Die besten Zitate & Sprüche zum Thema:
Latein - Deutsch - Klassiker
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wehe mir! Welch streng Geschick / verfolgt mich, überall der Männer Busen / so zu betören, daß sie weder sich / noch sonst ein Würdiges verschonten. Raubend jetzt, / verführend, fechtend, hin und her entrückend, / Halbgötter, Helden, Götter, ja Dämonen, / sie führten mich im Irren her und hin. / Einfach die Welt verwirrt ich, doppelt mehr; / nun dreifach, vierfach bring ich Not auf Not. / Entferne diese Guten, laßt ihn frei! / Den Gottbetörten treffe keine Schmach!
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wen du nicht verlässest, Genius, / nicht der Regen, nicht der Sturm / haucht ihm Schauer übers Herz. / Wen du nicht verlässest, Genius, / wird dem Regengewölk, / wird dem Schloßensturm / entgegensingen / wie die Lerche.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Männer sich entzweien, hält man billig / den Klügsten für den Schuldigen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wer wagt, ein Herrschendes zu leugnen, das / sich vorbehält, den Ausgang unsrer Taten / nach seinem einzgen Willen zu bestimmen? / Doch wer hat sich zu seinem hohen Rat gesellen dürfen? Wer Gesetz und Regel, / wonach es ordnend spricht, erkennen mögen?
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie man den König an dem Übermaß der Gaben kennt - denn ihm muß wenig scheinen, / was Tausenden schon Reichtum ist - so kennt / man euch, ihr Götter, an gesparten, lang / und weise zubereiteten Geschenken.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie Natur im Vielgebilde / einen Gott nur offenbart, / so im weiten Kunstgefilde / webt ein Sinn der ewgen Art; / dieses ist der Sinn der Wahrheit, / der sich nur mit Schönem schmückt, / und getrost der höchsten Klarheit / hellsten Tags entgegenblickt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Willst du dich als Dichter beweisen, / so mußt du nicht Helden noch Hirten preisen. / Hier ist Rhodus! Tanze, du Wicht, / und der Gelegenheit schaff ein Gedicht!
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir führen uns nicht selbst. Bösen Geistern ist Macht über uns gelassen, daß sie ihren höllischen Mutwillen an unserem Verderben üben.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir Mädchen sind doch eine wunderliche Nation. Kaum heben wir den Kopf nur ein wenig wieder, so ist gleich Putz und Band, was uns beschäftigt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir möchten jede Tat / so groß gleich tun, als wie sie wächst und wird, / wenn jahrelang durch Länder und Geschlechter / der Mund der Dichter sie vermehrend wälzt. / Es klingt so schön, was unsre Väter taten, / wenn es, in stillen Abendschatten ruhend, / der Jüngling mit dem Ton der Harfe schlürft; / und was wir tun, ist, wie es ihnen war, / voll Müh und eitel Stückwerk!
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir trugen unsere Glieder feil / und holen unser Beuteteil. / In Feindeszelten ists der Brauch, / und wir, Soldaten sind wir auch! (Habebald) - Das passet nicht in unsern Kreis: / Zugleich Soldat und Diebsgeschmeiß! / Und wer sich unserm Kaiser naht, / der sei ein redlicher Soldat! (Trabanten) - Die Redlichkeit, die kennt man schon, / sie heißet: Kontribution. / Ihr alle seid auf gleichen Fuß: / "Gib her!" das ist der Handwerksgruß.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Zuletzt, bei allen Teufelsfesten, / wirkt der Parteihaß doch zum besten.
-
Thomas von Kempen
Homo proponit, sed deus disponit - Der Mensch denkt sich etwas aus, aber Gott entscheidet.
-
Thomas von Kempen
Nemo a Papa impetrare potest bullam numquam moriendi - Keiner kann vom Papst eine Bulle erhalten, die ihm zusichert, daß er nie sterben muß.
-
Thomas von Kempen
Sic transit gloria mundi - So vergeht die Herrlichkeit der Welt.
-
Ewald Christian von Kleist
Der Graf von Strahl: Was fesselt dich an meine Schritte an? / Käthchen: Mein hoher Herr! Da fragst du mich zuviel. / Und läg' ich so, wie ich vor dir jetzt liege, / vor meinem eigenen Bewußtsein da, / auf einem goldnen Richtstuhl laß es thronen / und alle Schrecken des Gewissens ihm / in Flammenrüstungen zur Seite stehn, / so spräche jeglicher Gedanke noch / auf das, was du gefragt: Ich weiß es nicht.
-
Ewald Christian von Kleist
Die Oberpriesterin: Unmöglich, da nichts von außen sie, kein Schicksal hält, / nichts als ihr töricht Herz? / Prothoe: Das ist ihr Schicksal! Dir scheinen Eisenbanden unzerreißbar. / nicht wahr? Nun sieh: Sie bräche sie vielleicht / und das Gefühl doch nicht, das du verspottest.
-
Ewald Christian von Kleist
Man sollt' ihm Maine und Anjou / übergeben. / Was weiß ich, was er alles / mocht' erstreben! / Und jetzt begehrt er nichts mehr / als die eine / - ihr Menschen, eine Brust her, / daß ich weine!
-
Ewald Christian von Kleist
Seltsam! Wenn ich der Dei von Tunis wäre, / schlüg' ich bei so zweideut'gem Vorfall Lärm; / die seidne Schnur legt' ich auf meinen Tisch, / und vor das Tor, verrammt mit Palissaden, / führt' ich Kanonen und Haubitzen auf. / Doch weil's Hans Kottwitz aus der Priegnitz ist, / der sich mir naht, willkürlich, eigenmächtig, / so will ich mich auf märk'sche Weise fassen: / Von den drei Locken, die man silberglänzig / auf seinem Schädel sieht, fass' ich die eine / und führ' ihn still mit seinen zwölf Schwadronen / nach Arnstein in sein Hauptquartier zurück. / Wozu die Stadt aus ihrem Schlafe wekken.
-
Heinrich von Kleist
Denn jetzt steig' ich in meinen Busen nieder, / gleich einem Schacht, und grabe, kalt wie Erz, / mir ein vernichtendes Gefühl hervor. / Dies Erz, dies läutr' ich in der Glut des Jammers / hart mir zu Stahl, tränk es mit Gift sodann, / heißätzendem, der Reue durch und durch, / trag es der Hoffnung ew'gem Amboß zu / und schärf' und spitz' es mir zu einem Dolch. / Und diesem Dolch jetzt reich ich meine Brust: / So! So! So! So! Und wieder! - Nun ist's gut.