzen. Ich aber sage, schuld sind die Olympier selbst. Wenn sie im Fernsehen reüssieren bzw. Quoten machen wollen, müssen sie ihre altmodischen Bewerbe dem Unterhaltungsbetrieb halt besser anpassen. Also machen wir ein paar Vorschläge, die Spiele für das Kommerzfernsehen attraktiver zu machen. Schwimmbewerbe: Pro Becken ein Hai. Hochsprung: Die Latte steht unter Starkstrom. Die Radbewerbe sind zur Stoßzeit auf Highways abzuhalten. Olympiastudio: Teilnehmende Athleten sagen den Funktionären ihre wirkliche Meinung. Die Einschaltquoten werden explodieren.
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Der Ball ist durch und durch antiquiert. Das macht gar nichts. Die Lippizaner sind das auf ihre Art auch. Beide Unternehmen haben einen ähnlichen Unterhaltungszweck.
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Die Diskussion ob Christkind oder Weihnachtsmann darf nun wieder ruhen. Wie Sie ja wissen, gab es zuletzt eine regelrechte Ideologiedebatte darum, ob und was der rot gewandete Mützenträger Santa Claus in unseren Breiten zu suchen habe. Wo unsereiner doch dem lieben Christkind schreibt. Die Antwort ist einfach: Es geht nicht um Ideologie oder Tradition, es geht um Wirtschaft, um Markt, um Profit. Dafür braucht man einen herzeigbaren und vor allem mobilen Werbeträger. Und das ist der Weihnachtsmann vulgo Santa Cash in hohem Maß. Könnten Sie sich vorstellen, daß ein kostümiertes Kleinkind aus einer Krippe heraus Parfumproben im Großkaufhaus verschenkt? Oder daß es im Kinder-, pardon Krippenwagen durch die Fußgängerzonen gerollt wird oder von Bierdeckeln grüßt?! - Ganz abgesehen davon käme die Werbewirtschaft im christlichen Europa mit dem Gottesbegriff vieler ihrer Kunden ziemlich sicher in Konflikt. Also mußte ein attraktiver Statist her und der wurde im Weihnachtsmann gefunden. Der ist für diese Zwecke mindestens so effektiv wie Osterhase und Nikolaus zusammen. Warum die beiden keine Konkurrenz kennen?! - Siehe oben.
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Die zwei dünnsten Bücher der Welt? "Italienische Heldensagen" und "Tausend Jahre deutscher Humor".
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Dieser Tage gedenken wir der Toten. Jener Menschen, die fortgegangen, Gläubige sagen: vorausgegangen sind. Immer wieder fasziniert mich der Gedanke, daß keiner von ihnen wirklich weg ist. Materiell gesehen verkommt ja kein noch so kleines Teilchen auf der Erde. Fast nichts verläßt den Planeten, es wandelt sich bloß alles. Alle, die jemals waren, sie alle sind noch immer hier. Ihre Leiber sind zerfallen; in Moleküle, Atome oder in was immer auch. Aber die Teilchen sind hier und existieren weiter. Als Staubkorn, Nebelschwade, Hirschhorn, Apfelschale oder Sonnenblume. Falls Sie jetzt meinen, das sei doch ziemlich existenzromantisch, biete ich ein Beispiel aus der Physik an: Überall wo wir sind, befinden sich an die 60 Fernseh- und hunderte Radioprogramme. Wir leben in einem Millionenchor von Telefonaten und Funksprüchen. Etc. Sie alle sind physikalisch vorhanden, sie existieren. Es bedarf bloß ein wenig intelligent zusammengebauten Kunststoffes, Glases und Metalles, um sie auch für unsere beschränkten Sinne wahrnehmbar zu machen. Glauben Sie mir, keiner ist noch gegangen, alle sind noch da. Auch wenn sie schon gestorben sind. Bleibt noch die unsterbliche Seele. Sie ist eine Frage des Glaubens, sie ressortiert zum lieben Gott. Und wo der wohnt, kann keine Antenne orten, kein Physiker erklären. Und das ist gut so.
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Ein Nobody aus Oberösterreich, rund, g'sund und chronisch lustig erschien auf dem Bildschirm und war nicht mehr wegzukriegen: Karl Moik.
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Er hat diesen federnden, vertikalen Pendelgang wie der frühe Pavarotti. Und auch eine überraschende Behendigkeit, die erst schwindet, wenn er im Fauteuil lagert. Und er verströmt eine Aura der Liebenswürdigkeit, die Marcel Prawy zum Rowdy degradiert.
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Fritz Melchert ist der Karajan der Bildregie. Keiner zeigt die Schönheit des Drehers so wunderbar wie er, keiner rückt das Ballett der Boliden detailfreudiger ins Bild.
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In Österreich verkündete damals ein Bundeskanzler, "des Büldlgspül" habe keine Zukunft. (Aus: Die Kontinente der totalen Unterhaltung).
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Man kann es ja ruhig zugeben: Das Magazin "News" ist schon ein Phänomen, wenigstens wenn man Sinn für Schrilles, Buntes, Bizarres und für Marketing-Orgien hat. Oder wenn es einem nach "Aufregern"gelüstet. "News" vereint die denkbar breiteste Palette von Journalismus; sie reicht von definitiver Aufdeckerqualität bis in die lichten Abgründe von Klatsch und Tratsch. Und auch noch weiter. Das Heft ist zu einem politischen Faktor geworden: Es erschafft manchmal Scheinwirklichkeiten, die dann jene, die daran glauben, in Realität verwandeln. Es ist eine Autorität auf dem Gebiet kurzlebiger Tatsachen, die schon nächste Woche anderer Art sein können. In gewisser Hinsicht ist "News" das Kind und der Geist einer Zeit, die chronisch hechelt statt gelassen zu atmen. Wie reagiert eine intelligente TV-Anstalt auf so ein Phänomen? Dokumentiert, analysiert sie es etwa? - Nein, man hechelt lieber mit, stellt Quoten-Queen Vera in den Dienst der bunten Sache, bietet "Seitenblicke spezial", wo uns Mausi, Niki, Beppo, Westi, Banker, Bürgermeister, Trendfriseure und andere die Welt, pardon: "News", erklären. Es war der Versuch, "News" zu kopieren. Das ist weder die Aufgabe des ORF noch wurde sie bewältigt. Bleibt also nur der üble Brauch, sich auf Seherkosten raschen Beifall jener zu erschleichen, für die man geworben hat.
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