Zitate zu "Einsamkeit"
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Warten und sich vorbereiten; das Aufspringen neuer Quellen abwarten; in der Einsamkeit sich auf fremde Gesichter und Stimmen vorbereiten . . . den Süden in sich wieder entdecken und einen hellen glänzenden geheimnisvollen Himmel des Südens über sich aufspannen.
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Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt, und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm der großen Schauspieler und das Geschwirr der giftigen Fliegen.
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Novalis
Die Ehe ist das höchste Geheimnis. Die Ehe ist bei uns ein popularisiertes Geheimnis. Schlimm, daß bei uns nur die Wahl zwischen Ehe und Einsamkeit ist. Die Extreme sind es; aber wie wenig Menschen sind einer eigentlichen Ehe fähig, wie wenige können auch Einsamkeit ertragen?
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Novalis
Eine gewisse Einsamkeit scheint dem Gedeihen der höhern Sinne notwendig zu sein, und daher muß ein zu ausgebreiteter Umgang der Menschen miteinander manchen heiligen Keim ersticken und die Götter, die den unruhigen Tumult zerstreuender Gesellschaften und die Verhandlungen kleinlicher Angelegenheiten fliehen, verscheuchen.
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Novalis
Schlimm ist, daß bei uns nur die Wahl zwischen Ehe und Einsamkeit ist.
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Blaise Pascal
Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.
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Francesco Petrarca
Ich suchte stets in Einsamkeit zu leben, wie dies die Wälder, Fluren, Ufer wissen, um jenen Dunkelmännern zu entschweben, die nie des Wegs zum Himmel sich beflissen.
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Francis Picabia
Die Einsamkeit ist mit einer schwächer werdenden Lampe vergleichbar.
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Pablo Picasso
Ruhe und Einsamkeit sind die echten Güter unserer Zeit.
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Platon
Einsamkeit macht eigensinnig.
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Plinius minor
Treibe dich in der Menge herum, damit dir die Einsamkeit wieder behagt.
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Josef "Joesi" Prokopetz
Im Alter ist man nicht Single. Im Alter ist man allein.
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Dr. Josef Pröll
Man ist selten alleine, aber man ist oft sehr einsam.
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Jules Renard
Ich liebe die Einsamkeit sogar, wenn ich allein bin.
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Jules Renard
Wenn du die Einsamkeit fürchtest, versuche nicht gerecht zu sein.
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Rainer Maria Rilke
Du meine heilige Einsamkeit, du bist so reich und rein und weit wie ein erwachender Garten. Meine heilige Einsamkeit du halte die goldene Türe zu, vor denen die Wünsche warten.
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Rainer Maria Rilke
Mein lieber Herr Kappus, Sie sollen nicht ohne einen Gruß von mir sein, wenn es Weihnachten wird und wenn Sie, inmitten des Festes, Ihre Einsamkeit schwerer tragen als sonst. Aber wenn Sie dann merken, daß sie groß ist, so freuen Sie sich dessen; denn was (so fragen Sie sich) wäre eine Einsamkeit, welche nicht Größe hätte; es gibt nur eine Einsamkeit, und die ist groß und ist nicht leicht zu tragen, und es kommen fast allen die Stunden, da Sie sie gerne vertauschen möchten gegen irgendeine noch so banale und billige Gemeinsamkeit, gegen den Schein einer geringen Übereinstimmung mit dem Nächstbesten, mit dem Unwürdigsten . . . Aber vielleicht sind das gerade die Stunden, wo die Einsamkeit wächst; denn ihr Wachsen ist schmerzhaft wie das Wachsen der Knaben und traurig wie der Anfang der Frühlinge. Aber das darf Sie nicht irre machen. Was not tut, ist doch nur dieses: Einsamkeit, große innere Einsamkeit. In-sich-Gehen und stundenlang niemandem begegnen, - das muß man erreichen können. Einsam sein, wie man als Kind einsam war, als die Erwachsenen umhergingen, mit Dingen verflochten, die wichtig und groß schienen, weil die Großen so geschäftigt aussahen und weil man von ihrem Tun nichts begriff. Und wenn man eines Tages einsieht, daß ihre Beschäftigungen armselig, ihre Berufe erstarrt und mit dem Leben nicht mehr verbunden sind, warum dann nicht weiter wie ein Kind darauf hinsehen als auf ein Fremdes, aus der Tiefe der eigenen Welt heraus, aus der Weite der eigenen Einsamkeit, die selber Arbeit ist und Rang und Beruf? Warum eines Kindes weises Nicht-Verstehen vertauschen wollen gegen Abwehr und Verachtung, da doch Nicht-Verstehen Alleinsein ist, Abwehr und Verachtung aber Teilnahme an dem, wovon man sich mit diesen Mitteln scheiden will. Erinnerung. Denken Sie an die Welt, die Sie in sich tragen, und nennen Sie dieses Denken, wie Sie wollen; mag es Erinnerung an die eigene Kindheit sein oder Sehnsucht zur eigenen Zukunft hin, - nur seien Sie aufmerksam gegen das, was in Ihnen aufsteht, und stellen Sie es über alles, was Sie um sich bemerken. Ihr innerstes Geschehen ist Ihrer ganzen Liebe wert, an ihm müssen Sie arbeiten und nicht zu viel Zeit und zu viel Mut damit verlieren, Ihre Stellung zu den Menschen aufzuklären. Wer sagt Ihnen denn, daß Sie überhaupt eine haben? Ich weiß, Ihr Beruf ist hart und voll Widerspruch gegen Sie, und ich sah Ihre Klage voraus und wußte, daß sie kommen würde. Nun, da sie gekommen ist, kann ich Sie nicht beruhigen, ich kann Ihnen nur raten, zu überlegen, ob nicht alle Berufe so sind, voll von Ansprüchen, voll Feindschaft gegen den Einzelnen, vollgesogen mit dem Haß derer, die sich stumm und mürrisch in die nüchterne Pflicht gefunden haben. Vorurteile. Der Stand, in dem Sie jetzt leben müssen, ist nicht schwerer mit Konventionen, Vorurteilen und Irrtümern belastet als alle die anderen Stände, und wenn es welche gibt, die eine größere Freiheit zur Schau tragen, so gibt es doch keinen, der in sich weit und geräumig und mit den großen Dingen, aus denen das wirkliche Leben besteht, in Beziehung ist. Nur der Einzelne, der einsam ist, ist wie ein Ding unter die tiefen Gesetze gestellt, und wenn einer hinausgeht in den Morgen, der anhebt, oder hinaus in den Abend schaut, der voll Ereignis ist, und wenn er fühlt, was da geschieht, so fällt aller Stand von ihm ab, wie von einem Toten, obwohl er mitten in lauter Leben steht. Was Sie, lieber Herr Kappus, jetzt als Offizier erfahren müssen, Sie hätten es ähnlich in jedem der bestehenden Berufe gefühlt, ja sogar wenn Sie, außerhalb jeder Stellung, mit der Gesellschaft allein leichte und selbständige Berührung gesucht hätten, würde ihnen dieses beengende Gefühl nicht erspart geblieben sein.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Alleinsamkeit muss nicht immer Einsamkeit sein.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Die einen kommen sich in der Masse, die anderen in der Einsamkeit verlassen vor.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Gibt es in der Sprache deshalb so viele Wörter, weil sie Angst vor der Einsamkeit haben?